Mittwoch, 7. September 2016

Manche Trainer sind wohl "gleicher" als andere - statt Logik lieber Rosinenpicken

Also ihr Menschen und Logik, das ist schon ein lustiges Verhältnis. *frechwedel* Sicher, eure Logik ist gut, ich finde sie genauso gut wie unsere hündische Logik. Aber irgendwie haltet ihr euch nicht so daran...ihr verbiegt sie oder versucht sie anzupassen...das Ergebnis gehört meist in ein Katzenklo. *jawohlwoaff*

Nehmen wir nur das Beispiel Hundetrainer. Die einen müssen eine Erlaubnis beantragen, die anderen können ohne so weiter machen wie bisher. Ihr versteht das nicht? Ist unlogisch, gelle! *heftigwedel* Ja, ich finde es sogar unfair! *brumm* Wie viele ja wissen, haben wir früher uns mal für Hundeport interessiert. Naja, eigentlich interessieren wir uns auch heute noch dafür. Nur gehen wir nicht mehr in Vereine...

Das hat nichts mit der Abneigung meines Ollen gegen Vereinsmeierei und das Geklüngel zu tun. Das hätte er noch um meinetwillen ertragen – und glaubt mir, ich habs genau gerochen: Für ihn waren manche Gespräche wirklich an der intellektuellen Schmerzgrenze. Aber auch Ausnahmen haben wir dort getroffen – ist halt wie im richtigen Leben.

Wir laufen auch jetzt noch oft das Schema für begleithunde...zwar nicht ganz sauber, aber mit viel Spaß *schwanzwedelfreu*
Foto: Ira Prettycloud

Wir haben ja sogar mal eine Begleithundeprüfung mitgemacht... und sind mit wehenden Pfoten durchgefallen – mit viel Spaß und Freude. Schließlich wusste mein Oller eh schon vorher, dass man ihn durchrasseln lassen würde – an dieser Stelle auch schöne Grüße an den Vereinsküngel. *frechwedel* Ich war ja anfangs ein wenig sauer deswegen, zumal die Prüferin sagte: „Der Hund ist toll, aber sein Führer eine Katastrophe.“ *grrr* Hätte die gern mal angewufft. Statt dessen antwortete mein 2-Beiner nur lapidar mit einem Grinsen: „Ich frag mich auch dauernd, von wem er das nur hat.“

Ehrlich gesagt, konnte ich auch nicht verstehen, dass er das so auf die leichte Schulter nahm. Doch dann erklärte er mir: „Weißt du, Kleiner, im Leben geht es nicht um Prüfungen, sondern um Erfahrungen. Und genau die haben wir beide gemacht – gemeinsam.“ Doch offenbar sehen das nicht alle 2-Beiner so, manchen im Hundesport sind die Prüfungen wichtiger. Einige darunter versuchen wohl damit auch was zu kompensieren...egal, das ist Sache der Psychologen und interessiert mich als Hund herzlich wenig. ABER: Offenbar sorgt diese Prüfungs- und Preisorientierung dazu, dass ihr Menschen eure Logik vergesst oder zumindest zurecht biegt. So dürfen beispielsweise Vereinstrainer ganz ohne Erlaubnis vom Veterinäramt Hunde trainieren. Und glaubt mir, in vielen Vereinen wird noch mit veralteten Methoden trainiert! Das haben nicht nur wir beobachtet, sondern auch andere uns berichtet, darunter auch einige Sachverständige (lest dazu unsere Kolumne im Hundemagazin WUFF).

Und wie erklärt ihr das? „Haben wir immer so gemacht.“ Das dabei auch gegen Gesetze verstoßen wird, scheint euch egal zu sein. Hauptsache es bestätigt euch in eurem Handeln, egal wie irrational und unlogisch es sein mag. Und wenn es euch passt, dann beruft ihr euch wieder auf die Gesetze und rühmt euch deren Einhaltung, dann wenn es eurer Eigen-PR zugute kommt. So Beispielsweise bei der Größe der Boxen. Klar, sowas ist ja auch einfacher zu überprüfen, nämlich in Zentimetern. Die Trainerkompetenz hat da kein Maß. Aber warum Vereinstrainer ohne Erlaubnis unterrichten dürfen, wird meist damit erklärt, dass sie nicht gewerbliche Interessen vertreten. Aha, hat sich denn mal jemand die Präsidiums- und Mitgliederlisten angeschaut? Sicher, Vereine dürfen keinen Gewinn machen, aber nicht selten siedelt sich drumherum ein wahren Netzwerk an um sich darüber zu verkaufen: Futterverkäufer und Ernährungsberater, Tierärzte und -physiotherapeuthen etc. Übrigens ein Phänomen, was man nicht nur bei Hundevereinen beobachten kann.

Bei Fuss klapp super...halt auf Molosser-Art :-)
Foto: Ira Prettycloud

Das Argument, dass keine gewerblichen Interessen dahinter stecken, gilt also nicht. Und aus Hundesicht schon mal gar nicht! Uns interessiert vor allem WIE jemand mit uns umgeht. Und dabei gehört eine gewisse Fairness und Logik dazu um unser Vertauen zu gewinnen.

Mit Logik hat das Ganze aber eher wenig zu tun. Eher mit Rosinenpicken. Hier gebt ihr an, Gesetze einzuhalten, um sie an anderer Stelle wieder zu brechen - immer wie es euer Vorteil ist. Aber was ist mit unserem Vorteil? Wir sind doch keine Sportgeräte? Wir sind Familienmitglieder und Trainingspartner!!! Behandelt uns gefälligst auch so! *jawohlwoaff*

Ehrlich liebe Menschen, ihr bildet euch doch so viel auf euren Verstand ein. Dann benutzt ihn doch auch häufiger und überdenkt mal eure Aussagen – eure Logik kann euch da echt helfen, ihr müsst sie nur konsequent einsetzen! Ich weiß, Selbsterkenntnis kann für manche schmerzhaft sein, müssen sie sich doch selber einen Irrtum eingestehen. Aber hey, sowas nennt man LERNEN. Und das verlangt ihr doch von uns Hunden auch dauernd. Wäre es da echt zu viel verlangt, wenn ihr auch mal dazu lernt? ;-)

Wir sind daher für eine Kontrolle ALLER Hunde-Trainer und -Schulen! Egal ob Verein oder Unternehmen, denn das ist im Interesse der Hunde! Außerdem ist es auch nur fair und logisch - auch nach menschlichen Maßstäben.


PS: Dies ist der ergänzende Beitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (10/2016) "Trainer ist nicht gleich Trainer"



2 Kommentare:

  1. Hallo ihr zwei!

    Irgendwie habt ihr ja Recht und mir fällt auch kein wirkliches Argument dagegen ein.
    Ich selber bin in einem Verein Agility-Trainerin. Ich habe eine Just-for-Fun-Gruppe und eine Turniergruppe. Aber ich muss sagen, meine Just-for-Fun-Gruppe ist 2x so groß. Mir ist das egal. Shivamausi und ich starten auch nicht auf Turnieren. Wir machen auch nur so Agility, weil es Spaß macht. Keine hohen Sprünge, keine hohen Erwartungen...
    Wir hatten uns mal erkundigt wegen diesem § 11 Sachkundenachweis. Den haben 2 oder 3 Trainer bei uns im Verein. Der Rest hat den "kleinen Schein", der über den DVG gemacht werden kann. Aber ich persönlich gehe mehrfach im Jahr zu Seminaren und bilde mich fort. Schließlich will ich ja nicht den alten Schwachsinn von vor 10 Jahren erzählen. Ich hab Spaßeshalber auch mal die Fragen für den Sachkundenachweis versucht. Ohne zu lernen oder mich großartig vorzubereiten habe ich zwischen 60 und 70 % erreicht. Fand ich nicht schlecht, da viele Fragen tief in die Kynologie gehen und ich mich da noch nicht wirklich schlau gemacht habe.
    Ich finde den Sachkundenachweis gut und ich bin auch der Meinung, dass bis zu einem gewissen Grad alle Personen, die sich in der Hundeausbildung betätigen, eine gewisse Sachkunde vorweisen müssen. Aber wir sind alle ehrenamtliche Trainer und der Schein kostet ganz schön viel Geld. Da würden viele hinschmeißen, weil der Aufwand zu groß ist. Das heißt jetzt nicht, dass man aus Geldgründen lauter unausgebildete Leute auf die Hunde los lässt, aber es sollte für die Vereine einen "kleinen Schein" geben, der das kynologische Hintergrundwissen ausklammert.

    Flauschige Grüße
    Sandra & Shiva

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  2. Ich bin der Meinung das jeder trainer eine Ausbildung nachweisen sollen muß.In der Beziehung habe ich einiges erlebt.Unsere erste Hundeschule habe ich ausgesucht weil sie lt.eigenen Angaben nach den neuesten Methoden unterrichteten.Hat sich dann etwas anders rausgestellt.Aber vor der Prüfung wurde uns gesagt wir sollen die Hunde nicht grob behandeln,das mag der Prüfer nicht.Und zu mir:Ihnen brauch ich das ja nicht sagen,sie würden ihrem Hund ja eher ein Schlaflied vorsingen als ihn grob anfassen.
    na ja,Prüfung haben wir bestanden.

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