Mittwoch, 4. Oktober 2017

Gassireport goes Switzerland - Rico als Mantrailer und tobend im Tobel :-)

Gleich in mehrerer Hinsicht war unser Trip in die Schweiz zu den Mantrailing-Experten des SHZ Suchhundezentrum ein außergewöhnliches und spannendes Erlebnis für mein Döggelchen Rico und mich. Bereits die Begrüßung im Ort Gottlieben war außerordentlich freundlich: Kaum hatte ich das Auto geparkt, rief eine nette Frau vom Balkon herunter: „Bist du der Maximilian, der vom Gassireport?“ Nachdem ich die Frage bejahte, lud sie mich sogleich zum Kaffee ein: „Die Leute vom SHZ sind noch beim Training, die kommen aber bald zurück. Komm doch hoch, ich mache uns Kaffee.“ Und so lernten wir – gerade mal ein paar Minuten angekommen (Anmerk. Rico: 🐶 und nach einem 1. kurzem Gassi am Bodensee, denn nach der Fahrt und trotz mehrerer Zwischenstopps wollte mein 2-Beiner, dass ich ein wenig Auslauf habe *wedelfreu*) - Nati, ihren Sohn Noah und die Dalmatiner-Hündin Sissi kennen.

Unser 1. Gassigang führte uns ans Ufer des Bodensees, der lag ja quasi um die Ecke.

🐶 Hey, Alter! Du bist ja schon mittendrin in unserem Schweiz-Aufenthalt. Dabei war die Fahrt schon ein Erlebnis.

Erkundungsschnüffeln
Du meinst wohl unseren Zwischenstopp im Zirkusbauwagen auf dem kreativ-alternativen Hof von Brunhilde? Ja, das war echt toll: Voll in der Pampa, ein Wäldchen direkt hinter dem Zirkuswagen, kein Handy- oder Internet-Empfang, kein TV. Und in der Nacht lauschten wir dem zärtlichen Trommeln der Regentropfen auf dem Dach...

Bei der Ruhe lässt sich wunderbar von Pansen träumen...😋

🐶 Und du bist in Gummistiefeln, Regenjacke und Taschenlampe nachts zum Klo... *frechwedel*


Das kleine Wäldchen hinter unserem Zirkuswagen wirkte wie eine kleine Fantasy-Welt.



Ja, okay, das war die einzige Unbequemlichkeit. Dafür haben wir am kommenden Morgen schön im Freien zusammen mit Brunhilde gefrühstückt, bevor es für uns weiterging.

Aber nun zurück zu unserem eigentlichen Ziel: der Schweiz und den Mantrailern. Diese Hundeführer müssen ihre Hunde „lesen“ und gleichzeitig sich von ihnen leiten lassen. Dennoch behalten sie immer die Führung. Das erfordert nicht nur gute Kenntnisse der Körpersprache von Hunden, sondern auch wie sich Geruchspartikel verhalten und verteilen. Jedes kleine Lüftchen, welches wir 2-Beiner nicht einmal spüren, kann schon Auswirkungen über die Verteilung von Geruchspartikeln haben. So beispielsweise bei einer Kalt-Warm-Schranke, wenn es von Draußen in ein Gebäude geht; oder auch nur, wenn viele Personen vorbei gehen und somit nicht nur ihre Düfte verteilen, sondern auch die bestehenden aufwirbeln. Freilich, unsere Primaten-Nase ist dafür nicht sensibel genug. Doch Hunde können selbst Spuren nach Tagen noch aufnehmen!

Mit diesem Wissen muss sich der Hundeführer in seinen Mantrailer, also seinem Hund, hineinversetzen und so seine Reaktionen interpretieren. Warum pendelt er hin und her? Warum hebt er nun plötzlich den Kopf? Was sagt der Wechsel der Körperachse aus? Diese und noch viel mehr Fragen können ausgebildete Mantrailer anhand der Reaktionen ihres Hundes erkennen.

Wir durften an allen Trainings mitmachen und hatten quasi „Privatunterricht“ was die Theorie anging. Denn jedes Mal hatte ich hunderte von Fragen, die mir Kerstin Hennings und ihre rechte Hand Sarah Dombrowski bereitwillig beantworteten. Vor allem wie sich Geruchspartikel verteilen fand ich mega-interessant. So erklärt sich auch so manche Reaktion von Hunden...

🐶 Bei seinem 1. Trailversuch hat der Olle noch vieles falsch gemacht... *frechwedel*

Und beim 1. Training vom Döggelchen sorgte er schon für so manchen Lacher. Denn jedes Mal wenn Rico eine Geruchsprobe fand schmiss er sich auf den Boden und wälzte sich vor Freude. Schon beim 2. Durchgang sang Martina, einer der Trainerinnen vom SHZ, dazu immer: „I feel good, nananananaa...“ 😄

🐶 So hatten halt alle Spaß. *wedelfreu*

Beim Training nahm man mich auch mal an die lange Leine... :-)

Unser 1. Mantrail-Training

Und du hast deine Sache für das 1. Mal gar nicht mal so schlecht gemacht... Allerdings lerntest du so auch das Ziehen...wieder zurück in Düsseldorf war das aber ein wenig lästig...aber ich nehme das gern in Kauf, da du so viel gelernt hast – nicht nur was Schnüffeln angeht. Du hast durch unseren Besuch einen richtigen Entwicklungssprung gemacht, bist nun noch selbstsicherer, ja eigenständiger als vorher...

🐶 Das scheint dich aber nicht zu stören... *ohrennachvorn*

Ganz im Gegenteil, mein Kleiner! Es erfüllt mich mit Stolz! Du bsit eben erwachsen geworden.

🐶 Das lag aber nicht nur am Training! Vergiss nicht die 3 tollen Vizsla-Girls vom SHZ: Tessi, Djury und Smilla. *schwanzwedelhüpf*

Wie könnte ich die 3 vergessen? Schliefen doch alle 3 schon am ersten Abend bei mir im Bett.😊

🐶 Ja, das hat dir alten Knacker gefallen...3 Weiber im Bett sind wohl auch für dich nicht alltäglich. *frechwedel*

Stimmt... Selbst in meinen wildesten Jugendzeiten nicht. 😂 Und das in Gottlieben, auf der Kirchstraße im ehemaligen Pfarrhaus und um die Ecke der Bodensee...😃

Flirten mit der hübschen Smilla 💘

🐶 Und ich hatte dann keinen Platz mehr bei dir im Bett.*brummm*

Na dafür durftest du ja bei der Chefin vom SHZ schlafen. Und so wie ich das sehe, hattest du eindeutig mehr Platz und so den erholsameren Schlaf...

🐶 Meinst du, weil keiner dir vorher gesagt hatte, dass die Mädels gern mal untereinander rumzicken und du das ganz einfach beenden kannst, indem du sie unter die Bettdecke lässt?

Ja, das erfuhr ich dann am Morgen beim Frühstück, nach einer zwar sehr schönen, aber leider auch oft unterbrochenen Nacht...

Aber wir haben natürlich nicht nur trainiert und gelernt. Zwischendurch machten wir auch immer wieder schöne Gassigänge in der näheren Umgebung. Schon diese Gassigänge waren ein schöne Erholung. Dabei fiel mir die Freundlichkeit und große Rücksichtnahme der Schweizer gegenüber Hunden und ihren Haltern auf. So machen viele Autofahrer einen Schwenker, wenn ein Hund auf dem Bürgersteig läuft – nur für den Fall, dass der doch auf die Straße springt. Auch die Hundehalter unter sich gingen wesentlich freundlicher und rücksichtsvoller miteinander um, als ich vielfach in Deutschland beobachtet habe. Hier ein Beispiel, welches wir persönlich erlebten: Des Nachts bei unserer letzten Runde liefen Rico und ich alleine einen Weg an einem Bach entlang. Da kam uns eine ältere Dame entgegen und fragte: „Ist Ihrer angeleint?“ (Sie konnte es im Dunkeln nicht erkennen.) Ich bejahte und erwartete – aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit Hundehaltern in Deutschland – schon eine dieser sinnlosen Diskussionen. Doch statt dessen überraschte mich die Frau durch ihr Mitdenken – freundlich antwortete sie: „Gut, dann hole ich meinen besser auch heran.“ Denn ihrer lief unangeleint herum (was dort durchaus erlaubt ist; ich ließ Rico aber lieber an der Leine, weil es a) unbekanntes Terrain, b) es sehr dunkel und vor allem c) läufige Hündinnen in der Nähe waren). Ich muss gestehen, ich war echt angenehm perplex über so viel Rücksichtnahme und Freundlichkeit. Auch das Verständnis für Hunde und ganz natürliches hündisches Verhalten schien mir größer – jedenfalls störte sich niemand daran, wenn ein Hund mal bellte. Selbst die Schweizer Mücken waren ausgesprochen freundlich, ihr Biss juckte nichtmal. 😊 Und nicht zu vergessen: Bei unseren Gassigängen lernte Rico auch seinen ersten Tobel kennen.

Glücklich im Tobel 😃

🐶 Da haben wir immer lustige und interessante Sachen erlebt. All die vielen neuen Gerüche. Die vielen lustigen Namenschilder der Orte, wie beispielsweise Frauenfeld, wo gar keine Frauen gepflanzt werden. *frechwedel* Oder denk nur an den rosa Bunker im Wald... :-D Toben im Tobel ist toll!!! *jawohlwoaffschwanzwedelhüpf*

Toben im Tobel ist tolle!


Ja, das hat man dir angemerkt, Kleiner. Besonders beim Toben mit den 3 SHZ Viszla-Mädels, allen voran die charmante Smilla.

🐶 Ja, Smi ist echt Süßi. *seufz*



„Süßi“?

🐶 Alter, hast du denn gar nichts gelernt? Den hab ich in der Schweiz aufgeschnappt. *schlauschaufrechwedel*

Ich merk schon, du bist schon voll im Integrationsprozess.😊

🐶 Was'n das? Kann man das essen? *ohrennachvorn*

Nein, mein Kleiner, jedenfalls nicht für den Magen, eher Nahrung für'S Hirn.😊

🐶 Wie meinst du das? *ohrennachvorn*

Na, du hast sehr viel gelernt – und ich meine jetzt nicht nur das Mantrail-Training. Auch der tagtägliche Umgang mit den 3 Visla-Mädels und den anderen Hunden, die vielen neuen Orte und Erlebnisse, die neuen Leute. Wie bereits erwähnt: Durch all das hast du nochmal einen Entwicklungsschub gemacht. Und das macht mich sehr stolz auf dich. Daran ändern die paar kleinen Nachteile auch nichts.

🐶 Welche meinst du?

Nunja, durch das Mantrailen hast du quasi an Eigenständigkeit gewonnen. Das zeigt sich bei dir in einem stärkteren Ziehen. Leider kannst du es noch nicht so ganz unterscheiden, wie die meisten Profi-Mantrailer und zeihst nun auch etwas mehr und öfter auch wenn wir nicht mantrailen und als wir zurück in Düsseldorf waren.



🐶 Hey, das hat dir doch die SHZ-Chefin schon erklärt: „Nach einigem Training können die allermeisten Hunde schon unterscheiden zwischen Arbeitsituation und Freizeit. Aber etwas flaxig gesagt: Top erzogene Hunde, so wie sie für die Stadt durchaus nötig sind, braucht man beim Mantrailing nicht. Sie sollen eben nicht brav an der lockeren Leine bei Fuß gehen, sondern ihre Eigenständigkeit bewahren, denn ihre Aufgabe ist es ja uns zum Ziel zu „ziehen“.“

Ja, ich weiß und mir war da schon klar, dass das DIE Ausrede für dich sein wird.

🐶 Ausrede? Also bitte, du fellloser Primat, wenn dann schon Auswuffer! *klugschauwedel*

Und wieder hast du das letzte Wort...

🐶 Raff es doch endlich: Mein Blog, mein letztes Wuff. *frechwedel* Jedenfalls war das ein echt wuffastisches Erlebnis! *jawohlwoaff* Als wir hinfuhren waren es noch Bekannte, als wir wegfuhren schon neue tolle Freunde. Ich freu mich schon auf ein Wiederschüffeln! *freuwedelhüpf*





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen