Samstag, 9. Dezember 2017

[Gastbeitrag] Tierschutz vor Ort - Hundetrainer helfen im Tierheim Apad

Viele Hunde haben kein warmes Sofa, keine regelmäßiges Futter und kein edles Halsband. Sie leben auf der Straße, ernähren sich von Resten und nicht selten werden sie von Menschen schlecht behandelt. Zum Glück gibt es Tierschützer, die sich um sie kümmern. Der Erlebnisbericht von Wilfried Theißen, von derhundehaltercoach (Facebook-Seite: derhundehaltercoach) und Dozent bei Ziemer & Falke, zeigt, wie aktiver Tierschutz vor Ort auch über Grenzen hinweg funktionieren kann und wie andere Hundetrainer so auch was dazu lernen (Wilfried organisiert regelmäßig Reisen nach Apad).


Eine Woche im Tierheim Apad (Asociación Protectora de Animales de Denia) in Spanien


Am 11. September war es endlich soweit. Mit drei befreundeten Hundetrainerinnen habe ich mich morgens um 5.00 Uhr in Köln am Flughafen getroffen. Ich muß anmerken, daß die drei Hundetrainerinnen sich vorher noch nicht kannten. Selbstverständlich kannte ich sie bereits persönlich durch ihre Hundetrainer-Ausbildung bei Ziemer & Falke: Roswitha Bosbach aus Wipperfürth, Andrea Wibbelt-Fälker aus Dortmund und Dania Kunsleben aus Essen. Ein tolles Team, was einfach nur zusammengepasst und die Arbeit vor Ort sehr erleichtert hat. Nach einem Begrüßungskaffee ging es dann auch schon los. Gepäck aufgeben, Sicherheitscheck und ab in die Sonne.

Um 10.30 Uhr landeten wir nach einen sehr angenehmen Flug in Denia an der Costa Blanca. Der Flughafentransfer klappte wie immer reibungslos. Nach einem kurzen Imbiss am Strand ging es auch schon in die Unterkunft. Es fehlte an nichts. Ein tolles Gästehaus, Palmen, ein großer Pool und allerbestes Wetter waren der Garant für eine überaus tolle und erfolgreiche Woche.

Wilfried und sein Team im Tierheim Apad

Am Nachmittag sind wir dann zum ersten kennen lernen ins Tierheim Apad gefahren. Eine Anlage, die immer zwischen 150 und 170 Tiere beherbergt und für die gesorgt werden muß. Wie immer gab es eine sehr herzliche und freundliche Begrüßung der Tierheimleitung, der Angestellten und der freiwilligen Helfer. Als erstes konnten wir eine Spende von 555 € an die Tierheimleitung übergeben. Auf diesem Wege nochmal vielen, lieben Dank an die Spender.

Nachdem ich den Kolleginnen die Anlage gezeigt und die jeweiligen Tierpfleger vorgestellt hatte, machten wir uns auch schon zu den ersten Gassigängen auf. Jeder half direkt da, wo es nötig war. Es war alles wie selbstverständlich. Am Abend haben wir uns dann unser größtes Vorhaben angeschaut und alles durchgeplant. Auf der Tagesordnung stand der "Svengarden". Ein etwa Tennisplatz großer Teil des Tierheims, welcher schonmal für Freilauf oder Spielstunden genutzt wird, aber leider in den letzten Monaten etwas gelitten hatte. Da die Mähmaschine defekt und längere Zeit in Reparatur war, sah es natürlich auch dementsprechend aus. Das Gras und das Unkraut standen ziemlich hoch und der Auslauf konnte nicht wirklich genutzt werden. Zum Glück haben wir die Maschine zum mähen bekommen und so konnte es am zweiten Tag richtig losgehen.

Sinnvolle Beschäftigung für die Hunde ist wichtig!

Wir haben zwei komplette Tage gebraucht, um alles wieder begehbar und nutzbar zu machen. Ein hartes Stück Arbeit bei regelmäßigen Temperaturen jenseits der 30 Grad. Das Ergebnis konnte sich dann echt sehen lassen. Jetzt gibt es dort einen Beschäftigungsgarten, den wir mit den Mitteln eingerichtet haben, die uns zur Verfügung standen. Alte Schläuche, Kellersteine, ein paar Bretter und Holzstangen, ein alter Agilitytisch und eine Wagenladung alte Autoreifen. Damit haben wir eine Möglichkeit geschaffen, Hunde zu beschäftigen und sinnvoll auszulasten.

Auch Freundschaften wurden geschlossen.

Wir haben uns die hervorragende Arbeit der Pfleger in den einzelnen Parks angeschaut und haben sie tatkräftig unterstützt. Hier und da konnten wir mit kleinen Tipps Verbesserungen der Abläufe erreichen, wofür das Tierheimpersonal sehr dankbar war. Ich muß an dieser Stelle einmal betonen, dass ich davon begeistert war, wie wir dort aufgenommen und angenommen wurden. Man hat uns um Hilfe und Rat gebeten, was ich so noch nicht kannte. Es war äußerst kollegial und professionell, zugleich aber auch sehr herzlich, was unsere Arbeit dort sehr erleichterte. Wir konnten uns jederzeit frei bewegen und nach eigenem Ermessen schalten und walten. Wir haben in dieser Zeit viele Hunde angeschaut und konnten auch wieder den einen oder anderen zusammenführen, was überaus wichtig ist. Die Hunde waren dankbar für die Beschäftigung und die Möglichkeit, sich mal auszutoben. Die Pfleger waren dankbar für jede kleine Hilfe und für jeden Ratschlag. Ich bin selten auf soviel Verständnis gestossen. Auch die vielen Gespräche mit Personal oder Tierheimleitung waren erfolgreich und trafen auf viel Zuspruch. Wir konnten uns mit etwaigen Adoptanten unterhalten und auch die waren für jeden Ratschlag dankbar. Kleine und große Hilfen wurden immer dankend angenommen.

Sowohl den Teilnehmern, als auch den Hunden tat das Kennenlernen gut.

Eine Schulungsrunde im fertig gestellten Beschäftigungsgarten brachte dann den erwünschten Erfolg und jeder war begeistert bei der Sache. Wir konnten wieder sehr viele Fragen beantworten und keiner ging leer aus.

Der Tierheimleitung, den Tierpflegern und Helfern, Gassigängern und allen, die dort helfen und arbeiten und sich täglich auf´s Neue einbringen, können wir nur ein ganz großes Kompliment für ihren ständigen und manchmal nicht so einfachen Einsatz aussprechen. Es war sehr schön zu sehen, das sich Niemand für Nichts zu schade war und immer und jederzeit bereit war, zu helfen und anzufassen. Besonders zu erwähnen wäre noch, daß man niemals einen Unterschied zwischen Tierheimleitung, Tierpflegern oder Helfern sah. Es war immer ein tolles Miteinander. Nur so konnten wir dort ein tollen Job machen und ich freue mich auf jeden weiteren Besuch in Denia. Ich hoffe, das wir gemeinsam noch viele Ziele erreichen werden und wünsche euch weiterhin viel Erfolg mit eurer tollen Arbeit.

Ausflug zum Strand.

Selbstverständlich sind auch private Unternehmungen nicht zu kurz gekommen. Denia hat viel Sehenswertes zu bieten und die Gastronomie lädt immer wieder dazu ein, es sich mal richtig gut gehen zu lassen. An dieser Stelle möchte ich mich natürlich nochmal recht herzlich bei meinen drei Begleiterinnen bedanken, die tatkräftig geholfen haben und ohne die das Vorhaben so nicht durchführbar gewesen wäre.

Ein zufriedenes Team - Tierschutz kann auch Spaß machen!

Danke Mädels für euren unermüdlichen Einsatz.


Und wir danken dir für diesen Einblick in eure Arbeit im Tierheim Apad. Wir wünschen euch und eurem Team weiterhin viel Erfolg - die Hunde werden es euch danken! Und auch ihr könnt sie dabei unterstützen! Denn auch Spenden braucht das Tierheim.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen