Uiiii, ganz schön ernstes Thema... ;-) © Foto: Antje Hachmann |
Verständlich, hat der Streit um die richtige Erziehungsmethode doch mittlerweile mehr als skurrile Züge angenommen - oft auch über die Grenzen des Anstands und der Vernunft hinaus. So manches mal war das Verhalten einiger sogar recht asozial und dumm. So begegnete uns auch ein Fall mehrmals, wo eine Hundeschule die Konkurrenz offensichtlich so sehr fürchtet, dass sie das Diffamieren und Lästern sogar zum offiziellen 2. Job gemacht hat - jedenfalls liest sich so die Beschreibung auf den eigenen Webseiten. Da wird sogar voller Stolz darauf hingewiesen, dass es "zu viele Hundeschulen" gäbe...klar, VW wäre auch gern der einzige Autobauer der Welt ;-)
Offenbar hat das Geschäftsmodell des Lästerns aber nicht gefruchtet, denn der Trainingsplatz musste mittlerweile verkauft werden... Tja, das Diffamieren in den (a)sozialen Netzwerken kostet Zeit, dann kann sich ein Trainer nicht um Übungsstunden, Kunden oder um seine Fortbildung kümmern :-) In der Hundszene kursiert wohl auch daher das Gerücht, dass der eigene Ehemann die Frau nicht ernst nimmt - einige böse Zungen behaupten gar, er gäbe seiner Frau immer recht, damit er seine Ruhe hat und sie nichts von seiner Affaire erfährt... Mittlerweile scheint diese Hundeschule auch gemerkt zu haben, dass das nicht so ne gute Idee war: sie hat jedenfalls nun eine neue Webseite mit neuem Namen (und dieses Mal hat man sich die "Läster-Seite" gespart).
Komische Sachen macht ihr Nacktnasen :-) © Foto: Antje Hachmann |
Dies soll nur ein Beispiel sein, wie sich manche aus der Hundeszene verhalten und was so abgeht. Mir sind solche Gerüchte echt Schnuppe, aber eines weiß ich: Ich will meinen Hund nicht in die Hände eines Trainers geben, der seine Qualifikation daraus zieht, über andere herzuziehen. Nicht umsonst heißt es: "Wer andere schlecht machen muss, um selber besser dazustehen, beweist anschaulich, dass in seinem Leben einiges schief läuft."
Egal wie groß die Unterschiede auch sind, wir Hunde können trotzdem nett zueinander sein. Das könnt ihr Menschen doch sicher auch? © Foto: Antje Hachmann |
Bei so einem Verhalten und Gerüchteküche kann ich verstehen, dass keiner der Hundetrainer und Hundeschulen, die mir Fragen schickte, namentlich genannt werden will.
Achso, ein Versprechen aus meinem Aufruf muss ich leider (etwas) brechen... Ich rief ja auf, Fragen ohne Beleidigungen, Diffamierungen und Provokationen zu schicken. Nun, was die beiden ersten Punkte angeht, so konnten sich die Meisten auch beherrschen...was den letzten Punkt angeht, nun, beim Zusammenfassen von ähnlichen Fragen ist mir aufgefallen, so ganz ohne Provokation geht es auch gar nicht...schon weil man voneinander unterschiedliche "Images" (um es mal nicht Vorurteile zu nennen) hat. Daher findet ihr doch einige provokante Fragen; bitte beantwortet sie dennoch sachlich...denn es sind keine böswilligen Provokationen, sondern kommt eher aus Unwissenheit (wäre es böswillig, hätten die Fragensteller diese wohl kaum an mich geschickt, das alleine zeigt schon, dass sie ihre Unwissenheit selber sehen und das Loch stopfen wollen).
a) Fragen aus dem Lager "gewaltfrei und rein positiv verstärkend"
1) Warum tut ihr Hunden Gewalt an?
2) Warum wollt ihr eure Hunde dominieren?
3) Ist euch bewusst, welche langfristigen Folgen "Schreckreize" auf Hunde haben können? bis hin zu verunsicherten, oder gar ängstlichen Hunden, die auch mal zuschnappen?
4) Warum ignoriert ihr wissenschaftliche Ergebnisse, die die Vorteile der positiven Verstärkung hervorheben?
b) Fragen aus der "aversive Methoden" Fraktion
1) Wenn ihr nur gewünschtes Verhalten bestärkt, wie bringt ihr dann eurem Hund bei etwas zu unterlassen?
2) Warum stellt ihr "taktile Reize", wie sie Hunde auch unter sich benutzen, als Gewalt dar?
3) Warum verschweigt ihr wissenschaftliche internationale Studien, die festgestellt haben, dass die rein positive Verstärkung ebenfalls zu Verhaltensstörungen führen kann?
4) Ist nicht das Ausbleiben eines positiven Signales auch Strafe für den Hund und setzt ihn somit unter Stress? also genau das, was durch die rein positive Verstärkung doch verhindert werden soll?
c) Fragen der "Konditionierer"
1) Was habt ihr gegen Konditionierung? Im Prinzip funktioniert auch unser Schulsystem danach und im Sport wird es seit Ewigkeiten eingesetzt.
2) Steckt in dem Wunsch, den Hund zu erziehen, statt ihn zu konditionieren, nicht auch die (unbewusste) Vermenschlichung des Tieres?
d) Fragen der "Erzieher"
1) Führt das Konditionieren nicht zu "funktionierenden Hunden", die nach einem Reiz-Reflex-Schema agieren? sie also zu "Aparatschiks" degradieren?
2) Warum kommuniziert ihr nicht mit den Hunden, statt sie zu konditionieren?
So und nun bin ich mal auf die Antworten gespannt...
Ich auch! *schwanzwedel*
Ruhe Rico, das ist jetzt ein ernstes Thema. Würde mich daher freuen, wenn ein paar unter euch den Mut aufbringen in den Kommentaren auf die Fragen nicht anonym zu antworten - kann es aber nach dem bisher gehörten durchaus verstehen. Bitte gebt den Buchstaben und die Zahl der Frage an, auf die ihr euch jeweils bezieht. Und denkt daran, jeder der mitmacht beweist schon alleine damit ein gewisses Maß an Toleranz, Lernbereitschaft und Neugierde auf die "andere Perspektive", entsprechend respektvoll und höflich sollte daher der Umgangston sein - egal welcher (Hunde)Denkschule man auch angehört!
Für ein besseres Miteinander...von Fell- und Nacktnasen! © Foto: Antje Hachmann |
PS: Die Einteilung und deren Bezeichnungen sind auf meinen Mist gewachsen! Ist stark vereinfacht, ich weiß! Aber erstaunlicherweise ist ein persönliches Ergebnis aus den Gesprächen und Mailwechseln, dass die Grenzen zwischen den Fraktionen fließend sind - ein Grund mehr, verhärtete Fronten aufzulösen!