🐶 Alles klar, die Luft ist rein: kein Ideologie-Extremist zu sehen und zu schnüffeln... 😃 Foto: Lutz Borger |
Nehmen wir beispielsweise die an Laissez-fair-Erziehung erinnernde Fraktion der Positiv-Verstärkend-Extremisten. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Positive Verstärkung ist toll! *wedelfreu* Zeigt es uns doch nicht nur, was richtig ist, durch die Freude steigert es auch unsere Motivation - vorausgesetzt sie wird sinnvoll (!!!) eingesetzt. ABER: Dann wissen wir Hunde immer noch nicht, was falsch ist. Dafür brauchen wir Grenzen, die müsst ihr uns zeigen (natürlich nicht mit Gewalt! Aber ich kann die Hochsensiblen unter euch beruhigen - ein "Nein!" gilt auch in der allgemeinen Weltsicht von euch 2-Beinern nicht als "Gewalt" und tut uns Hunden auch nicht wirklich weh). Denn ohne Grenzen benehmen wir uns halt ähnlich wie ungezogene Kinder. Das ist die logische Konsequenz - insofern sogar voraussehbar. Da dürft ihr felllosen Primaten euch also auch gar nicht wundern, das habt ihr euch zum Großteil dann oft selber eingebrockt.
Oder die Kampfemanzen-Kreuzritter...die offenbar den ganzen Tag damit beschäftigt sind, ihre Ideologie zu verbreiten und dafür ist ihnen kaum ein Hundethema als Vehikel zu schade. In extremen Fällen wollen sie auch einen davon überzeugen, dass Frauen die "besseren Hundehalter" sind *gäääähn* und überhaupt die "besseren Menschen". *gäääähnschüttel* Ich frag mich immer, warum die ihren Kunden eigentlich nicht ein Abo der Zeitschrift Emma schenken. *frechwedel* Aber offenbar darf das Überzeugen der Anderen von der eigenen Ideologie nichts kosten... *doppelfrechwedel* Also ich kann ja nicht für alle meiner Fellkollegen sprechen, aber mir ist das Geschlecht megaaaa-völlig egal! *jawohlwoaff* Vielmehr interessiert mich eure Stimmung und was für'n "Typ Mensch" ihr seid, was mir zum Großteil auch euer Geruch (der von vielen Faktoren, unter anderem auch Hormone, aber auch eure Nahrung beeinflusst wird) verrät.
Aber auch im Grunde gut gemeinte Ideologien sind darunter. Nehmen wir beispielsweise die seit einiger Zeit kursierende Mode, Hunde vegetarisch (oder gar vegan) zu ernähren. Klar, ich kann den Gedanken dahinter verstehen und mein Oller steht ja in weiten Teilen auch dazu, denn schließlich ist diese ganze Massentierhaltung und sonstige Ausbeutung unseres Planeten absoluter Mist (jawohl: UNSERES Planeten, denn der gehört nicht nur euch 2-Beinern, sondern auch uns Hunden...und allen anderen Lebewesen darauf). *jawohlwoaff* ABER: Wir Hunde sind nun mal Carnivoren - genauer gesagt: fakultative Carnivoren. Klar, können wir auch andere Sachen als Fleisch essen und verdauen - das brachte die Evolution an eurer Seite so mit sich. Doch wenn ihr uns vegetarisch ernährt, seid ihr ehrlich gesagt nicht anders als diejenigen, die auch die Natur nach ihrem Willen formen wollen - nur halt mit einem anderen ideologischen Hintergrund. UND: Habt ihr euch eigentlich nie darüber gewundert, dass justamente mit dem Aufkommen der Mode auch die passenden Futterangebote auf den Markt kamen? Schon seltsam, wenn man bedenkt, wie lange doch so ein Zulassungsprozess dauert. Außerdem hab ich in den Gehirnwindungen meines Ollen den Begriff Preiselastizität gefunden... Hat jemand schon mal nachgerechnet, was so das Pfund Möhren oder Kartoffeln in diesem "Spezial-Futter" kosten? Würde mich nicht wundern, wenn dort das Pfund mehr kostet, als die Möhren und Kartoffeln in anderem Futter mit Fleisch. Dann wäre das so ein ähnliches Phänomen wie mit dem Kaffee in den Kapseln und Pads... *amohrkratz*
🐶 Da liegt Essen (!), was interessiert mich da deine Ideologie.. |
Die Beispiele ließen sich noch weiterführen. Kaum ein Thema ist offenbar vor den Ideologen sicher: Halsband vs. Geschirr, BARF vs. Fertigfutter, Bersteinketten vs. Spot-Ons etc. In dem Wort Ideologie steckt ja auch das Wort Idee. Mal ehrlich ihr lieben 2-Beiner, lohnt es sich echt, wegen einer Idee die Köppe einzuschlagen? Also nach meiner Hundesicht, wenn ich da den Kosten-Nutzen-Effekt betrachte, ist das schon seeeeehr dämlich...oder wie ihr sagt: menschlich. *frechwedel* Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass irgend einer meiner Hundekollegen sich wegen irgendeiner Ideologie so an die Gurgel geht, wie ihr felllosen Primaten es zum Teil tut. *treuschau* 🐾
PS: Dies ist der ergänzende Blogbeitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (06/2018) "Hunde sind so wunderbar unideologisch"