Sonntag, 16. Juli 2017

Unsere erste gemeinsame Buchlesung auf einer Hundemesse

Vor einiger Zeit waren wir ja auf dem Hundefestival Bunte Hunde, das parallel mit der Pferdemesse Equinus auf der Kölner Galopprennbahn stattfand. Denn wir sollten da bei einer Lesung aus dem Buch "Mein Hund heißt NEIN!" mitmachen, da ja 2 der 44 Geschichten von uns sind. So lernten wir auch endlich Antonietta Matteo, Klarissa Klein und Burkhard Thom kennen - so persönlich und ganz analog. Wir verstanden uns auf anhieb und haben an den Tagen viel gelacht und geredet.

Wir 2 beim Vorlesen :-)

Tolle Autoren und jetzt auch neue Freunde: Antonietta, Burkhard und Klarissa (v.l.n.r.)

🐶 Und erst die Streicheleinheiten von Antonietta... oder auch von Burkhard, der gab mir immer so viele Leckerlis...*leftzenleck*

Antonietta und Burkhard auf unserem kleinen Buchstand - an dem manchmal mehr los war, als an größeren ;-)

Leckerchen von Atonietta


Burkhard ist ein dufte Kumpel

Ja, vorzugsweise wenn ich nicht hingeschaut habe. Alles in allem,war ein echt tolles Erlebnis. Auch wenn sich die Besucherzahl in Grenzen hielt... Naja, bei 14 Euro Eintritt für das Festival irgendwie auch nachvollziehbar... Und du hattest sichtlich deinen Spaß daran mich jedesmal bei meiner Lesung mit der Leine zu fessen. Woher hast du das eigentlich? Hast du heimlich nen Bondage-Kurs gemacht?

🐶 Das war gekonnt, was?! Aber wie du daraus geklettert bist und dabei weiterglesen hast war auch nicht schlecht!




Jedenfalls freuen wir uns, euch nun einen Auszug aus dem Buch zu präsentieren (Geschichten von uns kennt ihr ja zu genüge. Achja, übrigens: Der Erlös des Buches geht an 2 Tierschutzvereine! An Sos-Dog e.V. und IG Gegen Rasselisten e.V. Und nun viel Spaß beim Lesen von Antonietta Matteos Geschichte aus dem Buch "Mein Hund heißt NEIN!".


Eine weite Reise


Psst, Antonietta liest vor!
… Mein Name ist Paolo. Paolo aus Spanien. … Ich war noch ganz klein, da bin ich auf der Straße gelandet und musste mir mein Essen selbst besorgen. Das war vielleicht schwer! Da waren doch noch so viele andere Tiere, die waren meistens schneller als ich. Deswegen hatte ich immer Hunger und bin ganz dünn geworden. Eines Tages kamen so komische Leute und haben mich eingefangen. Puh, da hatte ich vielleicht Angst! Aber zum Glück ist mir nichts Schlimmeres passiert, denn ich wurde in einer Pflegefamilie aufgenommen. Warum, weiß ich nicht so genau, aber vielleicht lag es daran, dass ich noch so klein war und sie mir den Aufenthalt in dem Tierheim nicht zumuten wollten. Dort haben sie mich wieder ein wenig aufgepäppelt. Ich durfte zwei Monate bleiben.

Obwohl ich eigentlich gehofft hatte, dass ich dort nicht wieder weg muss. Doch dann wurde ich eines Tages zum Tierarzt gebracht, wurde kastriert und geimpft und einen Chip habe ich auch bekommen. Ich wusste ja nicht, warum die das machen, aber spätestens, als ich plötzlich in einer Box im Flugzeug saß, war mir klar, dass man mich wieder weggeschickt hatte. Vielleicht habe ich mich dort nicht so gut benommen und die wollten mich nicht behalten? Ich weiß es nicht. Wir waren mehrere Hunde und meist zu zweit in diesen Boxen eingesperrt. Das war aber ganz gut, so fühlte ich mich nicht so alleine. Und die meiste Zeit haben wir sowieso geschlafen. Als wir wieder aus den Boxen rausgeholt wurden, wartete eine Frau auf mich. Gut, dachte ich, dann darf ich vielleicht bei der bleiben? Verstanden habe ich erst einmal gar nichts. Alles roch so anders, die Menschen sprachen so komisch. Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht, alles war ganz neu für mich.

Das hat mir sehr Angst gemacht und das ist immer noch so bei unbekannten Menschen und Sachen. Aber nicht mehr ganz so schlimm wie am Anfang. Die ersten Tage habe ich in einem Ort hier in der Nähe verbracht mit ganz vielen anderen Hunden und Katzen. Da kamen oft irgendwelche Menschen vorbei und jedes Mal war ein paar Tage später ein Hund weg. Das hab ich zwar nicht so mitbekommen, da ich nur eine Woche dort war, aber die anderen haben mir das erzählt. Mit den Hunden habe ich mich schon verstanden und die Katzen dort waren auch ganz nett.

Und dann kamen wieder Menschen, die haben sich mich angeguckt. MICH! Die waren tatsächlich meinetwegen da! …


Lust auf weitere wuffige Geschichten? Alle Autoren haben auf ihr Honorar verzichtet, der Erlös geht an 2 Tierschutzvereine! Das Buch erhaltet ihr hier:



Weitere Berichte zur Messe und unseren Lesungen findet ihr hier:



Mittwoch, 5. Juli 2017

Tierheime sind genauso unperfekt wie Hunde und Menschen, aber sie unter Generalverdacht zu stellen ist unfair!

🐶 Ihr 2-Beiner seid ja schon manchmal komisch...und unfair. *frechwedel* Bei unseren Web-Gassigängen begegenen wir immer wieder Berichten, wonach Tierheim (TH) keine Hunde mehr abgeben würden. "Die rücken nichts raus" oder "Man bekommt dort keinen Hund" oder "Ach vergiss es, die geben keine Hunde ab" und ähnliche Aussagen liefen uns da über den virtuellen Weg. Aber auch in der Realität erlebten wir Ähnliches. Das findet ihr seltsam? Klar, ist es doch die Aufgabe von THs, Hunden (und anderen Tieren) nur ein vorübergehendes Zuhause zu bieten und sie möglichst schnell an liebevolle Halter zu vermitteln. Sie sind da quasi nur geparkt. Doch bei zahlreichen besuchen in Tierheimen haben wir auch erlebt WER manchmal da so ankommt, mit welchen Vorstellungen und nicht selten mit Null-Wissen einen Hund haben will. Das berichtet euch ja auch mein menschliches Cerebral-Interface in unserer Kolumne im Hundemagazin WUFF. 

Ein neues Zuhause sollte gut gewählt sein, damit es nicht nur ein eiterer Parkplatz ist...
Foto: Fotofabrik Lutz Borger
 
Wir selber haben auch ganz andere Erfahrungen gemacht. Wenn nicht ein Tierheim mit meinem Ollen Kontakt aufgenommen hätte, von sich aus(!!!), dann wären wir wohl nie aufeinander getroffen... Wer weiß was dann mit meinem 2-Beiner passiert wäre? Vielleicht wäre sein Burnout dann viel schlimmer ausgefallen....Oder was mit mir geschehen wäre? Ich denke da nur an das Schicksal von Chanti (wir können uns beide einfach nicht an den Namen Chantal gewöhnen), die wir ja seit einiger Zeit regelmäßig im Tierheim Düsseldorf besuchen. Übrigens: Auch hier nahm man mit uns - über einen (unabsichtlichen) kleinen Umweg - über Perdita Lübbe-Scheuermann von der Hunde-Akademie, die eng mit dem Tierheim Düsseldorf zusammenarbeitet, Kontakt auf. Erst sollte es nur ein kleiner Schnack werden. Doch dann kam Perdita und Melanie Gordon, Bereichsleiterin Hunde des Tierheims Düsseldorf, auf die Idee uns Chanti vorzustellen. *freuwedelhüpf*


 
Es gibt also auch durchaus den anderen Weg, ja manchmal geradezu proaktiv und mehr als nur engagiert. Doch woher kommt dann dieser schlechte Ruf? Oft sind es die Betroffenen selber, die davon berichten. Mag ja auch sein, dass der ein oder andere Fall da stimmt. Es gibt wirklich Tierheime, die nicht nur in dieser Hinsicht "seltsam" und "befremdlich" wirken - um es mal menschlich-diplomatisch auszudrücken. Oder auch hündich direkt: nicht gerade im Interesse des Tieres! *grrrrrr* 

Ohne Tierschützer und Tierheime hätten wir uns nie kennen gelernt!
Foto: Fotofabrik Lutz Borger
 
Aber wir haben selber auch schon so unsere "Erfahrungen" mit "skurrilen" Anfragen. Sowohl in der Realität, wie euch ja mein 2-Beiner einen Beispielfall in unserer WUFF-Kolume berichtet hat. Als auch im virtuellen World-Wuff-Web: So kommen manchmal Fragen, die so eine Unwissenheit offenbaren, dass es schon beängstigend ist. Nicht dass Unwissenheit ein makel ist...sie sollte aber auch der Quell von Neugierde sein. *jawohlwoaff* Aber nicht selten, erleben wir sie in einer Form der Ignoranz. So als wolle man auch nichts Wissen. Einfach nur weil man den Hund süß findet. Alles andere ist doch egal... *brummmm* NEIN, ihr felllosen Primaten, ist es nicht! Wenn man ein Lebenwesen liebt, meinetwegen auch süß findet, dann INTERESSIERT man sich gefälligst dafür! Das zeigen wir Hunde euch doch tagtäglich! In jeder wachen Minute versuchen wir euch zu verstehen und euch nahe zu sein.

Und so mancher "Berichterstatter" verschweigt wahrscheinlich diesen Umstand. Ist ja auch vertständlich, denn so mancher traut sich nicht seine Unwissenheit öffentlich preißzugeben. Und viele mögen ja auch im besten Wissen und Gewissen handeln, schließlich sehen sie das aus ihrer Perspektive: Sie wollen dem Hund doch ein "schönes" Heim geben. Doch was "schön" für den Hund ist, wissen sie eben offmtals nicht. So bleibt den THs oftmals gar nichts anderes übrig, als Anfragen abzulehnen. Denn wie gesagt, dass der Hund ein passendes(!) Zuhause bekommt, ist ja einer der Hauptaufgaben von THs. Aber hier liegt die Betonung auf PASSEND! *jawohlwoaff* Und klar, dass gerade die ignoranteren menschen sich da immer selber als passend empfinden. Da hilft auch keine gute Absicht. Denn die schützt nicht vor Unfällen.

Vor allem: Dieser Generalverdacht ist völlig ungerechtfertigt! Sicher, die Auflagen sind strenger. Aber vergesst nicht: Die Gesetze ja auch! Und einfacher ist ja nicht immer besser. Und bleibt fair! Hört auch auch immer mal die andere Seite an! *freuwedel*


PS: Dies ist der ergänzende Beitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (08/2017) "Tierheime rücken selten was raus..."

Hier unsere bisherigen Dates mit Chantal: