Mittwoch, 8. August 2018

Aus Angst verbieten Helikopter-Halter ihren Hunden den Kontakt zu anderen, doch Angst ist ein schlechter Ratgeber

🐶 Juhuuu, ein Spielkamerad. *freuwedel Freudig wedelnd und winselnd kommt er auf mich zu. Zeigt nicht die geringsten Anzeichen von Angst oder Agression. Aber was ist das? Seine Halterin ruft ihn zurück und blafft noch mein menschliches Cerebral-Interface Maximilian an: „Rufen Sie Ihren Hund zurück! Ich möchte nicht, dass meinem was passiert!“ Der Satz alleine entbehrte schon jeder Logik, denn IHR Hund lief ja auf uns zu, während ich weniger als 2 Meter von meinem Ollen abwartend dastand.

In unserer Kolumne in der aktuellen Ausgabe des Hundemagazins WUFF schreibt mein Oller über solche „Helikopter-Halter“. Ich kann ja die Sorge dieser Halter irgendwie verstehen. Aber: Wie sollen Hunde der unterschiedlichsten Rasse und Größe denn lernen miteinander klar zu kommen, wenn man ihnen nicht erlaubt Erfahrungen zu sammeln.

Egal welche Größe oder was für ein Fell: Gut sozialisierte Hunde haben mehr Freiheiten und somit auch mehr Spaß!
Foto: Brigitte Klemke

Besonders unverständlich finde ich, dass ihr felllosen Primaten ja sogar historische Erfahrungen (mit Kindern UND auch mit Tieren!) damit gemacht habt (s. unsere Kolumne im Hundemagazin WUFF) und wisst, welche negativen Auswirkungen eine mangelnde Sozialisation hat. Warum lernt ihr nicht daraus? *ohrennachvorn*







Ich für meinen Teil bin jedenfalls sehr froh, dass mein Oller schon zu meiner Welpenzeit viel Wert darauf gelegt hat, dass ich mit möglichst vielen unterschiedlichen Hunden klar komme. Und glaubt mir, das ist gar nicht mal so einfach! Denn durch euch 2-Beiner, vor allem durch eure Zucht(!) sind einige Rassen kommunikationstechnisch echt eingeschränkt. Nehmen wir doch nur mal das Paradebeispiel: den Mops. Auch wenn sein Gesicht mit den großen Kulleraugen bei euch das Kindchenschema anspricht, seine Mimik ist für die meisten Hunde nicht mehr zu lesen; sein Ringelschwanz ist in etwa so aussagekräftig wie einzellner Buchstabe in Aspik eingelegt; und das Röcheln dieser Hunde klingt für die meisten anderen Caniden eher wie ein Knurren. Dennoch können wir Hunde uns auch auf solche Fellkollegen anpassen, aber dafür müssen wir sie erst kennen lernen.

Wildes Toben mit Smilla 💕

Mein Oller genießt es förmlich mir beim Spielen mit anderen Hunden zu zu schauen. Besonders stolz macht es ihn, wenn er sieht, wie vorsichtig und mit "reduzierter Kraft" mit leichteren Hunden tobe. So beispielsweise mit meiner lieben Smilla, die nur knapp die Hälfte von mir wiegt. Aber das musste ich natürlich erst mal lernen, und das geschah indem ich viele unterschiedliche Hunde kennen lernte.




Als soziale Wesen brauchen wir den Kontakt zu anderen Artgenossen. Ohne diesen Kontakt verkümmert so einiges unserer Psyche. Außerdem birgt es die Gefahr, dass wir die Signale von anderen Artgenossen nicht oder falsch verstehen. Insofern ist dann das Risiko sogar größer, dass ein „Unfall“ passiert. *jawohlwoaff*

Also ihr lieben 2-Beiner, wenn ihr das nächste Mal den Kontakt mit anderen Artgenossen verbietet, denkt mal darüber nach, dass ihr dann zwar kurzfristig für die Sicherheit eures Hundes gesorgt habt, ihm aber somit quasi die Sozialisation vorenthaltet und langfristig ihr sogar die Gefahr für ihn erhöht – ist ja auch canilogisch.

Links zum Thema:


Empfohlene Literatur:



PS: Dies ist der ergänzende Blogbeitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (09/2018) "'Helikopter-Halter'...verhindern eine gesunde und soziale Entwicklung ihrer Hunde"


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