Samstag, 29. Februar 2020

Leons 1. Geburtstag 🎂

Wurftag eines Hundes

Der kleine Leon ist nun 1 Jahr alt. Okay, den genauen Tag kann ich euch nicht verraten – da sind die Dokumente leider etwas verwirrend. Ist ja auch typisch für Tierschutz-Hunde, oft wird deren Alter nur geschätzt. Aber eines ist sicher: Irgendwann im Februar muss seine Mutter ihn geworfen haben und um sicher zu gehen, werden wir in Zukunft immer den letzten Februar-Tag als Wurftag zelebrieren. 

Klein-Leon kurz nach seinem Einzug...

Kleiner Hund bringt großes Durcheinander

Und seit dem der kleine Cane Corso bei mir und Rico einzog, brachte er auch viel durcheinander. Und damit meine ich jetzt nicht seine „Innen-Architektur-Umstrukturierung“ unserer Wohnung (ja UNSERE, denn meine Wohnung ist auch gleichzeitig das Heim meiner Hunde). Schon von Anfang an merkte ich, dass Leons Impulskontrolle nicht so stark ausgeprägt ist, wie die Ricos. Und das brachte mir und dem Döggelchen auch so manche Schwierigkeit ein. Denn Leon ist ein richtiger Sonnenschein, der alles und jeden mag. Dazu kommt auch seine Neugierde, die aber ganz anders ist als die von Rico. Während das Döggelchen Neugierig und Lernbegierig ist, hat Leon eindeutig ein Schwergewicht auf die Neugierde, das Lernen ist nicht so sein Fall (nicht dass er zu dumm dafür wäre, im Gegenteil: er begreift für einen Molosser sogar erstaunlich schnell, es ist also keine Lernunfähigkeit, er hat darauf einfach weniger Lust – damit ähnelt er mir zu meiner Schulzeit).

Der kleine Leon ist recht temperamentvoll und impulsiv, aber hat es faustdick hinter den Ohren...


Der kleine Cane Corso Leon hat so seinen eigenen Kopf

Auch hat er mehr „seinen eigenen Kopf“, um es mal euphemistisch auszudrücken. Klar, das ist für Molosser normal, schließlich haben die Menschen bei ihrer Zucht unter anderem auch die Eigenständigkeit dieser Hunde gefördert. Allerdings ist Leons „Dickköpfigkeit“ selbst für einen Cane Corso sehr ausgeprägt. Irgendwie hat er die Überzeugung, dass seine Ideen besser sind als meine. Und leider folgt er auch nahezu jeder seiner „Ideen“ - spontan, impulsiv... Und nicht selten müssen Rico und ich Klein-Leon dann aus der Situation rausholen, in die er sich selber gebracht hat.

Für Leon ist die Welt eine einzige große Spielwiese, die es zu entdecken gilt...
Glaubt ihr nun, dass er daraus lernt? Ach quatsch, ganz im Gegenteil: Er wird noch „eigensinniger“, denn er weiß ja nun, dass im Zweifelsfall das Döggelchen und ich ihn schon „raushauen“. Irgendwie ähnelt er dem „verrückten Bruder“, den wohl jeder Familie hat und der immer Schwierigkeiten macht – und der meist genau deswegen auch so geliebt wird. Denn eines ist trotz aller Schwierigkeiten klar: Leon gehört zum Rudel! Und auch wenn ich mit ihm strenger sein muss, als mit Rico damals in seinem Alter, so ändert das nichts an meinen Gefühlen. Und auch Don Ricotta, der zuweilen von Leon genervt ist, mag den Kleinen sehr. Jedes Mal wenn ich mit Leon mal alleine unterwegs bin, wird er von Rico danach abgechekt und beim Spielen freut sich Rico beinahe so sehr wie der Jungspunt Leon.

Gemeinsames Rennen und Toben

Die Unterschiede zwischen Rico und Leon zeigen recht deutlich die Karnevalstage:








Doch mehr als Ärger bringt so ein Junghund Freude

Das Rüdenteam - kein perfektes Rudel
Aber glaubt jetzt nicht, dass Leonchen (sprich: Lönchen) jetzt nur nervt. Er hat auch viele sehr charmante Eigenschaften – und wickelt damit trotz (oder auch wegen) seiner frechen Art die meisten um den Finger. Und damit meine ich jetzt nicht mich oder Rico, sondern die vielen Freunde und Bekanntschaften, auf die wir trafen. Im Großen und Ganzen hat er sich prächtig entwickelt, und es erfüllt mich auch jedes Mal mit Stolz, wenn jemand auch seine positiven Lernerfolge bemerkt: Immerhin hatte Leon null Beisshemmung, als er bei uns einzog – das hat sich wesentlich gebessert (nur noch ganz zarte Beisserchen, wenn er besonders aufgeregt ist und jemanden mag); stubenrein wurde er schneller als viele Hunde (und damit meine ich nicht nur Molosser); für einen seines Alters ist er erstaunlich leinenführig – so mancher Molosser-Halter mit teils wesentlich älteren Hunden sprachen mich schon darauf an, als sie uns sahen; die Grundkommandos sitzen erstaunlich gut (bis auf das „Hier!“ wenn er freilaufend mit anderen Hunden spielt); selbst stressige Situationen bringen ihn nicht aus der Ruhe – klar, er findet sie spannend, aber zeigt kaum Meideverhalten und schon gar nicht Fluchtreaktionen, allerhöchstens findet er mal was "unheimlich" und und und...

So manches Herz erobert Leon im Sturm...subtil ist nicht so sein Ding 😂

Groß feiern werden wir den heutigen Tag aber nicht, Schließlich haben wir ja den „gemeinsamen Geburtstag“ im September, der nun - nach Leons Einzug - quasi zu unserem persönlichen „Rudeltag“ anwuchs. Aber ich habe mir vorgenommen, heute mal weniger streng mit dem kleinen Molosser zu sein, ihm mehr durchgehen zu lassen – und eine Spezial-Extra-Leckerei gibt’s selbstverständlich auch.

Rico, der Chefredakteur des GASSIREPORTS
🐶 Ich will mal sehr für dich hoffen, dass du da auch an ein Extra-Leckerchen für mich gedacht hast... *leftzenleck*

Klar, Rico, schließlich feiern wir sowas immer als Rudel.

🐶 Was heißt das? Dass du auch an einem Knochen knabberst? *verwundertschaufrechwedel*

Nein, für mich habe ich menschliche Knabbereien. Aber war ja klar, dass du mal wieder das letzte Wort haben willst. 😄

🐶 Du weißt doch, ist doch ein HUNDE-Blog und ich der Chefredakteur. *jawohlwoaff*


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Montag, 17. Februar 2020

Neues vom Rüdenteam: Übers Markieren und Beinchen heben

Auch das Markieren will geübt werden...

Seit längerer Zeit (schon seit ein paar Monaten, aber ich komme erst jetzt dazu es für euch aufzuschreiben) markiert das Leonchen (sprich: Lööönchen), ich hatte euch ja davon berichtet (den Facebook-Post findet ihr am Ende dieses und des verlinkten Beitrages). Das alleine wäre ja keine News, eine Story schon mal gar nicht - aber die Art und Weise ist dann doch zum Schießen. 😂


Gemeinsames Markieren des Reviers 😃


Leon schreibt gern auch längere "P-Mails" 😄
Denn wirklich koordiniert oder mit einem Plan markiert er anfangs nicht. Das sehe offenbar nicht nur ich so: Den Blicken von Rico nach zu urteilen, fragt er oft: "Was soll das jetzt hier?" 😂 So manches Mal hebt er das Bein nur halb, schaut mich und Rico fragend an und nimmt es dann wieder runter. Da er sich offenbar unsicher über den Sinn des Markierens ist (außerhalb des Urinlassens), hebt er oft einfach dort das Bein, wo Rico markiert hat. Aber das heißt nicht, dass Klein-Leon dann auch eine P-Mail schreibt: Überhaupt hebt er oft auch nur das Bein und es kommt nicht mal ein Tropfen raus. Fast so, als ob er das Beinheben und das Markieren nicht immer in einem Sinnzusammenhang sehen würde. 😉


Klein-Leon beim "Pinkel Stretching" 😄

Pinkeln und Schnüffeln gleichzeitig - das geht 😄
Doch nicht dieses Placebo-Pinkeln bringt mich regelmäßig zum Lachen (denn das habe ich schon öfters bei Hunden beobachtet). Am meisten amüsieren mich die verschiedenen "Formationen" in denen die beiden pinkeln: Mal mit dem Gesicht zueinander, mal Arsch an Arsch, manchmal auch in V-Formation und ab und an sogar über Kreuz... 😂 Und so manche akrobatische Einlage wird auch noch eingebaut: So sprang Rico auch schon nach Beendigung seines Markierens aus dem Stand über Klein-Leon. 😄


Beim Pinkeln umgekippt

Vor Lachen beinahe zusammegebrochen bin ich aber, als Klein-Leon dabei mal umkippte. Denn er hebt immer sein Bein sehr hoch, er streckt und reckt sich dabei - quasi sein "Pinkel-Stretching". 😂 Da ich einen halben Schritt hinter ihm stand (weil Don Rico noch an einer anderen Stelle schnupperte), drehte Leon seinen Kopf zu mir um und schaute mich dabei an. Das macht er sehr oft, mich dabei anschauen, so als ob er wissen möchte, ob er alles richtig macht - nur stehe ich dann eben meist direkt daneben oder vor ihm. Doch da er sich diesmal dafür auch nach Hinten verrenken musste, verlor er das Gleichgewicht und kippte beim Pinkeln um. 😂😅

Don Rico war davon so überrascht, dass er sein Schnüffeln dafür abbrach. Er sah erst auf den aufspringenden Leon, dann schaute er mich an (mit einer erhobenen Augenbrauen - ganz nach Spock-Manier): "Was hat der Kleine jetzt schon wieder?"

Mittlerweile hat Leon aber den Pinkel-Dreh weitestgehend raus. Zumindest kippt er dabei nicht mehr um... 😆





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Sonntag, 2. Februar 2020

Im Gespräch mit dem „Hund-Mensch-Therapeuten“ José Arce

José Arce mag die Bezeichnung Hundetrainer für sich nicht, er bevorzugt daher „Hund-Mensch-Therapeut“. ­Damit will der mit seinen fünf Doggen auf Mallorca ­lebende Trainer und Buchautor aber nicht sagen, dass er psychische Krankheiten im klassischen Sinne heilt. ­Vielmehr versteht der 1974 geborene Spanier sich als ­Beziehungsberater. Denn für ihn gilt primär: Ist die ­Beziehung zwischen Hund und Halter in Ordnung, ist der Rest sekundär.


Vertrauen ist die Basis einer jeden guten Beziehung!

WUFF-Gassireporter Maximilian Pisacane sprach den Buchautor und Hundeversteher José Arce zum Interview:

Pisacane: Eigentlich wolltest du doch nach deinem ersten Buch, wo es um Gefühle und Beziehungen geht, keinen Hunde­ratgeber schreiben. Was hat deine Meinung geändert?

José Arce: Streng genommen ist es ja kein Ratgeber-, sondern ein Praxisbuch. Denn durch meine zahlreichen Lehrgänge konnte ich viele Mensch-Hunde-Teams kennen lernen. Dabei sind mir vor allem zwei Punkte aufgefallen, die auch im Hunde­magazin WUFF und in eurem GASSIREPORT immer wieder eine große Rolle spielen: 1) eine große Unwissenheit über Hunde und 2) zu wenig Empathie und Verständnis für das Wesen des Hundes. Viele Menschen sind einfach zu ungeduldig im Umgang mit ihrem Hund. Statt dessen sollten sie die Zeit mit ihrem Hund und seine Instinkte mehr genießen. So erkläre ich mir auch, warum so viele Menschen Probleme mit ihrem Hund haben. Denn streng genommen gibt es keine wirklichen Problemhunde! Das ist eine der seltsam-skurrilen Auswüchse derzeit in der Hundeszene. Und da ich nicht nachvollziehen kann, dass man sich über Hunde und ihr Wesen nicht informiert, wenn man einen hält, war also ein Buch die logische Konsequenz, um mehr Informationen zu verbreiten.



Pisacane: Aber einige haben auch schwierige Hunde, ­eventuell mit einer schwierigen Vorgeschichte …

José Arce: Ja, aber für mich sind Schwierigkeiten in erster Linie etwas Neues, was es zu erkunden und entdecken gilt. Das muss man also gar nicht so negativ sehen, eher neutraler, als einfach etwas, was man so noch nicht kennt. Und schon strahlt man mehr Ruhe aus. Das ist wegen der Stimmungsübertragung viel besser als der Frust darüber, dass irgendwas nicht geklappt hat. Und nur weil sie scheitern oder mit sich unzufrieden sind, projizieren sie das auf ihre Hunde und ­deklarieren sie als Problemhunde. Das ist zwar menschlich, aber unfair.


Fairness ist auch für Hunde wichtig - aber hündische!

Pisacane: In deinem Buch schreibst du, dass in jedem Hund ein Wolf steckt. Da würde dir aber so mancher Wissenschaftler widersprechen.

José Arce: Ich schrieb das Buch auch nicht als wissenschaftliche ­Abhandlung, sondern für den Otto-Normal-­Halter. Daher ging es mir hauptsächlich um Verständlichkeit und nicht um wissen­schaftliche Genauigkeit. Ob im ­Chihuahua nun 2 Prozent, 1 Prozent oder 0,873 Prozent von den Genen noch vom Wolf sind und bei anderen Hunde­rassen mehr oder weniger, ist sicherlich wissenschaftlich interessant, aber für meine Botschaft nicht so relevant. ­Wichtig bei dem bildlichen Vergleich war mir, dass der Hund von einem Raub- und Rudeltier abstammt und sich daraus gewisse Verhaltensweisen ab­leiten. So wie auch bei uns Menschen bei den Primaten.

Pisacane: Aber vermenschlichst du den Hund nicht an manchen Stellen?

José Arce: Nein, nicht wirklich. Denn der Hund ist kein wildes Tier mehr. Er hat mit uns Menschen ja eine Koevolution mitgemacht. Und Domestizierung ist immer auch eine teilweise Vermensch­lichung. Die Frage ist nur, welches Maß. Ich sage: Genieße den Hund wie einen Menschen, aber lass ihn Hund sein!


Ein Team bilden, ohne zu vermenschlichen

Pisacane: Wie meinst du das genau?

José Arce: Nun ja, viele sind doch gefrustet, wenn ihr Hund nicht wie ein Mensch reagiert. Das ist sehr egoistisch, denn er kann doch gar nicht anders, als wie ein Hund zu agieren. Da ist es nicht verwunderlich, wenn sich der Frust dann gegenseitig hochschaukelt. Daher schaue ich mir immer an, was das für ein Mensch ist, was das für ein Hund ist, und vor allem: was das für eine Beziehung ist. Denn wenn Hund und Mensch sich verstehen, dann ist das für mich eine gute Beziehung.

Pisacane: Demnach würdest du sagen, dass Beziehung vor Erziehung geht?

José Arce: Eine gute Beziehung macht die Erziehung auf jeden Fall leichter. Allerdings würde ich das nicht so ganz strikt trennen, denn so manche Beziehungsarbeit erzieht auch und so manche Erziehung ist auch förderlich für die Beziehung. Dabei helfen einem Menschenverstand und Bauchgefühl! Viele Menschen machen sich einfach zu viele Gedanken, sind zu kopflastig bei der Sache, dabei ist es viel einfacher als viele denken. Daher sage ich immer: Erkenne, respektiere und liebe deinen Hund!




Anmk.: Dieser Artikel erschien zuerst in meiner Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin 02/2017; parallel dazu erschien auch unser Blogbeitrag "Erkenne, respektiere und liebe deinen Hund!" sagt José Arce - aber was heißt das?

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