Donnerstag, 19. Juli 2018

Dinge, die wir Hunde euch Menschen voraushaben (Teil 2)

🐶 Hier im 2. Teil unserer Rubrik erfahrt ihr wieder einige Dinge, die wir Hunde euch 2-Beinern voraushaben. Das sind nämlich gar nicht mal so wenige... Nehmen wir doch nur mal das Kacken. *wedelfreu* Das ist bei euch felllosen Primaten recht inneffizient. So machen wir Hunde einfach unseren Haufen und danach ist unser Analbereich vergleichsweise recht sauber. Doch wie ist es bei euch? Ihr müsst nachdem ihr eure Stoffwechsel-Endprodukte (also euren biologischen Dreck) ausgeschissen habt, noch euren Hintern mit Papier abputzen - und macht damit noch mehr Dreck (vom Verbrauch von Ressourcen, dem Papier, mal ganz zu schweigen).*schlauschaufrechwedel*


🐶 So einiges haben wir Hunde euch Menschen voraus... 


Panoramablick



Farbspektrum

 

Starker Lappen


Zum 1. Teil unserer Rubrik "Dinge, die wir Hunde euch Menschen voraushaben", geht es hier.


Mittwoch, 11. Juli 2018

Interview mit dem Filmtier- und Hundetrainer Dirk Lenzen über sein neues Buch, worin auch Hunde zu Wort kommen

🐶 Und wieder hat mein menschliches Cerebral-Interface es getan, ein Interview in unserer Kolumne im Hundemagazin WUFF. *wedelfreu* Dabei weiß mein Oller doch, wie schwer es mir fällt, zu einem Interview einen begleitenden Blogartikel zu schreiben. Aber diesmal hab ich den Ollen ausgetrickst! *frechwedelfreu* Denn wisst ihr, bei so einem Interview werden meist mehr Fragen gestellt, als abgedruckt werden. Während die beiden sich auf dem Gelände von Dirk Lenzens Hundeschule animalstar unterhielten, habe ich gelauscht. *ohrennachvorn* Und so habe ich ihm das Interview stibitzt...ich war also schnüffel-investigativ unterwegs. *megafrechwedel* Mein Cerebral-Interface Maximilian hat sich mit dem bekannten Filmtiertrainer, der bereits schon mit Hollywood-Stars wie Tom Cruise gedreht hat, über sein neues Buch "Wenn Hunde sprechen könnten und Menschen richtig zuhören" (Co-Autor Sebastian Brück; erschienen im GU Verlag) unterhalten. Darin kommen nämlich Trainer, Halter und - was mich besonders freut - wir Hunde zu Wort. *jawohlwoaff* Lest nun den Teil, den mein Oller rausgekürzt hat:


Dirk Lenzen und Gassireporter Rico

Wie sind denn so bisher die Reaktionen der Halter auf das Buch?
Dirk Lenzen (DL): Natürlich, weil es so noch nicht gegeben hat, nur gute. (lacht) Vor allem loben alle die Verständlichkeit, keiner sagt, es wäre zu kompliziert. Auch nutzen es viele zum Nachschlagen.


Und wie sind die Reaktionen anderer Hundetrainer?
DL: Auch da habe ich positive Reaktionen von Kollegen, die sich darüber freuen, weil ich so deren Arbeit vereinfache. Ein Hundetrainer-Kollege, soll mein Buch sogar seinen Kunden weiterempfehlen. Allerdings im so genannten „Flurgeflüster“ bekomme ich schon mit, dass dem ein oder anderen Kollegen, das Buch missfällt – und sei es nur, weil er mit anderen Methoden trainiert.


Was wünschst du dir von Hundehaltern, das sie im Umgang mit ihrem Hund aber auch anderen Haltern, beachten sollten?
DL: Da wünschte ich mir:
1) Mehr Rücksicht – sie sollten sich im Klaren sein, dass der Gegenüber einen anderen Hundecharakter hat als der eigene.
2) Die Grunderziehung zumindest im 1. Jahr ernster nehmen und sich nicht von der Putzigkeit des Welpen oder Junghundes erweichen lassen. Ich kenne dieses Gefühl, aber als Profi kann ich das ausschalten, um sachlich mit der Sache umzugehen.
3) Mehr Verständnis für andere Hunde, für andere Halter, aber auch für die Nicht-Halter
4) Mehr Verantwortungsbewusstsein - einen Hund durchs Leben zu führen sehe ich ähnlich wie das Autofahren. Mit 180 km/h über die Autobahn, ohne Rücksicht auf andere Fahrer und dabei auf der Rückbank noch ein Leberwurstbrot schmieren; das bringt nicht nur einen selber in Gefahr, sondern ist verantwortungslos gegenüber seiner Umwelt. So sollten Halter ihren Hund nicht durchs Leben führen!

5) Weniger Wettbewerb, wie ich ihn oft im Hundesport oder auf Ausstellungen gesehen habe. Denn wo der Wettbewerb anfängt, hört der Tierschutz meist auf.


Aber förderst du nicht mit deinen Castings solchen Wettbewerb? Kommen da nicht auch Leute, die ihren falschen Ehrgeiz auf den Hund projizieren?
DL: Ja, die gibt es natürlich. Aber ehrlich gesagt, muss ich die meist gar nicht aussortieren, das machen die oft schon ganz alleine durch ihr gestörtes Verhältnis zum Hund. Denn dann funktioniert es meist auch nicht mit den beiden als Team vor der Kamera.

Für Dirk Lenzen ist die Perspektive der Hunde mindestens so wichtig, wie die von Trainern oder Haltern

Wie sollte deiner Meinung nach denn der „optimale“ Hundehalter sein? Welcher Typ oder Mischtyp hat am wenigsten und/oder seltensten Probleme?
DL: Zunächst die Basics: Er muss finanziell in der Lage sein, seinen Hund zu Versorgen, sowohl im Alltag als auch in Notfallsituationen medizinisch. Das Zeitmanagement ist auch wichtig, kann man den Hund mit der eigenen Lebensführung vereinbaren? Das sollte man sich vorher genau überlegen. Besonders förderliche Charaktereigenschaften sind Gelassenheit, Choleriker haben bei den meisten Hunden schlechte Karten, und Souveränität. Auch sollte man nicht empfindlich sein und sich beispielsweise aufregen, weil der Hund den Knochen auf dem Teppich frisst und den somit verdreckt.


Welcher Halter-Typ hat denn deiner Erfahrung nach am häufigsten Missverständnisse mit seinem Hund?
DL: Die vor lauter Nervosität gar nicht überlegt haben, dass sie sich auf einen Deal eingelassen haben, wenn sie einen Hund übernehmen. Zu den Nervösen und Unüberlegten gesellen sich dann noch diejenigen, die die Verantwortung abgeben wollen, die glauben, dass der Hundetrainer schon alles richtet.
Schwierig sind auch diese festgefahrenen Ideologen, die sind schwer zu knacken. Ein offener Charakter ist da für den Hund in mehrerer Hinsicht förderlicher.

Zwischendurch war auch Zeit für die ein oder andere kleine Übung

Du bist ja auch Filmtiertrainer. Kannst du bitte kurz umreißen, welche Eigenschaften ein Hund haben sollte und was er auf jeden Fall bereits können sollte?
DL: Ganz wichtig ist ein stabiles Wesen! Menschenfreundlich, kinderlieb muss auch sein, da sie ja vor und hinter der Kamera, egal ob für Film oder Foto, damit zu tun haben. Oft wird auch mit anderen Tieren zusammen gedreht, beispielsweise mit Katzen – da wäre so ein ausgesprochener Katzenjäger fehl am Platz. Sie sollten die Grundkommandos beherrschen, also: Sitz, Platz, Bleib etc. Idealerweise können sie das auf Handzeichen und auf Entfernung, denn der Halter und ich stehen ja hinter(!) der Kamera. Aber im Vergleich zu früher muss ich den Hunden gar nicht mehr so viel Neues beibringen, da heutzutage viele Halter denen schon den ein oder anderen Trick beibringen auf dem ich dann auch aufbauen kann. Heutzutage bin ich daher eher eine Art Scout, der auch darauf achtet, dass die Tierschutzverordnungen eingehalten werden, die ganze Abwicklung begleitet, eben alles, was so noch dahinter steckt.
 



PS: Dies ist der ergänzende Blogbeitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (08/2018) "Erkenntnisgewinn durch Perspektivwechsel"