Mittwoch, 31. Juli 2019

Auch für das Döggelchen änderte sich einiges durch den Welpen

🐶 Jetzt soll ich auch meinen Sabber (Menschensprache: Senf) zu Leons Einzug abgeben. *gääähn* Na meinetwegen. Der Kleine ist schon sehr wuffig. *wedelfreu* Fand den ja schon lustig, als wir den abholten. Jawohl, ihr habt richtig gelesen, wir haben den zusammen abgeholt. Denn eines hat mein Oller von Anfang an klar gemacht: Diese Entscheidung treffen wir gemeinsam!

🐶 Der kleine Leon gehört jetzt zu unserem Rudel!

🐶 Leon erkundet die Welt mit uns gemeinsam!
Klar, musste ich den Welpen erst mal einnorden... Der kannte ja noch kaum Regeln. Stellt euch vor: Der kleine Wahnsinnige hat sich doch tatsächlich am 1. Tag schon auf MEINEN vollen Napf gestürzt, während ich noch daraus fraß. *brumm* Na DAS hab ich ihm schnell klar gemacht. Ansonsten ist Leon sehr lustig und bringt mehr als nur Leben in die Bude. Um ehrlich zu sein, bringt er vielmehr Chaos und macht viel kaputt - vor allem in der 1. Woche. Da war ich nach dem Geschmack des Ollen sogar zu nachsichtig...kann sein, aber ich musste ja auch erst Leon kennen lernen. Und mich an seine Frechheiten gewöhnen. In der 2. Woche war mir dann klar, dass mit meiner gewohnten Höflichkeit ich da bei dem kleinen Dickschädel nicht weit komme. *brummm*

Überhaupt fing der Kleine so ab der 2. Woche an ziemlich oft zu nerven. Um so öfter musste ich ihn zur Raison knurren und wuffen. Andererseits führte gerade diese nervige Art von ihm zu zahlreichen lustigen Gesprächen mit meinem Ollen. So meist abends auf der Couch, wenn wir nach unserer letzten Runde eigentlich chillen wollten - aber Klein-Leon da dann seine wilden Minuten hatte und durch die Wohnung peste (und dabei an so manchem anstieß oder umschmiss). Eine Weile lässt ihn der Olle ja gewähren, doch irgendwann ruft er einfach nur seinen Namen - aber in einem klar genervten Tonfall. Und zeitgleich geb ich meist einen genervten Brummer ab. Beim 1. Mal bekam mein menschliches Cerebral-Interface Maximilian direkt mal ne Lachattacke (er fand wohl vor allem meine Blicke sehr lustig). Immerhin stoppte die dann Leons wildes Rumrennen, da der verwundert nun uns beide anstarrte.


🐶 Gemeinsam laufen wir jetzt durch Leben!


🐶 Wir teilen jetzt auch unsere Spielsachen - und irgendwie gehört der Olle ja auch dazu... 


Gerade in den 1. Tagen hatte der kleine Leon viel zu lernen...
Ohrüde (Menschensprache: ohmann), daran musste ich mich auch noch erst gewöhnen, dass das nicht mehr MEIN Oller ist, sondern UNSER. Das fand ich besonders in der 2. Woche echt unwuffig (Menschensprache: uncool). *jawohlwoaff* Denn da bekam Leon besonders viel Aufmerksamkeit von Maximilian (von anderen sowieso, doch da aus anderen Gründen: ohne Impulskontrolle ergaben sich viele felllose Primaten dem Kindchenschema *frechwedel* doch das stellte Maximilian sofort klar: Erst den Großen streicheln! Schließlich musste ich ja auch zur Sicherheit des Kleinen die Leute überprüfen). Okay, er achtete schon auf die richtige Hierarchie, schließlich war ich der Ältere, aber er musste sich eben auch oft der Situation anpassen - und da hatte Leon eindeutig mehr zu lernen und somit auch mehr Aufmerksamkeit. Zwar meist negative, in Form von Verboten, aber das ist eben auch Aufmerksamkeit. Außerdem schlugen mir die ständigen "PFUI!", "AUS!" und "NEIN!" irgendwann aufs Gemüt, auch wenn ich gar nicht gemeint war - so machten die Gassigänge keinen Spaß. Da war ich ja wesentlich Gechillteres gewohnt. Was die ganze Sache noch verschlimmerte, war, dass auch mein Oller immer genervter wurde (angesichts seines Schlafmangels auch verständlich) - wie das über die Stimmungsübertragung auf mich einwirkte, brauche ich euch ja nicht erzählen...

Zum Glück bemerkte mein menschliches Cerebral-Interface das aber auch selber und versuchte dagegen anzugehen. So wurde es schrittweise auch besser, bis dann nur noch die letzten Meter bis zur Wohnungstür anstrengend waren. Ich hab ja auch versucht, dem Ollen klar zu machen, dass er den kleinen Leon zu sehr mit Samthandschuhen anfasst. Aber naja, was soll ich sagen: Menschen halt... *frechwedel*


Ein Blick, als könnte ihn kein Wässerchen trüben - dabei hat Klein-Leon es faustdick hinter den Ohren... 

Als Maximilian dann mal aber ausrastete (ich weiß gar nicht mehr genau warum, aber wahrscheinlich hatte Leon wieder irgendwas gefressen - der Olle hat auch schon Glasscherben aus seinem Maul geholt), da war ich auch sehr erschrocken. Denn SO hab ich ihn seeeeeeehr selten erlebt. Keine Panik: Er hat Leon nicht geschlagen oder so (ich erwähns nur, falls mal wieder irgendwelche hysterisch-verwirrten Leute da was hineininterpretieren und unterstellen). Aber er hat ihm seine Wut so deutlich, klar und laut gezeigt, dass Leon ein wenig eingeschüchtert bei mir Schutz suchte. *stolzwedel* Doch das half ihm nicht viel, denn Maximilian schickte mich weg und dann scheuchte er Leon ein wenig durch die Wohnung und über unseren Innenhof. Ähnlich wie eine Hundemutter ihre Welpen züchtigt...nur halt ohne Zubeißen oder Krallen.

Na endlich griff er mal härter durch, denn seit dem war das Eis bei den beiden gebrochen. Hatte ich mir ja gedacht, war ja bei mir uns Leon nicht anders. Und jetzt, wo er mal erlebt hat, dass der Olle "auch anders kann", klappt vieles besser. Auch die Gassigänge! Manchmal bedarf es eben so eines Knalls - ein gutes Rudel (Menschensprache: Familie) hält sowas auch aus.


Das Rüdenteam: two and a half Rüden 😄

Und das sind wir mittlerweile schon! Ein kleines Rudel aus two and a half Rüden. Und der kleine Leon gehört ganz klar dazu - auch wenn er immer noch oft nervt. Sicher, noch klappt vieles nicht mehr so wie früher - und das wird es wohl auch nicht mehr. (Wenngleich die Leinenführigkeit schon zum Ende der 3. Woche erstaunlich gut funktionierte - aber das ist ja nur indirekt mein Problem. *frechwedel*) Denn nun beginnt unser gemeinsames, neues Abenteuer als Rudel.



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Sonntag, 28. Juli 2019

Partner oder Bodyguard?

Der falsch verstandene Beschützer


Gefahr im Verzug? Ricos Kopf pendelt hin und her. Seine Nasenflügel vibrieren im schnellen Rhythmus, öfter als sonst schnaubt er. Teils um seine Nase wieder frei für neue Geruchsmoleküle zu bekommen, teils aber auch aus ­Unwillen. Bei jedem Schritt kommen seine Schulterblätter hervor, wie bei einem lauern­den Tiger. Ganz klar: Irgendwas ist anders an dieser morgendlichen Gassi­runde. Irgendwas, das meinem Rico gegen den Strich geht – sein Nackenhaar sträubt sich, Alarmstufe Rot.

Auch weniger subtile Signale gibt mir mein kleiner Doggen-Wookie: beispielsweise häufigeres Markieren als sonst (ohne das Klappern oder Sabbern, das auf eine leckere Hündin schließen lässt) oder das energische Scharren danach. All das sagt mir, neue Hunde sind hier in seinem Revier. Und nicht irgendwelche Hunde, sondern ­welche, deren Geruchszusammensetzung offenbar meinem Döggelchen missfällt (was eigentlich recht selten vorkommt und wohl auch von der Gemütslage des anderen Hundes abhängt, die können unsere Fellfreunde nämlich erriechen).

Bild von skeeze auf Pixabay

Schon an der nächsten Ecke sehen wir auch einen. Einen Schäferhund mit ­imposanter Erscheinung, der sich sogleich aufbaut. Steif steht er da, Fixierung gleich mit eingeschlossen. Und weil heute Provokation gerade im Sonderangebot zu sein scheint, bellt er sogleich los. Man ist ja schließlich Schäferhund 😉

Zeitgleich mit dem Bellen hat Rico schon sein Fell weiter gesträubt. Vom Nacken bis zum Hinterteil. Klarer Fall für Alarmstufe 1. Ich sage noch „Nein“, aber leider dauert die Aussprache eines Wortes Zeit. Und die reicht meinem athletischen Doggen-Wookie völlig aus: Er hält sich gar nicht mit Imponier­gehabe auf, statt dessen bäumt er sich auf, steht auf den Hinterbeinen und bellt mit seinem Bass-Wuff zurück. Ein Weitergehen ist für den Schäfi-Halter nicht mehr möglich. Denn am anderen Ende der Leine hängt ein zwar attraktives, aber völlig überfordertes zartes Frauchen von schätzungsweise 50 Kilo auf Stöckelschuhen...

In den folgenden Tagen trafen wir sie öfters. Wirklich im Griff hatte sie ihren Hund nie. Und plötzlich mehrten sich solche Begegnungen auch mit Anderen. Beispielsweise eine andere Nachbarin, diesmal mit einem Rottweiler an der Roll-Leine. Der reagierte zwar freund­licher als der Schäfi, aber dafür hörte er auf seine Halterin nicht im geringsten. Ein anderes Mal war es ein Herrchen, der seinen Dogo Argentino nur dadurch in den Griff bekam, dass er die Leine um den Baum wickelte. Und die folgende Ridgeback-Dame ging eher mit ihrer minderjährigen Halterin spazieren und nicht umgekehrt.

Auch eine Bekannte aus dem Viertel war darunter. Sie hat sich einen recht großen Mischling aus dem Tierheim zugelegt. Wir kamen ins Gespräch und eine Sache ließ mich aufhorchen: „Naja, auch zur Sicherheit ist ja so ein großer Hund gar nicht mal so übel für eine Frau wie mich. Es passieren ja immer mehr beängstigende Sachen.“

Ist das etwa ein neuer Trend? Der Hund statt Tränengas? Hatten die ­Übergriffe in der Silvesternacht in Köln dazu geführt, dass einige aus der „Armlänge Abstand“ eine „Leinenlänge“ machen wollten? Nun bin ich von Natur aus, aber auch aus beruflicher Erfahrung ja skeptisch gegenüber meinen subjektiven Be­obachtungen. Doch dann berichtete mir Wilfried ­Theißen von „derhunde­haltercoach“, dass er immer mehr An­fragen hat, dem Hund „Fass!“ beizubringen: „Die hab‘ ich dann erst mal über die rechtliche Situation aufgeklärt“, sagt er. Und die sieht folgendermaßen aus: In dem Moment, wo ein Halter einen wie auch immer kodifizierten Befehl gibt (dem Hund ist es ja egal, ob er bei „Fass!“ oder „Sing!“ zubeißen soll), nutzt er seinen Hund quasi als Waffe. Das Ganze bekommt so also eine strafrechtliche Komponente!

Auch der in der Szene bekannte Normen Mrozinski berichtete in Facebook über solche Erfahrungen. Und Ähn­liches erzählten uns auch Sabine und Klaus Haumann von „Canis Familiaris“. Außerdem bemerkten sie: „Wir beobachten, dass seit einiger Zeit bei den derzeit beliebten Hunderassen wie Weimaraner oder Ridgebacks wieder deren „Mannschärfe“ betont wird. Einige schienen damit geradezu zu werben, während das in der Vergangenheit gern mal verharmlost und eher die Familientauglichkeit betont wurde.“.

Ist das nun die neue Aufgabe, die wir unseren Hunden stellen? Als Ersatz für Tränengas? Oder als billige Alternative zu einem Bodyguard? Leute, der Hund ist unser PARTNER! Ja mehr noch, wir sind, eine gute Beziehung vorausgesetzt, eh das Zentrum seines Universums. Wenn jemand seinen Menschen angreift, dann würde (fast) jeder Hund ­seinen ­Halter automatisch verteidigen. Und jeder verantwortungsbewusste Halter sollte ihn davon besser abhalten! Nicht nur zum Schutz des Menschenlebens, auch zum Schutz des eigenen Hundes. Denn schnell drohen da ­Gefahren wie lebenslange Maulkorbpflicht oder das Verbot der Hundehaltung (womit der Hund dann ins Tierheim kommt und dank des Vorfalls wohl zu den schwerer zu vermittelnden gehört), oder vielleicht sogar das Einschläfern des Hundes. Mal ehrlich: Würdet ihr euren menschlichen Freunden denn auch beibringen, auf Befehl anzugreifen, oder spendiert ihr denen einen Selbstverteidigungs-Kurs? Wohl wissend, dass ihnen dann Knast droht?!

Meine Befürchtung ist, dass wir in Zukunft dadurch steigende Beißvorfälle bekommen. Und als Folge davon kommt erst die Medienhysterie und dann die populistischen Politiker mit ­schärferen Gesetzen wie Maulkorbpflicht und ­Leinenzwang – dann für ALLE Hunde.

Vor allen Dingen hüten sollten sich Halter vor dubiosen Anbietern! Nicht umsonst ist in Deutschland diese Aus­bildung genehmigungspflichtig. Denn ein schlecht ausgebildeter, scharf gemachter Hund kann im Zweifelsfall eher zur ­Gefahr werden – auch für den Halter! Wohl dem, der dann doch ­Pfefferspray in der Tasche hat...


Anmk: Dieser Artikel erschien zuerst in meiner Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin 07/2016; parallel dazu erschien auch unser Blogbeitrag Unsicherheit ist der denkbar schlechteste Grund, sich einen Hund anzuschaffen.


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Mittwoch, 24. Juli 2019

Über unser neues Rudelmitglied Leon

Endlich komme ich dazu mal wieder was für unseren Blog zu schreiben. Sorry, an alle Leser, die uns darauf ansprachen und so lange warten mussten. Aber der Einzug des kleinen Leon hält mich mehr auf Trab als gedacht - und auch sonst gewohnt bei Welpen. Um eine der häufigsten Fragen zu beantworten: Nein, Schlafmangel hab ich nicht mehr, seit Beginn der 3. Woche kann ich die Nächte sogar wieder durchschlafen. 😃 Und auch zu Leon erreichten mich viele Fragen zu seiner Vorgeschichte. Ich muss euch leider enttäuschen, denn viel weiß ich auch nicht: Auf jeden Fall spielt am Anfang seiner Geschichte eine Müllhalde in Italien eine große Rolle. Entweder wurden er und seine Geschwister mit ihrer Mutter dort gefunden oder aber nur die Mutter und die Welpen kamen dann im Tierheim in Italien zur Welt - so genau weiß man das nicht. Offenbar stammt er aus einem Vermehrer-Wurf. Durch die deutsche Tierschutz-Orga pro-canalba fanden sie ein Zuhause...und eines davon stellt der kleine Leon ganz schön auf den Kopf...nämlich unseres, Ricos und meins, welches mittlerweile aber genauso auch Leons Zuhause ist.


Sprung in ein neues Leben - gemeinsam als Rudel

Wer auch unserer Facebook-Seite folgt, hat die ein oder andere lustige Anekdote ja bereits mitbekommen (falls nicht oder ihr eine verpasst habt, ihr findet sie am Ende dieses Beitrages). Er ist in der Tat eine Freude und mit seiner charmanten Frechheit hat er schon so manches Herz im Sturm erobert. Vor allem zu sehen, wie Rico und er zusammen interagieren, lässt mir regelmäßig das Herz aufgehen. Doch wer mich kennt, weiß ja wie kritisch ich bin und dass ich nichts vom Schönreden halte - das gilt auch und sogar im besonderem Maße für mich selber. Und daher will ich euch auch nicht die Anfangsprobleme verheimlichen.

Da war zunächst die Stubenreinheit. Es hat knapp über 2 Wochen gedauert, bis Leon endlich soweit war (bis auf wenige Ausnahmen, die aber meist meine Schuld waren, wie z.B. verschlafen etc.). Ich hatte nach 1 Woche echt schon an mir gezweifelt. Denn ehrlich gesagt brauchte ich bisher beim keinem Hund soll lange, sei es meine eigenen oder auch die meiner jeweiligen Freundinnen. Zum Glück war ich bereits zum Ende der 1. Woche mit Leon beim Tierarzt, sammelte dann fleißig 3 Tage lang Kot und erhielt noch in der 2. Woche das Ergebnis: Er hatte Giardien. Kommt ja gerade bei Tierschutzhunden aus dem Ausland öfter vor, ist auch nichts dramatisches wenn man es behandelt. Rico hatte sich nicht angesteckt (sicherheitshalber hatte ich auch seinen Kot testen lassen). Das erklärte nicht nur Leons häufigen Durchfälle und aufgeblähten Bauch, sondern eben auch die Schwierigkeit mit der Stubenreinheit. Falls ihr nicht wisst, wie man das behandelt: Für den Hund ist es recht einfach, denn er erhält entsprechend seines Gewichts ein Medikament zur Darmsanierung. Für den Halter heißt das: Putzen. Anfangs jeden 2. Tag die Böden mit einem speziellen Mittel desinfizieren. Ich bin mir sehr sicher, dass ich noch nie im Leben so oft hintereinander die Wohnung geputzt habe. Und wahrscheinlich verfluchen mich nun zahlreiche Exen, die das hier lesen, weil ich für die Hunde etwas tue, was ich für sie nie getan habe. 😂😎

Doch das war nicht die einzige Baustelle. Schon am 1. Tag fiel mir Leons so gut wie nicht vorhandene Beißhemmung auf. Ungewöhnlich für einen Welpen seines Alters, zumal er ja mit seinen Geschwistern aufgewachsen war. Durch ein paar einfache Übungen und Gespräche mit ein paar Bekannten, darunter auch Tierärzte, Hundephysiotherapeuten und Hundetrainer, konnte ich zumindest einen neurologischen Grund nahezu ausschließen. Dennoch machte ich mir Sogen. Schließlich würde Leon irgendwann zwischen 50 und 60 Kilo wiegen, seine Beißkraft würde dann reichen, einen Knochen mit einem Biss durchzubeißen.... Zum Glück gab es da mehrere Leute, die mich da auch wieder "erdeten". Denn diese "Sorgen" führten zu einer Form von "falschem Ehrgeiz" bei mir: Nie reichte es, am Ende fielen mir wohl nicht mal mehr die Verbesserungen auf. Daher war ich sehr verwundert, als ein Freund und seine Freundin mir sagten, dass es nach 1 Woche schon besser geworden wäre. Aber da dachte ich noch, entweder es war ein gute Tag bei Leon oder die wollten einfach nur höflich mir Mut machen. Aber immer mehr Leuten fiel es auf. Auch der Tierärztin bei unserem 2. Besuch in der 2. Woche in unserem Rudel. Das führte dann dazu, dass an einem Abend auf der Couch Leon auf meinem Körper lag - er wollte gerade wieder in meine Hand beißen. Da öffnete ich den Mund gerade mal um 1 Millimeter um schon laut "Aua!" zu rufen, doch dann sah ich eine Veränderung in seinem Gesicht, auch wenn es eine menschliche Interpretation ist: Aber man sah im förmlich an, dass er seine Meinung änderte - er zuckte zurück und schloss sein Maul, züngelte kurz und sah mich dann an. Laut lachend lobte ich ihn, streichelte und knuffte ihn liebevoll. "Weißte was, dann dauert's halt eben bei dir länger. Hauptsache du weißt, dass ich das nicht mache, um dich zu ärgern, sondern damit du ein möglichst freies und unbeschwertes Hundeleben führen kannst. Denn gerade du wirst viel mit Vorurteilen zu kämpfen haben."


Viele Vorurteile warten auf Klein-Leon wenn er ausgewachsen ist

Eine weitere größere Schwierigkeit ist seine Angewohnheit ALLES vom Boden zu fressen - ganz besonders draußen beim Gassi. Zum Glück verschmäht er ja Hundekot (was für Welpen schon recht erstaunlich ist). Aber er muss unbedingt lernen, das zu unterlassen! Schon zu seiner eigenen Sicherheit und Gesundheit. Verdammt, ich hab schon Glasscherben aus seinem Maul geholt... Hier bin ich unnachgiebig und auch wenig verständnisvoll. Ja, es kam sogar der Moment, wo ich so ausrastete und schrie, dass selbst das Döggelchen sich erschreckte und mit eingezogenem Schwanz das Zimmer verließ. Denn so hat er mich extrem selten erlebt. Seltsamerweise löste dieser Ausraster (keine Sorge, hab den kleinen leon nicht geschlagen - nur für den Fall, dass das wieder irgendjemand hysterisch da hineininterpretiert) irgendwie eine "Blockade" bei Leon. Ab dem Zeitpunkt lief vieles besser. Offenbar war es mal nötig, dass er auch mal sieht: "Der Olle kann auch anders."


Mittlerweile (Erscheinen dieses Beitrages) ist Leons Leinenführigkeit schon wesentlich besser geworden - sogar ausgesprochen gut, bedenkt man sein Alter und die kurze Zeit, die er erst bei uns ist. Es sei denn, wir begegnen einem anderen Hund und der macht einen auf dicke Hose - da sind beide diametral: Ricos nun auf Klein-Leon ausgeweiteter Beschützerinstikt treibt ihn nach vorne, während Leon "den Anker wirft" und sich meist sogar hinsetzt...

Natürlich gab es noch weitere Baustellen, doch die waren für mich nicht ganz so dringlich wie die beiden eben genannten. Zumal viele davon auch ganz welpentypisch sind. Da wäre an erster Stelle seine auch für sein junges Alter recht wenig ausgeprägte Impulskontrolle zu nennen. Aber auch weitere gab es, so beispielsweise seine ausgeprägte Zerstörungswut, die Leinenführigkeit. Dass er Letzteres noch nicht drauf hat ist klar, hier liegt die Schwierigkeit in den diametral Unterschiedlichen "Gassi-Typen" bei Rico und Leon - was mich schon oft in Schwierigkeiten gebracht hat: Denn bei Begegnugen, ob mit Menschen oder erst recht mit anderen Hunden, warf der kleine Leon gern "den Anker" aus: Mit dem Döggelchen ist das meist kein Problem, mit Menschen sowieso nicht und bei Hunden sofern sie ihn nicht provozieren (womöglich noch in seinem Revier) - und wenn doch Rico mal drauf einsteigen wollte, konnte ich ihn früher meist rechtzeitig ablenken (da hatte ich aber auch noch beide Hände frei). Doch dadurch, dass Leon plötzlich stehen blieb, versetzte das Anfangs den Doggen-Wookiee Rico in "Alarmbereitschaft". Und so waren plötzlich Situationen, die früher völlig normal und harmlos waren, viel schwieriger und anstrengender. Nicht selten kam ich selbst bei einer kurzen Runde arg ins Schwitzen...

Das ständige Ermahnen, die vielen "NEIN!" und "PFUI!", weil Leon ja erst lernen musste, schlugen sich zudem auf Ricos Gemüt nieder (obwohl er gar nicht gemeint war). Wobei meine genervte Stimmung sicher dazu auch stark beitrug. Denn die ersten 2 Wochen waren unsere Gassigänge alles andere als so entspannt und gechillt wie es das Döggelchen eben gewohnt war. 

Selbstverständlich sitzen die Grundbefehle auch noch nicht zu 100% (Sitz konnte er zwar schon nach ein paar Tagen, aber Platz und das gerade in der Großstadt wichtige "Bleib!" oder "Stopp!" waren eher von seinen Launen abhängig). Und hier muss ich dem kleinen Leon Abbitte leisten, denn ich tat ihm die 1. Tage unrecht: Da dachte ich, dass er...nunja, sagen wir mal, etwas sehr langsam lernt. Nicht zuletzt auch wegen seines selbst für einen Cane Corso stark ausgeprägten Dickschädels. Doch schon in der 1. Woche beobachtete ich ihn heimlich bei so mancher Situation. so beispielsweise, als er an was ran wollte, was auf dem Küchentisch lag. Erst versuchte er direkt auf den Tisch zu kommen, aber es reicht natürlich gerademal dafür, dass seine Pfoten den Rand erreichten. Dass er es dann nach nur 2-3 Versuchen "aufgab" erstaunte mich angesichts seines Dickschädels. Doch der Kleine setzte sich hin, schaute sich alles an, um dann sehr geschickt zuerst auf den Stuhl zu hüpfen und von da aus auf den Tisch. Oder einmal fiel sein Gummiknochen, mit dem er gerade gespielt hatte, hinter die Couch. Von seiner Position her konnte er es nicht erreichen, das war zu tief. Da sprang er runter und umrundete die Couch um dann besser unter sie kriechen zu können. Er hat halt seine eigenen Lösungswege und ist so frech genug, und eben auch molossertypisch eigenständig, diese zu verfolgen, ohne vorher "nachzufragen". Überhaupt ist er sehr frech, ja geradezu dreist, dauernd irgendwelche Flausen im Kopf, aber dabei immer sehr charmant.


Leon soll seine eigene Persönlichkeit entwickeln - und mit seinem Dickschädel schafft er das auch

Diese Erkenntnis freute mich gleich doppelt! Klar, widersprach es ja meinem 1. Eindruck und korrigierte mich somit. Doch mindestens genauso freute ich mich darüber, dass ich hier ganz klare Unterschiede zum Döggelchen Rico und seiner charmanten Art und für Molosser eher untypischen zurückhaltenden Höflichkeit erkannte (es sollte auch nicht der einzige bleiben!). Denn wisst ihr, genau das wollte ich von Anfang an verhindern, dass ich Leon vergleiche oder an einem anderen Hund messe. Das war übrigens auch einer der Gründe, warum ich meinen früheren Vorsatz, nie wieder einen schwarzen Hund zu nehmen, über Bord ward. Ja klar, ich gebe es zu, mir gefällt gestromtes Fell schon sehr. Aber ich wollte jede "Ähnlichkeit" vermeiden. Denn Leon soll als er selber aufwachsen! Und hier beantworte ich auch die Frage zahlreicher Leser: Ich weiß noch nicht, ob er wie Rico ein Gassireporter wird. Das wird sich zeigen, je nachdem wie er sich entwickelt und welchen Charakter er ausbildet. Vergesst bitte nicht, dass auch Rico 1 Jahr alt war, bevor er seinen 1. Artikel veröffentlichte. Aber er wird sich zumindest in Kürze mal wenigstens zu Wort melden, um euch seine Sicht der 1 Wochen bei uns zu erzählen - natürlich mit Unterstützung seines redaktionserfahrenen Bros Rico. Für den gab es übrigens auch ein paar Neuerungen (und nicht alle behagtem dem Doggen-Wookiee), aber das berichte ich euch in einem anderen Beitrag mal - aber so viel will ich euch schon mal verraten: Unsere "Gespräche" sind jetzt noch lustiger. 😉



Hier ein paar lustige Ankedoten und Erlebnisse aus den 2. und 3. Woche mit dem neuen Rudelmitglied Leon (in chonologischer Reihenfolge):


Der Paläo-Mops




Rüden-Kuscheln




Mysteriöse Blutspuren - ein Fall für Sherdog Holmes?




Leons 1. Pickel




Da war der Hund gar nicht gemeint und ich somit sprachlos




Spielchen im Bett von two and a half Rüden




Klare Ansage hilft bei der Kommunikation




Ganz große Kirmes am Rhein




Molosser by Friday for Future




Die eigentlichen Knaller beim Kirmes-Feuerwerk waren die Hunde




In der Ruhe liegt die Kraft: Wasser und Hunde sind gut für Seele und Herz





PS: Ach ja, und falls ihr denkt, mir wären nicht mal die ein oder anderen "unschönen" Gedanken gekommen, wo ich Leon am liebsten an die Wand geklatscht hätte; oder wo ich nicht mal aufschrie "Niemals wieder ein Welpe!" (was ich bei jedem Welpen mal gesagt habe - bei dem einen öfter, bei dem anderen weniger); oder auch so völligen Blödsinn aus der Wut heraus zu ihm gesagt habe "Ich geb dich wieder zurück!". Das war so zum Ende der 2. Woche... Zum Glück verstand er mich zwar emotional, aber nicht inhaltlich! Denn eines ist klar, er bleibt, denn er gehört längst zu uns - auch wenn Rico und ich Abends auf der Couch genervt im Duett brummen, wenn er wieder was ausgefressen hat. 😂


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Sonntag, 7. Juli 2019

Ein Welpe zieht ein, das Rudel bildet sich und Hunde sind die besten Hundetrainer

Es war der 8. Tag. Genau heute vor einer Woche hatte ich Klein-Leon abgeholt. In dieser Zeit habe ich alles wichtig erledigt, den ganzen Papierkram, wie Versicherung, Anmelden beim Ordnungsamt, Nachimpfung usw. - kurz überlege ich angesichts der zu erwartenden Endgröße von Leon, ob ich für uns alle nicht auch eine mobile Postleitzahl beantragen sollte. 😉 An diesem 8. Tag merkte ich jedenfalls, welch große Veränderungen der kleine Welpe schon nach wenigen Tagen in mein Leben brachte. Als erstes fiel mir das am frühen Morgen auf (je nach Perspektive, kann man es aber auch noch mitten in der Nacht nennen), als ich mit Klein-Leon raus will und dafür die Hose anziehe (ja, trotz Schlafmangel vergesse ich die (noch) nicht); denn als ich den Gürtel schließe, kann ich ihn nun ein Loch enger schnallen. 😮 Da fiel mir erst auf, wie wenig und unregelmäßig ich die Tage gegessen hatte – so viel Aufmerksamkeit (ver-)brauchte Leon.

Die ersten Tage war alles noch ganz neu für Klein-Leon

Dadurch löste sich aber ein ganzer Gedankengang aus. Ich hatte zwar zuvor schon bemerkt, dass einiges bei Leon anders war als gewohnt. Ja mehr noch, dass er eigentlich sogar die ein oder andere selbstaufgestellte Regel von mir brach. So hatte ich mir z.B. eigentlich mal geschworen, nie wieder einen schwarzen Hund zu nehmen. Schon die Vorurteile der Menschen gegenüber schwarzen Hunden – noch zudem von dem Ausmaß, welches Leon erreichen würde – wären Grund genug. Aber vielmehr weil ich beobachtet habe, dass viele Hunde Probleme haben einfarbige andere Hunde, besonders schwarze, „zu lesen“ bzw. zu verstehen.

Nass, verdeckt - Leon hatte Spaß 😄

Aber das war eigentlich nur eine recht oberflächliche Veränderung. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass es der erste Hund war, den ich so ganz alleine großziehe. Also zur Gänze mein ich. Denn eine große Hilfe bei der Aufzucht anderer Welpen, waren mir meine jeweiligen Lebensabschnittsgefährtinnen auch nicht immer eine große Hilfe – die ein oder andere Charakterschwache versuchte sogar den Hund als Druckmittel zu benutzen um ihren Willen durchzusetzen. Die Mehrheit der Frauen war glücklicherweise nicht so (hatte das Glück im Leben, bis auf ganz wenige Ausnahmen, nur mit Klasse-Frauen zu tun gehabt zu haben), auch wenn sie mir bei der Aufzucht nicht geholfen haben, so hielten sie mir wenigstens durch andere Dinge den Rücken frei. So wie beispielsweise eben, mir regelmäßige Mahlzeiten zu bereiten und mich ans Essen zu erinnern (bevor wieder irgendwelche Gender-Kriegerinnen und Pseudo-Emanzen Schnappatmung bekommen: NEIN, ich bin nicht der Meinung, dass das "Frauenkram" ist, ich kann das sogar mehr oder weniger selber 😉 Nur ist es für mich eigentlich normal in einer Partnerschaft, dass man sich gegenseitig den Rücken frei hält und ich hatte mit Leon mehr als nur meine Hände voll zu tun).

Ich lasse die vergangene Woche vor meinem inneren Auge Revue passieren (ein paar Anekdoten siehe unten die Facebook-Posts). Viel war geschehen, vor allem viel Durcheinander. Klar, schließlich musste sich das Rudel ja neu ordnen und Klein-Leon seinen Platz darin finden. Dabei waren mir schon einige „Baustellen“ bei dem kleinen Cane Corso aufgefallen: seine so gut wie nicht vorhandene Beisshemmung, seine geringe Impulskontrolle, die niedrige Frustrationsschwelle, sein Misstrauen gegenüber Fremden (ist für Cane Corso typisch, aber bei ihm besonders groß) und sein selbst für einen Molosser extrem ausgeprägten Dickschädel um nur einige Baustellen zu nennen... Er ist kein "Problemhund" (ich mag diesen Marketing-Begriff zwecks Kundenfang mit Problemverschiebung und über die Angstschiene eh nicht), aber er bringt mich mehr an meine Grenzen als irgend ein Welpe zuvor (und damit meine ich nicht nur meine eigenen!).

Rico und Leon IM Rhein 😀
Während ich so meinen Gedanken nachhänge, beobachte ich die beiden Molosser am Rhein. Plötzlich schmeißt sich Rico auf dem Rücken und schubbert sich. Unweigerlich lächle ich, denn zu einen macht er das öfter und zum anderen rechne ich damit, dass Klein-Leon eine Spiel-Attack startet. So war es zumindest die Tage zuvor gewesen, wenn Rico sich auf den Rücken schmiss. Doch diesmal schmiss sich auch Leon auf den Rücken und ich erlebte die beiden das 1. Mal beim synchronen Rückenschubbern (es sollte nicht das letzte Mal sein!).

Zwei Molosser, die ab jetzt gemeinsam durchs Leben rennen!

Schon Tags zuvor hatte ich bemerkt, wie Rico auch die Stellen markierte, wo der kleine Welpe hinpiselte. Klares Signal an alle: Wir gehören zusammen! Besonders extrem fiel mir das bei einer Hundebegegnung ein paar Tage zuvor auf: Wir trafen einen alten Bekannten mit seinem Hund, einem Basset. Der ist zwar kleiner, hat aber die gleiche Gewichtsklasse wie das Döggelchen Rico. Und beide kennen sich seit ihrer Welpenzeit, sind dicke Freunde, die sich immer freuen, wenn sie sich beschnuppern können. Doch Klein-Leon stürmte – ganz welpentypisch – vor und wurde vom Basset wegen seines frechen Verhaltens zurechtgewiesen, woraufhin sich dann aber auch Rico einmischte – und Leon beschützen wollte. Genau DAS war eines der Probleme, die ich noch vorhergesehen habe, schon bevor ich Leon abgeholt habe.

Doch ansonsten zeigt sich Rico seit Leons Einzug von der besten Seite. Er hat bei unseren Gassigängen weniger Flauseln im Kopf, diskutiert nicht mehr so viel mit mir, ja läuft an der lockeren Leine einfach neben mir. Ich weiß, dass die folgende Interpretation falsch ist, weil allzu menschlich, aber zwecks des besseren Verständnisses will ich sie dennoch benutzen: Fast wirkte es so, als ob er Leon ein besonders gutes Vorbild sein will oder aber nun mehr mit mir „zusammenarbeitet“, weil ich mit dem Welpen schon genug zu tun habe. (Die „richtigere“ Interpretation ist: Er hat einfach einen Entwicklungschub gemacht, weil er nun „der Ältere“ ist und sich daher auch „erwachsener“ verhält.) Und gerade beim letzten metaphorischen Gedanken, der „menschlichen Interpretation“, dass Rico nun mehr darauf achtet, mir weniger „Schwierigkeiten“ zu bereiten, weil ich ja mit Leon mehr als genug zu tun habe, kam mir die Erkenntnis: Ich bin gar nicht alleine, im Gegenteil! Ich habe die beste Unterstützung bei der Aufzucht eines Welpen, die ich je hatte. Okay, Rico hilft mir zwar nicht beim Haushalt, putzt den Dreck nicht weg (er ist ja mit Hauptverursacher), bereitet kein Essen, macht nicht den Einkauf etc. Dafür hilft er mir ganz direkt bei Leon.

Der beste Hundetrainer ist und bleibt der Hund: Souverän, selbstsicher, erfahren - all das gibt das Döggelchen an Leon weiter.

Dank seiner souveränen Art, war vieles, was wir in den vergangenen Tagen erlebt haben, für Klein-Leon kein Problem. Ob nun Strassenbahn oder Fahrstuhl oder Kneipenbesuch oder Tierarzt, all das flößt den meisten Welpen erstmal Furcht ein, doch der Noch-Mini-Molosser meisterte es, als ob er nie was anderes getan hätte. All das ist aber hauptsächlich Ricos Verdienst, ihm gebührt dafür der Orden. Und so erkenne ich, dass auch das Döggelchen was dazu gelernt hat und wie der kleine Leon auch unsere Beziehung mehr als bereichert. Voller stolz blicke ich auf Rico und Leon, sie werden dicke Freunde werden, das zeichnet sich jetzt schon ab. Und da überkommt sie mich, diese übergroße Dankbarkeit, die wie eine Tsunami-Welle über mich hereinbricht und eine Glücksträne kullert über meine Wange. Nein, bin nun wahrlich nicht „alleine“, ganz im Gegenteil! Zwar kann mir keiner der Hunde beim Haushalt helfen (sie sind ehrlich gesagt ja die Hauptverursacher des Drecks), doch als Partner beim Erziehen von Welpen gibt es keine besseren – denn sie sind die wahren(!) Hundetrainer.

Oft hält sich Rico zurück, damit Leon mithalten kann...

Und so wandern wir „Two and a half man“ den Rhein entlang in der Gewissheit nun ein Rudel zu sein – und keiner von uns wird jemals wieder alleine sein. Das ist der wahre Wert, der mit nichts aufzuwiegen ist – was ist dagegen schon das bisschen Dreck und all die kaputten Sachen. Wir sind jedenfalls bereit für all den Rüdenspaß im Leben.

🐶 Alter, keine Ahnung, was dich geritten hat, den Kleinen bei uns aufzunehmen. Und auch, wenn der mich oft auch mal nervt, aber jetzt gehört er zu uns - und irgendwie ist er ja auch ganz niedlich. *wedelfreu*

Die 1. Woche











Ein paar Anekdoten aus der 2. Woche













PS: Einige Leser fragten bereits, ob Leon auch ein Gassireporter wird. Das kann ich euch jetzt aber noch nicht sagen, das hängt davon ab, wie er sich entwickelt. Trotz seiner Neugierde sieht es wegen seines großen Misstrauens und fehlender Impulskontrolle derzeit nicht danach aus, aber das kann sich noch ändern. Schließlich war Rico auch schon ein Jahr alt, als wir diesen Blog hier starteten. Aber wir, also Rico und ich, werden euch auf jeden Fall auf dem Laufendem Halten. 


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