Sonntag, 22. Dezember 2019

[Watchdog] Medien - Ein Blick ins Impressum offenbart so einiges...

Interessenskonflikte in Hunde-Medien

Immer wenn ich in neuen Gegenden oder Ländern bin, hole ich mir gern die dortigen Medien. Das ist so ne blöde Angewohnheit von mir, schon als Kind aus Neugierde, später auch aus beruflicher Affinität. So war es früher mit Kinder-Zeitschriften und Comics, später mit Tageszeitungen und Magazinen meist aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, und eben auch Hunde-Magazine. Und sicher, die Qualität schwankt natürlich - sowohl zwischen den Magazinen, aber auch innerhalb eines Magazins. Und damit wir uns nicht missverstehen, ich meine damit die journalistische Qualität!


Genau hinschauen - schon im Interesse unserer Hunde!


Oft findet man so genannten "Gefälligkeitsjournalismus"

Jetzt weiß natürlich nicht jeder, was das ist. Daher will ich euch mal Beispiele bringen. So stolperte ich mal über ein Interview, wo die 1. Frage lautete: "Erzähl mal von deinem Projekt..." Ich will euch nicht mit Details vom Inhalt langweilen, aber so eine Frage gilt allgemein als "Gefälligkeitsjournalismus" - und erst Recht, wenn sie als Erstes kommt. Damit degradiert sich der Journalist selber zum Stichwortgeber und schadet der Glaubwürdigkeit seines Mediums, doch er "veräppelt" damit nicht nur seine Leser, sondern es ist auch eine Respektlosigkeit gegenüber dem Interviewpartner - denn diese vermeintliche "Nettigkeit" ist das nur oberflächlich betrachtet, in Wahrheit erweist der Journalist seinem Interviewpartner damit einen Bärendienst indem er sich selber Arbeit erspart. Auch im weiteren Verlauf kam keine einzige kritische Frage, was diesen Eindruck noch verstärkte - zumal es genug Ansatzpunkte in den Antworten gab, die zum Nachfragen geradezu aufriefen. Ein weiteres Beispiel war ein Artikel über Kangals, den sich der Autor selber schon im 1. Satz "zerschossen" hat. Denn inhaltlich sagte er darin, dass es in ihrer Region (in diesem Fall meinte er die Schweiz) eh keine Kangals gäbe, nur ein paar Einzelexemplare in einem kleinen Gebiet. Womit er selber die Relevanz des Themas gegen Null gedrückt hat. DAS ist jedenfalls KEINE große journalistische Qualität.

Interessant ist auch die Auswahl der Autoren in einigen Hunde-Medien. Nicht selten sieht man die gleichen Köpfe gleichzeitig in mehreren Magazinen - fast könnte man da an ein "Netzwerk" denken. Zumal sich viele von denen gegenseitig als Referenz benennen (oder auch zusammenarbeiten). Doch viel besorgniserregender finde ich, dass bei vielen der Autoren und angeblichen "Experten" ein ökonomisches Interesse hinter ihren Artikeln steht: So empfiehlt die BARF-Beraterin eben BARF - klar, wie jeder Bäcker auch Brot empfiehlt; die Betreiber von Hundetagesstätten beschreiben eben genau die Vorzüge einer solchen Einrichtung - wer kann es ihnen verdenken? Schließlich verdienen sie ihr Geld damit; oder der Hundetrainer irgendeine Methode oder Sport, zu dem er - oh, Wunder 😉 - auch Workshops anbietet etc. Mag ja sein, dass sie damit auf ihrem Gebiet "Experten" sind, damit wären sie aber allenfalls gute Quellen und Zitatgeber - doch für eine unabhängige und kritische Berichterstattung sollte dann der Autor ein anderer, unabhängiger sein, der dann möglichst viele (auch sich widersprechende!) wie auch immer geartete "Experten" zitiert. Ich finde diese Autorenauswahl mit ökonomischen Eigeninteressen auch deswegen kritisch, weil ich es von anderen Medien gewohnt bin, dass solche als redaktioneller Inhalt daherkommende Werbung eigentlich gekennzeichet wird. In der Fachsprache wird sowas Advertorial genannt (ob die Hunde-Medien, die sowas veröffentlichen, Geld dafür erhalten haben, kann ich nicht beurteilen, da mir leider keine Quellen aus der Buchhaltung vorliegen).


Hunde sind nicht "irgendein" Gegenstand(!) der Berichterstattung - es sind schließlich Lebewesen und die ältesten, tierischen Freunde des Menschen!


Durch Interessenskonflikte leidet die Glaubwürdigkeit

Aber auch mal davon unabhängig, macht das neue Zeitalter mit der allgegenwärtigen Präsens von Medien und besonders der (a)sozialen Medien durch Handy und Tablets es nötig, dass JEDER Leser quasi sein eigener Redakteur wird. Für diese Medienkompetenz sollten daher ALLE mal wenigstens Basis-Kenntnisse der Recherche und Quellenkritik erlangen. Was die Jüngeren angeht, da sind vor allem die Schulen gefordert, doch uns älteren Semestern bleibt nichts anderes übrig, als es uns selbst anzueignen. Und hier kann ich JEDEM empfehlen, mal einen Blick ins Impressum eines jeden Medium zu werfen! Und zwar ganz egal, um welches es sich handelt. Sowas offenbart so manches Mal eine Überraschung. So fand ich schon einige Blogs, hinter denen eigentlich Werbeagenturen steckten - aber von der Aufmachung her wirkten, als wären sie privat oder nur von einer Person (um so mehr Glaubwürdigkeit von den Lesern zu bekommen). Und auch mal dieser Fall: Der Herausgeber des Schweizer Hundemagazins, Rolf Boffa, ist gleichzeitig der Vorstandsvorsitzende von Qualipet AG (eine Tierhandelskette ähnlich wie Fressnapf oder Megazoo; hier geht es zum Impressum der Frimenseite). Das ist in etwa so, als ob der Vorstand von VW auch der Herausgeber der AutoBILD wäre, oder der Vorstand vom Pharmakonzern Bayer der der Zeitschrift Gesund Leben etc.

Man muss da jetzt natürlich nicht immer gleich einen Interessenskonflikt unterstellen! Zumal ein charakterstarker(!) Chefredakteur einem Herausgeber, der die ökonomischen Interessen seiner anderen Geschäfte mit einem Medium fördern will, dem gegenhalten würde - genau deswegen engagieren solche Herausgeber eben nicht gern solche starken Chefredakteure, sondern lieber besonders abhängige, weil sie diese eher in ihrem Sinne beeinflussen können.


Umfrage: Leser sehen das auch kritisch

Aber schon aus Fairness gegenüber dem Leser wäre da mehr Transparenz wünschenswert - schon im Sinne des Verbaucherschutzes. Zumal es ja klare Abgrenzungen zwischen Kundenmagazinen und unabhängigen Medien gibt. Und man mag mir den Vorwurf machen, ich hätte konservative, journalistische Werte und Ideale, aber ich finde, diese Grenzen sollten wir auch nicht "verwischen" - schon im Interesse der Leser und auch der medialen Glaubwürdigkeit. So sieht es auch die Mehrheit einer Umfrage unter unseren Lesern.


Besonders aufschlussreich fand ich aber auch die vielen Kommentare! Allen dafür einen großen Dank! Doch bei einigen, bemerkte ich schon eine gewisse Resignation, so nach dem Motto: Die Medien lügen und werben doch sowieso, also ist es egal, ob einer mehr oder weniger. Genau in diese Resignation zeigt sich die eben von mir angesprochene Gefahr: die Glaubwürdigkeit der Medien, ihr höchstes Gut, ja ihr Kapital, schwindet. Als jemand, der seit seiner frühesten Jugend eine Faszination für Medien hatte (gelinde gesagt; konkret: hab schon als Kind viele verschiedene Medien "konsumiert" und später in der Schulzeit auch an Schülerzeitungen mitgearbeitet, was mich schließlich dann schon während meines Studiums zu meinem Job als Journalist geführt hat), sehe ich das natürlich subjektiv, aber ich finde das sehr Schade - gerade weil es ja auch nicht um irgendein "gegenständliches" Thema geht, sondern um Lebewesen, ja sogar dem ältesten Freund des Menschen aus dem Tierreich: unsere Hunde.


Auch mal die kleinkörnigen Details beschnüffeln, offenbart so manche interessanten Hintergründe...


Leser sollten kritisch Hinterfragen 

Ein Tipp für alle Leser: Sehr hilfreich ist nicht nur ein Blick ins Impressum und ein wenig Recherche. Schon die sogenannte Laswell-Formel als Schablone hilft beim Einordnen von Medien und deren Botschaft: Wer sagt was, in welchem Kanal, zu wem, mit welchem (Zusatz der Red.: intendierten/beabsichtigen) Effekt? Und dabei immer die Frage im Hinterkopf behalten: Welchen Nutzen zieht derjenige daraus?



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Donnerstag, 5. Dezember 2019

Abenteuer Gassigang

Der Hund, unser „Umweltsensor“


Der tägliche Gassigang wird bei vielen ­Hundehaltern zum alltäglichen Trott. Maximilian Pisacane ­erzählt uns in seiner Kolumne, wie er mit seinem ­Doggen-Mix ­Rico den Gassigang zum Abenteuer macht. Der Hund als­ ­unser „Umweltsensor“? Eine interessante ­Betrachtungsweise …

Kaum aus der Tür raus, beginnt das Abenteuer: Gassigang! Ob nun bei entspannter Runde sich mal auf die Sinne des Hundes einlassen und so ganz Neues entdecken oder ob nun beim Guerilla-Gassi inklusive Streiterei mit Hundehaltern vom Typus ­Besserwisser. So oder so, immer wieder spannend und lustig für mich und meinen Doggen-Mix Rico.

Abenteuer Gassigang
Foto: Ira Prettycloud

Sogleich geht sein Kopf runter, ­pendelt hin und her. Seine Nasenflügel vibrieren, jedes Geruchsmolekül wird auf Quantenebene analysiert und abgespeichert. So zeigt er mir die erste Frühlingsblume ebenso wie die Hinter­lassenschaften seiner Fellkollegen. Schafe und Kaninchen nehme ich dank des Dog-Radars nun viel eher wahr – ähnlich dem Spinnensinn von Spider-Man. Zuweilen findet er auch einen Schatz – manchmal den Hundeschatz Schafshaufen, manchmal den Menschenschatz verlorene Münzen, viel öfter aber menschliche und hündische Schätze in Form von Begegnungen. Die machen jeden Gassigang zu einem wahrlich lohnenden Abenteuer – Pfoten- und Lachattacken quasi garantiert.

So manche "Begegnung" ist "markierwürdig" 😂

Vieles entgeht mir denn auch, wenn Rico mal nicht dabei ist. So wie die einzelne Strumpfhose über der Ampel (was wohl aus der anderen geworden ist? Ob eine der beiden für einen maskierten Überfall genutzt wurde?) oder auch die ordentlich zusammengestellten Damenschuhe auf dem Bürgersteig (welche Frau setzt ihre Schuhe aus? Verlieren ist ja noch unwahrscheinlicher…). Ganz zu schweigen von den vielen Tieren: kein Eichhörnchen oder Hase entgeht mir – sei es (wenn ich Glück habe), dass ich ihn zuerst erspähe oder weil Rico ihn zuerst erschnüffelt (und ich das hoffentlich rechtzeitig an seiner Körperhaltung bemerke – der kleine Schuft vergewissert sich meist vorher, ob ich achtsam bin, bevor er losjagt). Auch die Ente auf dem Autodach oder so manches moderne Kunstwerk wäre mir wohl entgangen ohne die Spürnase meines Döggelchens. Ob ein neuer Hund in der ­Nachbarschaft ist, weiß ich oft schon, bevor ich ihn gesehen habe. Ebenso, ob die neue Bekanntschaft zu uns passt oder nicht. Denn mein kleines Döggelchen zeigt es mir durch seine Körpersprache an.

So ein Fellfreund erschließt einem eine wunderbare Welt. Im Team nehme ich viel mehr wahr, registriere Dinge, die mir ansonsten entgangen wären … Vom Misthaufen bis hin zur netten Bekanntschaft. Weil mein Hund mit anderen Sinnesprioritäten wahrnimmt und mir dieses wiederum signalisiert. Daher fühle ich mich irgendwie ­„amputiert“, wenn mein Doggen-Wookiee Rico nicht da ist (er spricht manchmal wie der Wookiee Chewbacca aus Star Wars – ich hätte mir wohl mit ihm als Welpe die Filme nicht anschauen sollen – naja, immer noch besser, als wenn er sich das Pfeifen von R2D2 zum Vorbild genommen ­hätte). Aber es ist nicht nur das Gefühl, als fehlte was. Nein, mehr noch, es ist als sei ich wahrlich „eingeschränkt“. Wie jemand, der die Welt nicht mehr zur Gänze wahrnimmt – so als sei man in eine abschirmende Watte gepackt, durch die Gerüche, Geräusche und andere Sinneswahrnehmungen nur noch gedämpft durchkommen.

Welch wunderbare Wesen doch diese Hunde sind, wie viel Energie sie darauf verwenden, uns – die oft ­irrationalen und inkonsequenten – felllosen ­Primaten zu verstehen. Und das über Artengrenzen hinweg. Wir Menschen schaffen das ja meist nicht einmal ­innerhalb der eigenen Art. Für mich ist es daher eine Form des Respektes, dass ich zumindest versuche, so viel Energie wie möglich darin zu stecken, meinen Hund zu verstehen. Und wenn man etwas versteht, dann wird es irgendwie auch zu einem Teil von einem selber …

Seit Kurzem hat sich durch Leon unser Abenteuer verdoppelt... 

Fast ist es so, als ob mein Hund wie ein biologischer Satellit ist, der mit exzentrischen Bahnen um mich kreist. Und dessen Sensoren mir viele Daten aus der Umwelt – SEINER Umwelt – liefern. Sie 
sind uns in so Vielem ähnlich, als soziale Tiere. Und ihre Wahrnehmung ist doch so anders, so komplementär zu unseren. Kein Wunder, dass viele Anthropologen und Prähistorkiker, die sich mit der Geschichte der Hunde beschäftigt haben, der Meinung sind, dass die Verbindung Hund-Mensch ein nahezu unschlagbares Team bildet. Und jeder Gassigang ist ja das moderne Pendant zu den Jagd-Streifzügen unserer Vorfahren, die vor Jahrzehntausenden Freundschaft mit Wölfen schlossen – und genau so ein Abenteuer.


Anmk.: Dieser Artikel erschien zuerst in meiner Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin 12/2016; parallel dazu erschien auch unser Blogbeitrag Ob Routinerunde, Reviercheck oder Erkundungsschnüffeln neuer Gebiete - jeder Gassigang ist ein Abenteuer!


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Freitag, 22. November 2019

*[DIY+Gewinnspiel] Adventskalender mit Hundesnacks von Rinti

*Werbung

Selbstgemachter Adventskalender für Hunde sorgt für Weihnachtsstimmung

Ich glaub ja nicht, dass Hunde das Konzept von Weihnachten 🎅 verstehen. Weder den ganzen Konsum heutzutage und auch sicher nicht das religiöse. Wie sollte ich meinen Hunden auch erklären, dass zu Weihnachten vor über 2000 Jahren jemand geboren wurde, der den Leuten gesagt hat, dass es echt wuffig wäre, wenn alle Menschen mal zur Abwechslung nett zueinander wären – und das die Leute ihn wenig später dafür ans Kreuz genagelt haben. Wenn ich es so recht überlege, ich erzähl ihnen das auch besser nicht – sonst zweifeln sie am Ende noch an der menschlichen Evolution. 😉

Weihnachten für Hunde dank Stimmungsübertragung

Was sie mitbekommen, sind all die vielen Gerüche zur Weihnachtszeit. Sei es, dass sie aus den Buden strömen oder auch zu Besuch bei Freunden. Und so mancher dieser Gerüche lässt sie ihre Leftzen lecken. 😋 Und ganz sicher spüren sie dank der Stimmungsübertragung auch unsere Weihnachtsstimmung.

Um die Weihnachtsstimmung auch tatsächlich zu genießen, da ist so ein Adventskalender für Hunde schon eine wuffige Angelegenheit. Sicher, den Hunden ist es egal, die würden die Leckerchen darin am liebsten sofort verschlingen. Aber durch das kleine, tägliche Ritual kommt eben auch eine Stimmung bei uns Menschen auf und die überträgt sich wie gesagt auf die Hunde (das Zauberwort in diesem Zusammenhang heißt Spiegelneuronen). Wer mag, kann ja die Fütterung der Raubtiere mit der ein oder anderen Übung verbinden. Außerdem: Glaubt mir, nach meiner Erfahrung ist dieses kleine, tägliche Ritual alles andere als Routine – die ein oder andere akrobatische Einlage der Hunde vor Freude sorgt schon dafür (einschließlich zu Bruch gegangener Möbel 😃). Und bei dem ein oder anderen Halter wird der Hund recht schnell begreifen, schon vor SEINEM Adventskalender sitzen und auffordernd mit seiner Rute wedeln... 😃

Leon und Rico freuen sich jetzt schon auf die vielen Leckerchen von Rinti

Doch wie ihr wisst, bin ich ja recht praktisch veranlagt. Daher will ich euch hier eine einfache Anleitung zu einem selbstgemachten Hunde-Kalender geben, dessen meiste Teile ihr auch später anderweitig verwenden könnt. Die Leckerchen dafür hat mit *Rinti dankenswerterweise gesponsert (weitere Ideen für Adventskalender für Hunde findet ihr *hier).

Zutaten für den Hunde-Adventskalender

Ihr braucht dazu nur:
1 Fleecedecke
1 Doppelseitiges Klebeband
23 Klorollen (ich bewahre immer ein paar davon auf, da sie sich wunderbar als kleine Beschäftigung zwischendurch eignen; falls ihr keine habt: fangt am besten sofort an zu sammeln 😉) - da ich 2 Hunde habe, hab ich für die Dippel-Rolle-Variante entschieden (also 46 Klorollen)
1 abgerollte Papprolle für Haushaltstücher (in unserem Fall 2 Rollen)
24 Wäscheklammern mit Zahlen (ihr könnt die Zahlen auch mit einem Stift aufmalen – da ich nicht so ein guter Maler bin und die kleinen Wäscheklammern noch von einem vorherigen Weihnachten hatte, habe ich die genommen – schaut doch auch mal im Keller, vielleicht findet ihr was Ähnliches, was ihr recyceln könnt)
24 Leckerchen (in unserem Fall doppelt, weil ja 2 Hunde – oder ihr bastelt gleich für jeden Hund einen eigenen Adventskalender)
1 Schere

Das "Rohmaterial" für einen wuffigen Hunde-Adventskalender 

Nur so als Tipp, falls ihr in eurer Bastelstunde nicht dran denken solltet: Die Leckerchen würde ich dabei so platzieren, dass die Hunde nicht währenddessen drankommen – sonst könnte es sein, dass ihr nach dem Basteln feststellt, dass ihr neue besorgen müsst. 😃

Anleitung für den Hunde-Adventskalender

Als Erstes sucht ihr euch eine geeignete Stelle. Das ist gar nicht mal so einfach, denn es geht dabei nicht nur darum, wo Platz ist. Es sollte auch irgendwo sein, wo eure Hunde nicht nachts heimlich naschen können. 😉 Wenn ihr die gefunden habt, geht’s mit dem Basteln auch schon los...

a) Schneidet einen Streifen des doppelseitig klebenden Bandes ab. Achtet dabei darauf, dass er lang genug ist! Er muss schließlich nicht nur die Decke tragen können, sondern auch das Gewicht der ganzen Leckerchen (mehrere Dino-Knochen wären da nicht so sinnvoll, dann solltet ihr besser Panzertape nehmen – das hält alles. 😃)

b) Die Streifen klebt ihr dann an eine der schmalen Seiten der Decke. Dann geht ihr zu eurem gewählten Ort, zieht die andere Schutzfolie ab und klebt die Decke dorthin, so dass sie genug Platz hat zum Runterhängen.

c) Jetzt nehmt ihr euch die abgerollten Klorollen vor. Für alle 24 Papprollen brauchen wir 24 kleinere doppelseitige Klebestreifen. Ob ihr die alle vorher zurechtschneidet oder bei jeder Papprolle einzeln, dass müsst ihr selber organisieren. Letzteres hat den Vorteil, wenn die Leckerchen unterschiedliche Gewichte haben, dass ihr dann den Klebestreifen entsprechend breit macht.

Zuerst eine Seite vershccließen...
Für 2 Hunde gibt es die "Doppelrolle" 😀
d) Um die Papprollen zu befüllen, schließt ihr ein Ende, in dem ihr es auf eine(!) der gegenüberliegenden Seiten einknickt (s. Foto). Danach das Leckerchen rein und die andere Seite ebenso verschließen. Und so fahrt ihr dann mit der nächsten Rolle fort – doch passt auf, dass eure Hunde euch nicht während eurer Bastelstunde die ein oder andere stibitzen! Für den 24., den Heiligabend, nehme ich dann die größere Rolle für Küchentücher, denn da passt mehr Schmackofatz rein. Falls ihr die Rollen selber beschriften wollt, dann wäre es in dieser Phase ideal (wegen des Überraschungseffektes, verteilen wir die kleinen Wäscheklammern mit den Zahlen erst später, s.u.). Wer mag kann sie jetzt natürlich noch irgendwie dekorieren oder verschönern – manche mögen es ja gern rosa mit Glitzerstaub drauf, aber das ist nicht so unser Stil... 😉


Und am Heiligabend, dem 24. Dezember, gibt es eine große "Doppelrolle" 😁

e) Jetzt die befüllten Klorollen an die Fleece-Decke kleben. Ganz nach Lust und Laune: entweder ordentlich der Reihe nach, oder aber auch kreuz und quer.


Die gefüllten und auf beiden Seiten(!) verschlossenen Rollen an die Fleecedecke kleben... 

f) Nun befestige ich vorsichtig die kleinen Wäscheklammern mit den Zahlen. Da ich nun selber mittlerweile nicht mehr weiß, wo was drin ist, wird es am jeweiligen Tag der Öffnung ebenfalls eine kleine Überraschung.

Der Hunde-Adventskalender ist bereit für die wuffige "Plünderung"

Lasst eure Vierbeiner die Hundesnacks selber auspacken

Falls ihr nur einen Hund habt (oder bei mehreren Hunden ihr sicher seid, dass sie sich nicht deswegen streiten), könnt ihr ihm auch einfach die Klorolle von der Decke nehmen, das Klebeband darauf entfernen (und natürlich auch die Zahlen-Wäscheklammer!) und dann zum Selberauspacken geben (falls ihr sie vorher angemalt habt, achtet bitte darauf, dass die Farben ungiftig sind!). Das ist immer ein kleiner Spaß... 😊 Da ich aber 2 Hunde habe, habe ich mich für die Variante „Doppelrolle“ entschieden (s. Foto).

Kuschelige Weihnachtsstimmung gemeinsam auf der Fleece-Decke

Wenn dann alle Advents-Leckerchen-Papprollen aufgebraucht sind, habt ihr so am Heiligabend auch eine kuschelige Decke für eure Hunde.

GEWINNSPIEL Weihnachtspaket voller Hundesnacks

Wollt ihr euren Hunden zur Weihnachtszeit auch leckeren Schmackofatz gönnen? Rinti verlost für eure Hunde-Weihnacht ein Paket voller Leckereien:
8 Sorten Rinti Chicko Snacks (Chicko Plus Käsewürfel, Chicko Plus Hähnchenschenkel; Chicko Plus Früchteriegel; Sensible Huhn 120g; Bitties; Chicko Dent Ente Medium getwistet; Chicko Mini Huhn; Chicko Plus Leberwurstschnitte)
1 kg Rinti Maximum Rind Trockenfutter
(Die Produktbeschreibungen findet ihr *hier.)

Dafür müsst ihr nur eine Frage beantworten: Wodurch spüren Hunde unsere Weihnachtsstimmung? Kleiner Tipp: es gibt mehrere korrekte Antworten (unter allen richtigen verlosen wir dann einen Gewinner). Schreibt die Lösung einfach als Kommentar unter diesen Beitrag (oder auch unter die entsprechenden Social-Media-Postings auf unseren Seiten bei Facebook, Twitter, Instagram). Also haut in die Tasten, wir wünschen euch pansiges Glück!

(Teilnahmebedingungen: Das Gewinnspiel ist offen für Deutschland und endet am 28.11.2019 um 23.59 Uhr – Der Gewinner/in wird per Mail benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18 Jahren. Teilnehmer erklären sich damit einverstanden, dass im Falle eines Gewinnes, die Adressdaten zum Versand an Finnern GmbH & Co.KG weitergeleitet werden. Nach Versand des Paketes werden die Adressdaten wieder gelöscht. Kein Rechtsweg, keine Barauszahlung des Gewinns.)


*Mit freundlicher Unterstützung der Finnern GmbH & Co. KG.


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Mittwoch, 13. November 2019

[Buchvorstellung] "Der Hund" herausgegeben von Ádám Miklósi, bietet einen umfassenden Rundumschlag zum Thema Hund

Das Thema "Hund" mit vielen anerkannten Autoren

Der bekannte Verhaltensforscher und Kynologe Ádám Miklósi hat mit dem Buch „Der Hund: Geschichte, Biologie, Rassen“ aus dem Haupt-Verlag ein ausführliches Nachschlagewerk herausgegeben. Zusammen mit seinen nicht weniger bekannten Mitautoren, wie z.B. Tamás Faragó, Claudia Fugazza, Márta Gácsi, Enikõ Kubinyi, Péter Pongrácz und József Topál (sie sind Wissenschaftler und Experten im Family Dog Project, dessen Mitbegründer Miklósi ist), erhält der Leser einen guten Überblick über den heutigen Forschungsstand zum Thema „Hund“. Doch obwohl es ein Fachbuch ist, ist es überhaupt nicht trocken, zudem lockern die zahlreichen Abbildungen und Fotos es auf und machen es so abwechslungsreich.


Foto: Haupt-Verlag


Gut strukturierter Inhalt

Alles über Hunde, egal ob klein oder groß
Foto: Eric Isselee
Zunächst irritierte mich die recht emotionale Mahnung von Miklósi in der Einleitung – fand ich irgendwie ungewöhnlich für ein wissenschaftlich orientiertes Werk. Doch mein zweiter Gedanke waren all die seltsamen Auswüchse in der Hundebranche und die Halter, die irgendwelchen falschen Scharlatanen auf den Leim gehen und teilweise die aberwitzigsten und logikarmen Methoden anwenden, für die ist so eine Mahnung mehr als angebracht. Das 224 Seiten starke Buch ist gut strukturiert in 6 Kapitel: Am Anfang erhält der Leser Infos zur Evolution & Ökologie des Hundes. Die folgenden Kapital handeln über die Anatomie & Biologie; Verhalten & Sozialleben; sensorische Wahrnehmung, Denken & Persönlichkeit und das wichtige Thema Zusammenleben von Hunden & Menschen; den Abschluss bildet ein Verzeichnis einiger Hunderassen.

Wie begrüße ich einen Hund richtig?!

Ein Abschnitt, dem ich besonders viel Aufmerksamkeit schenkte, war der wie man Hunde richtig(!) begrüßt. Denn immer wieder begegnen uns Canigrapscher und Kynotatscher, die ohne zu fragen den Hund anfassen (womöglich sich noch drüber beugen inklusive Fixieren mit den Augen und am besten auch noch den Kopf tätscheln wollen)... Nun werden viele sagen, das ist eher was für Nicht-Hundehalter und die würden so ein Buch ja nicht lesen – doch meiner Erfahrung nach sind es oft erstaunlicherweise sogar selber Hundehalter. Insofern hat dieser Abschnitt für mich absolute Berechtigung!


Dem coolen Rico gefiel der Inhalt auch sehr

Neueste Ergebnisse der Wissenschaft gegen Mythen

Das Buch räumt auch mit hartnäckigen Mythen auf, die immer noch in einigen Köpfen und den (a)sozialen Medien rumgeistern. So beispielsweise der Mythos um den „Alpha“: Nach neuen Forschungsergebnissen brauchen Hunde jemanden, an dem sie sich orientieren können und der die Führung übernimmt. Wenn sie das nicht bekommen, übernehmen sie die „Führung“, was sich dann oft in Problemverhalten äußert. Eine Erziehung a la Lassez-Faire ist also nicht ratsam. Doch muss man den Hund deswegen NICHT unterdrücken! Denn Hund und Mensch bilden einen Sozialverband; und wie bei uns Menschen auch, hat die Führung nicht der „Stärkere“ oder der „Gewalttätige“, sondern wer mit liebevoller Autorität weiß „wo es lang geht“ und dem Hund so Sicherheit bietet.

Der kleine Leon war geradezu begeistert von dem Buch - da musste er einfach "zuschnappen" 😉😃

Ausführlicher Anhang

Was ich persönlich sehr gut finde, ist der ausführliche Anhang und das Literaturverzeichnis am Ende. Denn damit hat der Leser die Möglichkeit die Aussagen zu überprüfen und weiter zu recherchieren. Alles in Allem ein sehr gut gelungenes Buch, das den derzeitigen Stand der Wissenschaft nicht nur verständlich rüber bringt, sondern es eignet sich auch immer wieder zum Nachschlagen.

Wuffige "Qualitätsprüfung": Das Buch "schmeckt" auch Hunden 😃

Übrigens: Der kleine Leon fand es auch sehr interessant, man könnte sagen, er wollte es geradezu „verschlingen“... 😉😂




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Mittwoch, 6. November 2019

Tipps bei Hunde-Belästigungen

Wie reagieren bei Canigrapschern und Kynotatschern?


Da kommt sie auf mich zu, ihr Blick starr (fast etwas abwesend) auf den kleinen Leon gerichtet, lächelnd...NOCH! Ich warte noch einen Augenblick ab, so etwa eine Sekunde. Denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, oder direkter gesagt, ich bin in meinem Umfeld anderes gewohnt, weswegen ich in solchen Situationen erwarte, dass irgendwann sich der Verstand einschaltet. Doch offensichtlich hebelt das Kindchenschema bei diesem Frauen-Exemplar nicht nur die Logik aus, sondern auch jedweden anderen vernünftigen Gedanken: Sie beugt sich zu Leon runter, streckt bereits die Hand nach ihm aus (ohne zu fragen!), Rico spannt sich bereits an (klar, da er hierarchisch höher steht und auf den kleinen Leon aufpasst, müsste er eigentlich zuerst die Fremde beschnüffeln)...bevor die Situation sich ungünstig entwickelt, schreite ich ein...


🐶 Soso, du Menschlein willst mich also anfassen? Hast du dich denn auch hundeordentlich vorgestellt?


Nachvollziehbare positive Reaktion auf Hunde

Solche und ähnliche Situationen mit solchen Canigrapschern und Kynotatschern kennt wohl jeder Halter und wir berichten darüber ja auch immer wieder (zuletzt hier). Psychologisch ist das sogar nachvollziehbar, denn der Anblick eines Hunde löst bei uns zahlreiche Reaktionen aus - und eben bei vielen Menschen auch positive. Bis dahin so gut. Aber hey, mal im Ernst: Wenn Menschen solche Reaktionen beherrschen, ohne ihren Verstand dazu einzuschalten, dann ist ihre Handlung rein instinktgeleitet. Vielleicht haben die ja bei der Evolution verpasst, dass es vor allem unser Verstand war, der sich weiterentwickelt hat. 😉 


Viele lustige Leser-Tipps für solche Situationen

Jedenfalls haben wir ja hier in unserem Blog oder auf unseren Social Media Kanälen immer wieder über solche Begegnungen berichtet. In dem Zusammenhang erzählten uns zahlreiche Leser auch, wie sie bei sowas reagieren und gaben uns und anderen Lesern Tipps. Die waren auch meist sehr gut und oft auch lustig. Aber ganz ehrlich: In vielen Fällen von mir (und vielen anderen Haltern) nicht umsetzbar...


Wenn Zwei das Gleiche tun, ist das noch nicht das Selbe

Ich will es euch anhand eines Beispieles, welches besonders oft fiel, aufzeigen: Sehr viele Leserinnen (ja, dieser Tipp kam ausschließlich von Frauen) empfahl bei der nächsten Hunde-Belästigung einfach seinerseits ungefragt die Haare der Person zu streicheln. Eigentlich gefällt mir die Idee, denn indem man der Person den satirischen Spiegel vorhält lernt sie vielleicht was. ABER: In den allermeisten Fällen passiert uns das mit Frauen (bevor wieder eine verwirrte Gender-Hysterikern aufschreit, das wäre "Frauenfeindlich", der sollte sich einfach mal umschauen: In Workshops und Seminaren, bei Veranstaltungen, in Hundeschulen etc. sind die Damen der Schöpfung in der Mehrheit - gleiches gilt übrigens auch für unsere Leser hier). Und nun stellt euch mal vor, was passiert wenn ich (oder irgendein Mann) dann einfach über die Haare der Canigrapscherin streichelt. Ich spiel mal ein paar mögliche Szenarien durch. 😉


Verschiedene, wahrscheinliche Szenarien...

1) Zwar unwahrscheinlich, aber weil es so lustig ist, nehmen wir das als erstes: Die Frau sucht dringend männlichen Anhang (ich nenne solche Leute - egal welchen Geschlechts - ja gern "auf der verzweifelten Suche") und freut sich über die Streichelneinheiten. Oder schlimmer: Sie wertet das als Interesse. Da werden nun viele Frauen sagen: "Freu dich doch!" Nunja, ich weiß, dass einige Damen glauben sie wären Gottes Geschenk an alle Männer (ich hab zwar keine Ahnung, woher die diesen Glauben nehmen - ich vermute mal, er basiert auf den Lügen zahlreicher Männer 😉). Doch ich muss euch leider enttäuschen mit der Wahrheit: Klar finden wir Kerle euch Frauen toll - aber doch nicht jede! Um ehrlich zu sein, die meisten von euch gehen uns sogar ziemlich auf den Sack. Also hätte ich in diesem Fall eine Frau am Arsch, die ich gar nicht will....

2) Das 2. Szenario ist wesentlich wahrscheinlicher: Die Frau regt sich irrational-hysterisch auf, weil ich ihr quer gekommen bin und somit ihren Wunsch nicht erfüllt habe (der Anspruch alleine ist schon seltsam, denn sowas dürfen bei mir nur meine Großmutter, meine Mutter und meine jeweilige Lebensabschnittsgefährtin erwarten, alle anderen Damen haben sich hinten anzustellen und genauso wie die Kerle "Bittebitte" zu sagen). Das hysterische Gekeife, meist gepaart mit der Verwechslung von Ursache und Wirkung (naja, Logik ist meist nicht gerade eine Stärke dieser Leute), nur damit sie besser dasteht ist meist die Folge. Denn zugeben, dass sie was falsch gemacht hat, tun solche Leute nicht. Und ich weiß, was einige sagen wollen: Es kann ja auch sein, dass sie durch einen Hinweis "aufwachen". Dachte ich auch mal, doch die Erfahrung zeigt mir: Wer vorher schon gezeigt hat, dass er sich eher durch seine irrationalen Emotionen und Instinkte leiten lässt, von dem kann man auch danach (leider) nicht erwarten, dass er dann vernunft- und logikgeleitet reagiert.

3) Dieses Szenario ist eigentlich ähnlich wie das Zweite, nur eine Eskalationsstufe höher. Nämlich wenn die Frau so laut keift, dass sich irgendein Mann als weißer Ritter berufen fühlt. Da es mangels Kenntnisse der Vorgeschichte geschieht, muss man annehmen, dass ihm die auch egal ist. Ist nun die Hauptsache, dass er der Frau beistehen will? So ganz ritterlich? Neeee, in den meisten Fällen ist das der Männer-Typ, der ebenfalls auf der "verzweifelten Suche" ist und er hofft damit bei der Frau punkten zu können, um sie abzuschleppen - typische Taktik sogenannter "Beischlafbettler". 😂😎

Auch andere Tipps, wie diverse Sprüche, sind wenig praktikabel für Männer. Warum? Ganz einfach, wie eingangs ja bereits geschildert, reden wir ja hier von Personen, egal welchen Geschlechts, deren irrational-emotionaler Wunsch das Denkvermögen stark einschränkt (was schon ihre unüberlegte Handlung, das ungefragte Anfassen des Hunde, belegt) - von denen nun eine vernünftige Reaktion zu erwarten ist schon etwas realitätsfremd. Und gerade die Frauen unter diesem Menschen-Typus misst gern mit zweierlei Maß. Will heißen: Auch wenn es inhaltlich oder gar wortwörtlich der gleiche Spruch ist - es besteht für sie ein Unterschied, ob eine andere Frau oder ein Mann das sagen. 😉 Daher sind solche Sprüche von Männern - zumindest gegenüber diesen Frauen - auch nicht einsetzbar (es sei denn, man will die zu einem hysterischen Anfall provozieren und soit öffentlich der Lächerlichkeit preisgeben). Der ein oder andere Spruch ist aber genial, wenn ich mal auf einen Kerl diesen Typus trifft (jawohl, die gibt es auch!).


So reagieren wir beim anderen Geschlecht von Hunde-Belästigern

Jetzt wollt ihr wissen, wie wir auf so eine Situation reagieren. Nun, das ist ganz einfach, ähnlich wie Frauen ihre Talente einsetzen, sollten Kerle das auch mit unseren tun - ist ja auch nur fair, gerade im Zeitalter der Emanzipation. 😎 Daher frage ich meist nur ganz ruhig: "Haben sie sich das auch wirklich gut überlegt?" Dabei lege ich einen leicht lauernden, aber auch amüsierten Tonfall auf. Einfach nur um der Person ins Gedächtnis zu rufen, dass sie ja auch einen Verstand hat und den gefälligst auch benutzen sollte. Wenn die Person nicht reagiert, dafür aber die Hunde auf ihre Unhöflichkeit der mangelnden Vorstellung und die Dame dann anfängt hysterisch Rumzuzicken, gibt es nur die Antwort: "Da haben sie offensichtlich nicht weit genug gedacht. Hoffentlich lernen Sie daraus." Doch dieser Satz bringt nicht viel, jedenfalls hält es die meisten Frauen dieses Typs nicht von ihrem Gekeife und Gezicke ab. Daher folgt dann dieser Satz: "Sorry, ich rede nur mit hübschen und intelligenten Frauen." Spätestens da ist dann Ruhe oder sie regen sich über mich und nicht über die Hunde auf (was mir nicht nur lieber ist, sondern auch auf öffentliche Beobachte besonders lächerlich wirkt). Außerdem, durch die Umleitung ihres Gezeter-Zieles steigt ungemein das Amusement-Level... 😂 (So manch eine versucht noch vergeblich durch ein "Du bist ein Arschloch!" zu kontern - doch dabei vergessen sie nicht nur, dass sie damit auch den letzten Rest Souveränität aufgeben, sondern auch, dass so eine Bezeichnung durch eine Frau die meisten Männer als Kompliment auffassen. In diesem Fall reicht als Antwort: "Ja, damit könntest du in deinem speziellen Fall sogar Recht haben.")


Gassigehen könnte so entspannt sein, wenn nicht so viele Leute ohne zu fragen, die Hunde betatschen würden...

Übrigens: Der Spruch ist in leicht abgewandelter Form in vielen Situationen anwendbar! So beispielsweise wenn wir eine dieser klischeehaften älteren Damen mit ihren verwöhnten und schon von Weitem hysterisch kläffenden Fiffis im Park begegnen. Denn seltsamerweise denken die gar nicht daran, ihren Hund mal zurück zu rufen oder sonstwie zu erziehen. Und wenn dann nach einer weile des hell-hysterischen Gebells Don Rico der Geduldsfaden reißt und er mal mit seinem Bass zurückwufft, dann kreischen diese Tanten oft: "Haben Sie Ihren Hund nicht im Griff?!" Seltsam, denn hätte ich ihn nicht im Griff, dann wäre die logische Konsequenz, dass er sich losgerissen hätte und wahrscheinlich schon auf dem Weg zu frechen Kläffer wäre...nunja, Logik ist nicht gerade ein Hobby, dieses Menschenschlags und Fakten werden gern ignoriert. Bei solchen Gelegenheiten sag ich dann an meine Hunde gerichtet: "Ihr sollt doch nur bei jungen, hübschen Frauen antworten!". Da werden die auch immer fuchsteufelswild - also die Kreische-Tanten, nicht meine Hunde (die dann meist schweigen).

Ein weiteres Beispiel, wo uns danach Ordnungsamt-Mitarbeiter dafür sogar anerkennend gelobt haben, findet ihr hier!


Wenn der Spruch einem selbst vor die Füße fällt...

Allerdings kann einem das auch vor die Füße fallen: So sprach uns mal eine sehr attraktive Frau an. 😍 Tja, und was taten die beiden Molosser? Genau, eben das, was ich ihnen zuvor schon manchesmal gesagt habe: der hübschen, attraktiven Frau antworten. Das erschreckte sie natürlich und ihr anfänglich sehr freundliches Lächeln verschwand...und es erstickte jeden Flirtversuch meinerseits im Keim... 😂


🐶 Na von so einer charmanten Frau lass ich mich doch gerne "befummeln" *frechwedel*


Und so bei den meisten Männern

Jetzt wollen sicher einige von euch wissen, wie ich bei Männern in so einer Situation reagiere. Denn klar kommt das auch vor - wenngleich bei uns wesentlich seltener. DAS ist meist ganz einfach, hier reicht oft der Spruch: "Kauf dir mal ne neue Gehirnprothese!" um den Denkvorgang zu starten. 😁 Aber hey, vielleicht versuchen die Damen unter unseren Lesern demnächst mal mit dem umgekehrten Spruch, dass sie nur mit hübschen und intelligenten Männern reden - allerdings hab ich erfahren, dass die meisten Männer sowas weniger juckt...



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Samstag, 2. November 2019

Von Canigrapschern, Kynotatschern…

…und anderen Hunde-Belästigungen


Stellen Sie sich vor, Sie spazieren durch die Stadt und alle paar Minuten streicht Ihnen jemand Fremder durchs Haar. Ganz einfach, weil Sie ihm gefallen oder weil er auf Blonde steht. Das gefällt Ihnen? Nein? Eben – und vielen Hunden gefällt es auch nicht, wenn sie von Canigrapschern und Kynotatschern befummelt werden.

Schön, das Schlendern von Baum zu Baum beim Gassigang … Mein kleiner Rico ist relaxt, ich bin es auch. So könnte es unseretwegen weitergehen. ABER DANN: Ein Schnalzen … ich drehe mich um und spüre gleichzeitig wie meine Stimmung kippt. Eben war alles noch in Ordnung, plötzlich bin ich angespannt – nahezu ­gleichzeitig, überträgt sich meine Stimmung auf ­meinen kleinen Doggen-Wookiee (er spricht zuweilen wie der Wookiee ­Chewbacca aus Star Wars). Ich bleibe stehen und schenke dem Schnalzer einen langen finsteren und genervten Blick – das wirkt. Den Trick hab‘ ich mir schon als Kind von Hunden abgeschaut. Und by the way: Ich bin sehr stolz darauf, dass Rico ebenfalls nur mit einem Blick auf solche Leute reagiert (wenngleich nicht so finster wie meiner, seiner sagt mit gerunzelter Strin eher: „Was willst du denn, Menschlein …?“) und nicht direkt darauf zu läuft.

🐶 Nanu, wer bist denn du? Und warum stellst dich nicht erstmal hundehöflich vor?

Wer kennt das nicht bei seinen Gassigängen? Vorbeilaufende Passanten, die ihre Begeisterung für Hunde mit Lockrufen zum Ausdruck bringen und nicht unterdrücken. Bei Hunden würde man wohl Impulskontrolle trainieren. Sie meinen es ja nicht böse …aber sie wissen eben auch nicht, was sie tun. Den ein oder anderen erträgt man ja noch, aber spätestens beim zehnten Pfiff oder Schnalzer ist wohl jeder menschliche Hundepartner (und auch so mancher Vierbeiner) entnervt. Und nicht jeder Hund reagiert darauf ja so wie mein kleines Döggelchen. So mancher fängt dann an zu ziehen oder auch zu bellen. Aber so langfristig scheinen solche Leute nicht zu denken – ist ja dann auch das Problem des Halters. Sehr rücksichtsvoll und vorausschauend … 😉

Nicht selten wird erst gefragt, ob der Hund beißt, wenn die Hand schon am Fell ist. Solchen Canigrapschern und Kynotatschern antworte ich meist mit dem Spruch: „Der beißt nicht, der schluckt im Ganzen!“ Oder ich entgegne: „Schwupps, das hätte Ihre Hand sein können!“. Solche Sprüche können sich aber offenbar weibliche Halter eher erlauben als die männlichen. Und einige scheinen eine Denkstruktur zu haben, die in etwa die Tiefe eines Blattes Papier hat. So auch beispielsweise bei folgender Begegnung: Wir trafen einen alten Freund von mir und ich unterhielt mich kurz mit ihm; Rico stellte sich, nachdem auch er begrüßt worden war, hinter mich. Plötzlich höre ich sein Bellen und drehe mich um. Vor mir steht ein vor Schreck bleicher Herr. Er hatte versucht den kleinen Doggen-Wookiee zu streicheln. Dummerweise von oben und hat sich dabei über ihn gebeugt. „Selber schuld, warum fragen Sie auch nicht vorher?“, warf ich ihm verärgert entgegen. „Aber er hat doch mit dem Schwanz gewedelt …“, versuchte sich der Mann zu erklären, der immer noch nicht wagte sich zu bewegen. „Das tun Hunde auch, wenn sie ein Karnickel erlegen“, sagte ich ihm. Doch das wusste der Mann nicht. „Wenn Sie keine Ahnung haben, warum fassen Sie dann fremde Hunde an? Oder springen Sie auch Fallschirm, ohne vorher die Anleitung zu lesen oder den Lehrer zu fragen?“ Darauf kam als Antwort nur Schweigen.

Selbst auf freundliche Hinweise, dass man ja eigentlich vorher fragen sollte, reagieren diese Canigrapscher irritiert oder gar verärgert. Ja, manche sind sogar selber Hundehalter und meinen, deswegen nicht fragen zu müssen. Offenbar ist denen nicht bewusst, dass sie damit ihre ­Intelligenz völlig entwerten, denn Nicht-Hundehalter können sich ja wenigstens mit Un­wissenheit rausreden.

Der Gipfel ist dann erreicht, wenn von solchen Kynotatschern sogar mit Nahrungsmitteln gelockt wird! Kommt nicht oft vor, aber hier könnte ich manchmal schon ausrasten. Es ist ja nicht so, dass man jedem gleich Giftköder unterstellen möchte. Aber verantwortungslos handeln diese Personen allemal. Schließlich kann so ein Hund krank sein oder eine Allergie haben. Oft haben solche Leute gar keine Ahnung, was für Hunde gut und was giftig ist (beispielsweise Schokolade). Und so nebenbei brechen solche Leute auch Gesetze: So traurig es auch ist, aber Hunde werden vom Gesetz her wie eine Sache angesehen – also ver­greifen sich lockende Passanten an fremdem Eigentum. Würden sie Ähn­liches bei einem Kind machen, wäre der Aufschrei wohl ungleich größer.

Vor Längerem wies ich mal jemanden freundlich darauf hin, dass es ja höflich wäre vorher zu fragen, schon weil der Hund bissig oder krank sein könnte (also zum Schutz der sich eigentlich unrichtig verhaltenden Person). Und wie reagiert der darauf? „Wenn der bissig oder krank ist, sollten Sie ihn zu Hause behalten!“ Meine Antwort: „Ne, ist klar, den Hund den ganzen Tag zu Hause einsperren – nur weil solche wie du nicht mitdenken. Mensch, kauf dir `ne Gehirnprothese!“ Okay, zugegeben, ­souverän ist anders, aber zuweilen verliere auch ich die Impulskontrolle 🙂

Es könnte so entspannt für alle - Hund und Mensch - ablaufen...
Foto: Ira Prettycloud

Liebe Halter und Hunde-Liebhaber, denkt bitte daran, mit dem Streicheln ist es bei Hunden wie bei uns Menschen mit dem Küssen: Sie lieben es, aber nicht von jedem! Immer wieder ist zu lesen, wie sich Hunde benehmen sollen und wie man das ihnen mit allen möglichen Methodenvarianten beibringt – aber wo steht, wie Menschen sich gegenüber Hunden verhalten sollen? Das Tierschutzgesetz zähle ich jetzt mal nicht dazu, das ist ja quasi nur eine Mindestanforderung. Bringt ihnen also den gleichen Respekt entgegen, den ihr euch auch selber wünscht – dann sind solche Begegnungen viel entspannter und die Hunde können die Fremd-Streichler genießen.



Anmk.: Dieser Artikel erschien zuerst in meiner Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin 11/2016; parallel dazu erschien auch unser Blogbeitrag Statt dauernd über unser Benehmen zu diskutieren, macht euch mal Gedanken über euer Benehmen uns gegenüber!


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