Mittwoch, 8. März 2017

Während mein Oller mit den Wölfen tanzte, durfte ich sie nur erriechen...

Also jetzt bin ich mir sicher, dass mein menschliches Cerebral-Interface Maximilian mich mit unserer Kolumne im Hundemagazin WUFF ärgern will (im vergangenen Monat hatte ich es ja nur vermutet). Denn dieses Mal berichtet er von einem Thema, wo ich nicht dabei war - so direkt mein ich: Unserem Besuch unter Wölfen! 🐺


Echt wuffig interessant, meine Vorfahren, die Wölfe!
Foto: Ira Prettycloud

Ja genau, ihr habt richtig gehört. Mein Oller hat Wölfe kennen gelernt. Denn er war bei Jos de Bruin von Wolves Unlimited um sich mit ihm über unsere Vorfahren zu unterhalten. Denn Jos beschäftigt sich mit Wölfen und Wolfsartigen schon seit über 20 Jahren. Aber nun war ich nicht dabei, musste damals im Auto warten. War ja so ganz okay, schön im Schatten in einer Scheune - war echt gechillt. Nur mein Oller fehlte mir... Aber hey, ich weiß ja, dass er wieder kommt. Da vertrau ich ihm völlig. Er kann doch gar nicht ohne mich. *stolzfrechwedel*


Mein Oller unter Wolfsartigen
Foto: Ira Prettycloud

Und während ich so im Auto chillte, machte mein Oller einen auf "Der mit dem Wolf tanzt". Das könnt ihr ja in der Kolumne aber lesen. Ich kann euch dazu nichts sagen, war ja nicht dabei. *brummmm* Nur indirekt habe ich es mitbekommen, als Maximilian zurück kam mit all diesen interessanten Düften von den Wölfen. 🐺 Ich kann euch das gar nicht beschreiben, eurer Menschenvokabular reicht dafür nicht aus. Wie denn auch? Eure Welt ist ja weniger von Düften geprägt als unsere. Jedenfalls war es schon mega-schnüffelinteressant! Nicht nur weil es ein unbekannter neuer Duft für meine Geruchsdatenbank war. Sowas habe ich ja dank der Einsätze meines Ollen immer wieder mal, auch wilde Tiere habe ich schon erschüffelt. Aber diesmal war es anders.


Unter Wölfen mit Jos de Bruin
Foto: Ira Prettycloud

Offenbar war meine Reaktion so deutlich, dass auch mein menschliches Cerebral-Interface das bemerkte - das ist schon recht erstaunlich, denn auch wenn er sich Mühe gibt, er ist und bleibt ein Mensch und damit per se schon manchmal etwas hundebegriffsstutzig. *frechwedel* Woran er den Unterschied bemerkte? Ich nehme mal an aus meiner Reaktion, meiner Haltung, meiner Mimik, Körpersprache... Es war eine Mischung aus Neugierde, weil neu, aber irgendwie auch ein Erkennen. Irgendwie war es mir zwar nicht bekannt, aber irgendwie auch nicht ganz "unbekannt"...Denn ich bemerkte schon eine gewisse...am besten trifft es wohl euer Begriff: Artverwandtschaft.

Doch vielen reichen wir Hunde offenbar als Verbindung zur Natur nicht mehr. So berichtete Jos meinem Cerebral-Interface, dass er einen Trend beobachtete, der im Sorgen bereitet: Eine verstärkte Nachfrage nach Wolfsartigen durch Privatpersonen. "Die wissen oft gar nicht, auf was sie sich da einlassen", warnt Jos. Zumal ja oft gar nicht ganz klar ist, wie viel Wolfsanteil in ihnen steckt. "Und ein Wildtier wirst du nie so im Griff haben, wie ein durch die Jahrtausende hindurch domestiziertes Haustier", sagt Jos. So erinnert er sich, wie er früher mal versucht hatte Wolfsartigen den Befehl "Sitz!" beizubringen. "Sie haben es wohl auch verstanden, nur befolgt? DAS war dann doch wahrscheinlich eher ein Glücksfall, wenn sie es mal gemacht haben." 

Irgendwie schade, dass wir Hunde euch nicht reichen. Aber auch irgendwie gefährlich. Vor allem, wenn es zu den ersten negativen Vorfällen kommt. Wahrscheinlich müssen dann auch wir Hunde darunter leiden. Und wer weiß, vielleicht verlangt ja dann jemand von uns allen Gentests, um den "Wolfsanteil" feststellen zu müssen. Und da so mancher felllose Primat unter euch auf so tolle Ideen kommt, müssen wir dann noch das irgendwie Kennzeichnen... Na wie wäre es? Eine gelbe Binde kennt ihr Menschen doch schon aus eurer Geschichte, aber statt eines Sterns macht ihr dann bei uns einen Wolfskopf drauf? Okay, ich übertreibe... Aber das tut ihr Menschen eben auch, wenn ihr euch ohne genügend Wissen Wolfshybride ins Haus holt. Das ist verantwortungslos gegenüber eurem erweiterten Rudel (Menschensprache: Umwelt) und vor allem gegenüber dem Tier!

Jedenfalls: Da ich aber zu diesem Wolfsduft kein Bild habe, ist es für mich eher so wie ein besonders exotischer Hund. Am Duft würde ich Wölfe wahrscheinlich sofort wiedererkennen. Aber ohne Bild... Außerdem habe ich von meinem Ollen erfahren, dass ich sie wahrscheinlich eh nicht richtig verstehen würde...und sie mich wohl auch nicht. Zu sehr hätten sich unsere Sprachen entfernt. Na ich weiß ja nicht, ob der Olle sich da mal nicht irrt. Immerhin sind wir Hunde ja erwiesenermaßen richtige tierische "sprachgenies". *jawohlwoaff* 🐶

Hier tanzt er zwar nicht, aber dafür schmust mein Oller mit einem (kleinen) Wolf 😉
Foto: Ira Prettycloud

Denn schließlich mussten wir nicht nur euch verstehen lernen, sondern auch die unterschiedlichen Rassen, die ihr aus uns gezüchtet habt (und die wegen ihres unterschiedlichen Körperbaus alle ein wenig anders "Hündisch" sprechen), sondern auch an all die anderen von euch domestizierten Tiere, wie Schafe und Rinder (wo wir ja früher oft mit euch zusammen gearbeitet haben) oder auch Katzen, Vögel, Kaninchen und andere Haustiere. Warum dann nicht auch die Sprache der Wölfe lernen? Kann doch nicht so schwer sein, oder? Sind doch immerhin Verwandte... *amohrkratz* Also zumindest nichts schwieriger als "Katzisch". 🐱 Oder was meint ihr?

Nach seinem Besuch bei den Wölfen, musste ich meinen Ollen ganz besonders intensiv abschnüffeln!
Foto: Ira Prettycloud

Jedenfalls ist es kein Grund meine Verwandten, die Wölfe wegzuschicken oder gar zu erschießen, nur weil sie ein wenig anders sind als wir Hunde. So viel ich mitbekommen habe, gibt es zahlreiche Lösungsmöglichkeiten für die mit den Wölfen angeblich kommenden Probleme, wie z.B. beim Vorwurf, sie könnte andere Tiere reißen. Da hilft offenbar die natürlichste und älteste Lösung gut weiter - und sie hat mal wieder mit uns zu tun: Hütehunde. Interessanterweise geht man in Ländern, wo der Wolf schon länger heimisch ist damit auch gelassener ein und hat mit Hütehunden gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht versucht ihr Menschen erstmal eine natürliche Lösung, bevor ihr "töten" ruft... Ich finde es jedenfalls mega-affen-blöd (warum Affen? na ganz klar: sind EURE Vorfahren!), dass manche Menschen meine Vorfahren so schlecht behandeln und am liebsten den Tod wünschen. Macht ihr das bei euren Verwandten auch so, ihr felllosen Primaten? 🐶


PS: Dies ist der ergänzende Beitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (04/2017) "Unter Wölfen..."


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