Wie bereits mein menschliches Cerebral-Interface in unserer aktuellen Kolumne im Hundemagazin WUFF berichtet: So mancher Halter zerrt seinen Hund dahin. Dass der so absolut nicht will, findet keine Rücksicht. Im Gegenteil, einige sind dadurch offensichtlich nur gefrustet und lassen diesen Frust auch noch an ihrem Hund aus. Mit Wut. Die Rute ist eingeklemmt – egal, denn Frauchen oder Herrchen will unbedingt in den Ring. *brummm*
🐶 Ihr felllosen Primaten seid schon seltsam, euren falschen Ehrgeiz werd ich Hund wohl nie verstehen... |
Wahrscheinlich sind sie scharf drauf, Komplimente für ihren Hund zu bekommen. Bei nicht wenigen glaube ich, dass es überhaupt die einzigen Komplimente in ihrem Leben sind, die sie hören – vielleicht haben sie auch noch nie ein Kompliment über sich selber gehört. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.
Diesen falschen Ehrgeiz kann ich als Hund nun wirklich nicht nachempfinden. ABER: Dafür empfinde ich auch starkes Unbehagen in so einer Umgebung. Eben wegen der deutlichen Sprache der Gerüche und Geräusche. Außerdem spüre ich auch die (Ehrgeiz-)Anspannung dort – auch die der Menschen. Denn wir Hunde können eure Stimmung sogar riechen! *jawohlwoaff*
Okay, zugegeben, ein bisschen ist auch mein Oller schuld. Denn über die Stimmungsübertragung spüre ich sein Unbehagen, wenn er beobachtet, wie dort teilweise mit den Hunden umgegangen wird. Er versuchte sich zwar mit diversen Atemtechniken zu beruhigen, auch um mich nihct zu verunsichern, aber das gelang ihm nur teilweise - so sehr regte ihn diese Unfairness gegenüber den Hunden auf. Wir erlebten doch tatsächlich, dass manche Halter ihre Hunde dafür bestraften, weil sie nicht die gewünschte Punktzahl erhielten. Schon seltsam, dass einige Menschen ihre Liebe zu ihrem Fellpartner nach Punkten bemessen. *grrrrr* Aber vielleicht sollten wir Hunde das mal umgekehrt mit unseren Haltern machen... So mancher käme dann schlecht weg. Aber das liegt nicht in unserer Natur. Im Gegenteil, häufig lieben wir unsere Menschenpartner sogar dann, wenn sie uns Böses tun.
Wie sagte noch Pablo Picasso so zutreffend: „Hunde kommen in unser Leben, um zu bleiben. Sie gehen nicht fort, wenn es schwierig wird, und auch, wenn der erste Rausch verflogen ist, sehen sie uns noch immer mit genau diesem Ausdruck in den Augen an. Das tun sie bis zu ihrem letzten Atemzug. Vielleicht, weil sie uns von Anfang an als das sehen, was wir wirklich sind: fehlerhafte, unvollkommene Menschen. Menschen, die sie sich dennoch genau so ausgesucht haben. Ein Hund entscheidet sich einmal für den Rest seines Lebens. Er fragt sich nicht, ob er wirklich mit uns alt werden möchte. Er tut es einfach. Seine Liebe, wenn wir sie erst verdient haben, ist absolut.“
FREUNDSCHAFT - die bemisst sich nicht nach Punkten! Foto: Lutz Borger |
Vielleicht denkt ihr beim nächsten Mal wenn ihr bei so einer Ausstellung mitmacht: Freundschaft bemisst sich nicht nach Punkten! Und wenn ihr es locker seht und eher den Spaß und das gemeinsame Erlebnis im Auge habt, dann werden wahrscheinlich auch eure Hunde gelassener oder gar mit Freude teilnehmen.
PS: Dies ist der ergänzende Beitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (02/2018) "Am Rande von Hundeausstellungen zeigt sich der falsche Ehrgeiz so mancher Halter"
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