Donnerstag, 11. Oktober 2018

Vertrauen ist die Basis einer jeden guten Beziehung!

🐶 Ihr 2-Beiner seid manchmal echt nervig. Was wir Hunde alles so lernen müssen: Sitz, Platz, Fuß und noch vieles mehr. Jeden Tag lernen wir dazu, weil wir in eurer so schnell veränderlichen Welt leben - immer neue Gerüche, Geräusche undundund. Das sind natürlich alles auch wichtige Sachen, schließlich lernen eure Menschenkinder ja auch in der Schule. Aber schon VORHER lernen sie sehr viel. Besonders wichtig ist dabei das Vertrauen - zu anderen, aber auch zu sich selber. Denn Vertrauen ist quasi ein Basisbaustein für jede Beziehung - das gilt auch für eure Beziehungen zu uns Hunden! *jawohlwoaff*

Vertrauen zu sich selber?, fragt ihr euch. Klar, denn wie mein Oller in unserer Kolumne im Hundemagazin WUFF schrieb, Vertrauen kommt auch von Zutrauen. Und wenn ihr kein Vertrauen zu euch selber habt, wie könnt ihr dann anderen vertrauen? *ohrennachvorn* Und bezogen auf Hunde: Wenn ihr euren Fellfreunden nicht vertraut und nichts zutraut, wie sollen sie dann selbstsicher werden oder euch vertrauen?


Um zu einem Team zusammenzuwachsen bedarf es Vertrauen!
Foto: Ruggero De Pellegrini

Nun kann man aber Vertrauen nicht "trainieren" wie Sitz-Übungen oder so. Denn Vertrauen muss man sich verdienen! Und es wächst langsam! Aber wie fragt ihr euch. Nun, so schwer ist das gar nicht. Wichtig in dem Zusammenhang sind gewisse Basics. Am ehesten schafft ihr Vertrauen mit Verlässlichkeit und Offenheit (Transparenz), auch eine gewisse Berechenbarkeit (im positiven Sinne!) schafft vertrauen, eben auch weil dann Handlungen vertraut sind. Nicht vergessen darf man natürlich so wichtige Eigenschaften wie Authentizität und Wahrhaftigkeit.


Es wächst zusammen, was zusammen was erlebt!

Aber wie haben wir das in der Praxis gemacht? Mein menschliches Cerebral-Interface Maximilian hat es sich da ein wenig einfach gemacht, also keine komplizierten Aktionen oder sowas. Er hat einfach dafür gesorgt, dass wir beide möglichst viele gemeinsame Erlebnisse hatten. So besuchte er mit mir viele verschiedene Orte: Er ging mit mir auf die Kirmes (das 1. Mal extra am frühen Vormittag, als alles noch zu war; aber für mich waren alle Gerüche noch sehr präsent und so waren dann auch irgendwann Besuche als die Kirmesbuden geöffnet waren kein Problem für mich); ging mit mir ins Kaufhaus, zeigte mir Straßenbahnfahren, ebenso mit Bus oder Boot, er zeigte mir verschiedene Städte, Wälder, das Meer und vieles mehr (für euch felllose Primaten mag das ja nichts besonderes sein, für uns Hunde sind das aber durchaus kleine oder mittelgroße Abenteuer). So lernte ich ihn in den unterschiedlichsten Situationen immer besser kennen - und vertrauen.

Rico am Meer
Ich vertrau dir Partner!
Foto: Beatrix von Winterfeld-Heuser





Ich kenne ja "unsere" Regeln und Grenzen. Und die sind nicht mal einengend! Im Gegenteil, denn diese Regeln und Grenzen geben mir eine gewisse Sicherheit und somit auch Freiheit (zum Glück erkennen ja in letzter Zeit immer mehr Hundetrainer, dass zu einer Erziehung nicht nur Lob gehört, sondern auch Grenzen setzen; wie sollen wir Hunde denn auch was lernen, wenn wir nur wissen, was richtig ist, aber eben ihr uns nicht sagt, was falsch ist. Als wir damals schon zu den Anfängen unseres Blogs darüber wufften, wurden wir noch angegriffen - aber zum Glück gibt es ja auch ein paar Hundetrainer, die nicht gedanklich stehen bleiben bei ihrer Ideologie, sondern auch dazu lernen).

So wuchs ich zu einem sehr selbstsicheren Hund heran - und das trotz meiner Vorgeschichte! Denn vor allem das Vertrauen meines Cerebral-Interface Maximilian, gab mir wiederum Selbstvertrauen. Aber überfordert eure Hunde nicht! Achtet auf sie, welche Signale sie euch senden! Besser ein paar kurze "abenteuerliche" Erlebnisse, als zu viel und zu lange des Guten. Auch lasst uns Hunden die Ruhe und Zeit alles zu verarbeiten. Und denkt daran: Jeder Hund ist anders, ganz individuell - DAS müsst ihr immer berücksichtigen und darauf eingehen. *jawohlwoaff*


Ich vertrau dir!
Foto: Lutz Borger

Doch nicht nur meinen Ollen lernte ich so besser kennen und so auch vertrauen. Nein, es wuchs auch mein Selbstvertrauen. Während ich mich früher nur wenige Meter von meinem Ollen entfernt habe, so traue ich mir jetzt schon einen weit größeren Aktionsradius zu. Denn eines habe ich ja durch die Erlebnisse erfahren, dass mir nichts passiert, wenn der Olle bei mir ist. Wieso? Ganz einfach canilogisch: Bisher ist ja auch nichts passiert, wenn er bei mir war - er passt ja mindestens so sehr auf mich auf, wie ich auf ihn. *kopfschrägohrennachvorn*


PS: Dies ist der ergänzende Blogbeitrag zu unserer Kolumne in WUFF - Das Hundemagazin (11/2018) "Auch Hunde brauchen Vertrauen!"



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