Donnerstag, 17. April 2014

Jetzt gibts die Hundehasser-Zeitschrift "Kot & Köter" tatsächlich...

Erinnert ihr euch noch an den Plan eine Zeitschrift für Hundehasser rauszugeben? Ich hatte euch ja davon berichtet: Der Journalist Wulf Beleites hatte schon vor längerem (in den 90ern) diese "Schnappsidee" (nach eigenen Erzählungen soll es als Scherz begonnen haben und ihm in einer Kneipe die Idee gekommen sein). Damit tingelte er dann durch diverse TV-Shows (u.a. "Schreinemarkers Live") und kassierte dafür Honorare...aus meinen telepathischen Verbindungen mit meinem Celebral-Interface (der ja auch ein Medienmensch ist) weiß ich, dass die Medien gern Extremstandpunkte in ihren Shows aufnehmen, das bringt Quote... Doch es blieb zunächst beim Plan und viel Gerede. Als Beleites die Aktion aufklärte, sagte er 1998 im NDR: ” So eine Zeitschrift hat auf dem Markt überhaupt keinen Platz. So eine Zeitschrift wird es nie geben.” (Zitat-Quelle: Meedia) Das hat sich nun offensichtlich nach Ansicht von Beleites geändert: das 1. Heft ist jetzt raus.

Wulf Beleites mit seinem 1. Heft Fotoquelle: Meedia
"Ehrlich, das Layout stammt wohl auch aus den 90ern...?" ;-)

Im vergangen Jahr griff Beleites das Thema aber wieder auf. Und dank Crowdfunding (das ist so was wie Geld von Investoren im Netz sammeln) hat er tatsächlich eine Ausgabe produzieren können. Nach Medienangaben hat er 1.000 Magazine drucken lassen; diese tütet er nun ein, um sie an die etwa 850 Abonnenten zu verschicken, die bereit sind 4 Mal im Jahr 7,80 Euro pro Heft zu bezahlen. Beleites Wunsch: eine Auflage von 5.000.

Und was steht nun in der 1. Ausgabe des Satiremagazins? Eine Story dreht sich darum, dass der verstorbene Liedermacher Georg Kreisler statt Tauben, eigentlich Hunde im Park vergiften wollte ("Tauben vergiften im Park" ist eines von Kreislers bekanntesten Liedern); "Die Wiener Kulturgeschichte muss umgeschrieben werden", ist der Titel einer Story mit vielen Anspielungen auf den Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher;  weitere Titelthemen sind: "Jute statt Plastik: Die Grünen fordern Schluss mit den herkömmlichen 'Gassi-Beuteln' und setzen auf ein ökologisches Umdenken"; "Das Private ist politisch, und der Hund noch politischer – Warum Gefahr von 'Gefährte' kommt"; "Der elektronische Schäferhund – Bei Näherkommen wird das Bellen aggressiver"; "Der Nuttenpudel – Nur im Reservat der zwischenmenschlichen Käuflichkeit erfüllt der Pudel einen legitimen Auftrag"; "Der Hund als Untergebener – Ein Text von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1922";  "Der Weg allen Fleisches – Wissenschaftliche Untersuchung der Uni Gießen zu den weltweiten Hunderezepten + dem Festtags-Menü zum Tag des Hundes (1.6.14)" sowie der Kot & Köter Fortsetzungsroman "Der Hundemörder" von Jens Bergmann.

Angesichts solcher Themen ist klar, dass das Satiremagazin nicht ganz ernst gemeint ist. Mal sehen, wie viel Humor die Hundehalter nun beweisen... Einige scheinen jedenfalls keinen Spaß zu verstehen, so soll Beleites bereits bedroht worden sein. Andererseits finde ich seinen "Scherz" nicht so witzig...auch weil ich befürchte, dass nicht alle Zweibeiner ihn verstehen und es ihren Hass gegen uns noch schürt (der Herausgeber sagt ja selber, dass die Autoren alle bekennende Hundehasser seien)...außerdem bin ich echt mal neugierig auf die Anzeigenkunden ;-)

Wie seht ihr das? Schreibt einen Kommentar am Ende dieses Artikels.


"Muss sowas wirklich sein...?"
© Foto: Antje Hachmann

Quellen für den Bericht: Meedia, RTL

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