Donnerstag, 25. Juni 2015

[Gastbeitrag] Der perfekte Schnapp und Schuss - Tierfoto-Tipps

Holi Dog Amy
© Foto: Antje Hachmann
Immer wieder werde ich auf die Fotos hier im Blog und dessen Facebook-Seite angesprochen. Und jeder der mal ein ganz bestimmtes Foto, mit einer ganz besonderen Atmosphäre knipsen wollte, weiß wie schwierig das sein kann. Schon mit Menschen, aber erst recht mit Tieren...denn denen kann man nicht so einfach sagen, was man von denen will... Daher freu ich mich für dieses Thema eine Freundin Maximilians, die Tierfotografin Antje Hachmann, für das Thema gewonnen zu haben. Einige kennen vielleicht ihre berühmten Holi Dogs Bilder. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, es ist immer wieder ein tolles Erlebnis von ihr fotografiert zu werden...für mich als Hund, aber auch für 2-Beiner. Hier im Gassireport wird sie in unregelmäßigen Abständen den ein oder anderen Tipp in der neuen Kategorie "Fotografie" geben *schwanzwedelfreu*



Das perfekte Foto vom eigenen Hund zu schießen – eine Herausforderung für jeden Hundehalter mit eigener Spiegelreflex-Kamera. Meine Leidenschaft begann mit der Fotografie von Pferden im „analogen“ Zeitalter und hat sich über die Jahre fast zu einer kleinen Manie für Tierfotografie entwickelt. Wie auch ihr mit einfachen Mitteln perfekte Bilder mit eurer Spiegelreflex- oder sogar Iphone-Kamera zaubern könnt, verrate ich euch hier Im Gassireport in den nächsten Beiträgen.

Die nun kommenden schönen Sommertage bieten bei goldenen Sommerabenden oder atemberaubenden Sonnenaufgängen perfekte Bedingungen für traumhafte Aufnahmen der eigenen Lieblinge. Das weiche Licht der Sonnenaufgänge und der „goldenen Stunde“ am späten Nachmittag lässt sich bestens für stimmungsvolle Bilder nutzen.

Bevor ich überhaupt die Kamera in die Hand nehme, überlege ich mir, wie ich den Hund fotografieren möchte. Für Actionaufnahmen wähle ich z.B. sandige Ufer von Seen oder des Rheins, weite, nicht zu hohe Wiesen oder auch einen schönen Wanderweg. Das Licht sollte schon etwas stärker sein um möglichst hohe Verschlusszeiten der Kamera nutzen zu können – ein unabdingbares Muss bei Fotos, die die Bewegung möglichst gut einfrieren sollen.

Husky Shuna watet durchs kühle Nass
© Foto: Antje Hachmann

Okay, dann spiel ich mal Statue :-D
© Foto: Antje Hachmann
Habe ich einen entsprechenden Platz gefunden, platziere ich meinen Hund mit einem Helfer, der den Hund gut kennt. Ich versuche, die Laufbahn des Hundes ein wenig voraus zu ahnen und suche mir einen Platz, an dem ich mich positionieren kann. Wichtig dabei – wie bei fast allen Aufnahmen im Hundebereich: Möglichst immer auf Augenhöhe arbeiten! Deswegen findet man mich meistens liegend (kleinere Hunde) oder knieend (zum Beispiel bei Rico ;-) ) in Position. Auch den Lichteinfall auf mein Motiv beachte ich bei der Auswahl meiner Position. Sehr gut eignet sich Licht direkt von vorne oder leicht seitlich, das garantiert eine gute Ausleuchtung des gesamten Hundes und ist unabdingbar für knackscharfe Rennbilder. Für mich persönlich ist es ebenso ein immens wichtiger Punkt dass gerade die Augen des Hundes genügend ausgeleuchtet sind. Mit Schatten in der Augenpartie wirken Hundegesichter schnell „tot“.

Wenn ich meine Position eingenommen habe, bitte ich meinen Helfer, entweder das mitgebrachte Spielzeug oder ein Leckerchen genau in meine Richtung zu werfen. Hier braucht man allerdings manchmal als Fotograf gute Nerven – es gibt durchaus Hunde, die sich im Lauf entschließen, dem Fotografen in den Schoß zu springen ;-)

Mein Kumpel Fritz, der Gelenkbus nimmt Anlauf :-)
© Foto: Antje Hachmann

Wichtig bei allem ist die Laune des Hundes. Ein schlecht gelaunter Hund, sei es durch zu harsche Anweisungen oder einfach durch Stress, wird auf keinem Actionbild wirklich „glücklich“ aussehen. Hier sind die Hunde völlig unterschiedlich, was den einen Hund begeistert, verschreckt vielleicht einen anderen. Feingefühl und gute Beobachtungsgabe sind hier vom Fotografen gefragt.


Gleich heb ich ab :-)
© Foto: Antje Hachmann

Ist alles bereit, steht dem ersten Lauf nichts mehr im Weg. Der Helfer wirft das Spielzeug / Leckerchen in Richtung Fotograf während er den Hund noch fixiert. Auf das Go vom Fotografen wird der Hund los gelassen. Ich ziele mit den mittleren Autofokus-Punkten meiner Kamera auf die Augen des Hundes – und zwar schon bevor der Hund startet. Sobald der Hund losläuft, nutze ich die Serienbildfunktion meiner Kamera und verfolge bei durchgedrücktem Auslöser mit den Autofokusfeldern den laufenden Hund. 

Jipppiiieeh, Antje denkt ich jag den Gummiknochen, dabei habe ich sie im Visier ;-)
© Foto: Antje Hachmann

Je nach Hund erfolgen mehrere „Läufe“ – fast jeder Hund weiß nach dem ersten Lauf, wo der Hase lang läuft und entwickelt Spaß an der Sache. Das wird dann später auch auf den Bildern zu sehen sein und beeinflusst auch stark , ob ein Bild später einfach nur schön ist oder den Betrachter „anspringt“.

Zuhause werden die Bilder in einem Bildbearbeitungsprogramm gesichtet, die gewünschten Bilder ausgewählt und wenn nötig noch leicht korrigiert („entwickelt“).

Im nächsten Beitrag: Tierheim-Hunde richtig in Szene setzen – Von der Kunst, unbekannte Hunde unter minimalsten Bedingungen gekonnt fotografieren.



Vielen Dank Antje, na mit den Tipps dürften die nächsten Fotos schon besser gelingen :-) Würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen berichtet (entweder als Kommentar unter diesem Beitrag oder auf meine Facebook-Seite) und mir Beispielbilder schickt. Bin schon sehr gespannt auf deinen nächsten Beitrag...hm, vielleicht schaffe ich es ja, dass mein Cerebral-Interface auch mal was dazu schreibt, so aus der Perspektive des "Assistenten" ;-)



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen