Mittwoch, 6. November 2013

Das Rudel in der Stadt - Tag 2, 3 und 4

Zerrspiele im Hofgarten
Ach waren das schöne Rudletage. Wir haben beispielsweise den Freilauf in Hofgarten besucht, da konnten Motzi und ich dann richtig uns austoben. Mit Motzi hat mein Zweibeiner auch ein wenig geübt, so hat er sie immer wieder behutsam mit neuen Situationen konfrontiert. Das sorgte zwar kurzzeitig für Stress bei meiner schwarzen Schönheit, brachte ihr aber längerfristig mehr Ruhe. Stressresistenz ist hier sein Ziel gewesen. Schon am 2. Tag hing ihr Schwanz weniger tief runter und sie ging schon wesentlich selbstsicherer mit Maxi. Ach ja und nochmal ist sie nicht gegen einen Pöller gelaufen :-)


Auch mit Fritz hat Maxi einiges getan. Bei ihm ging es aber weniger um Stressresitenz, er kannte die Stadt schon wesentlich besser als Motzi. Dafür hatte sich mein Zweibeine andere Übungen ausgedacht, die unsere Konzentration forderten. So lief er beispielswiese mit uns beiden gleichzeitig, einer links einer rechts. Da sich Fritz eine Zerrung zugezogen hatte (deswegen wurde Fritz auch jeden Abend mit Salbe massiert), achtete mein Zweibeiner darauf, dass er möglichst auf ebenen Flächen lief, möglichst langsam. Das gab uns andererseits die Möglichkeit intensiver zu schnüffeln. 

Wir 3 müssen wohl recht eindrucksvoll gewesen sein, jedenfalls blieben viele stehen, schauten uns hinterher und die ein oder andere Reisegruppe machte Fotos und Videos (wahrscheinlich kursieren die gerade in Spanien und Japan).

Eigentlich war jeder Gassigang irgendwie anders und ein kleines Abenteuer. Sei es weil wir viel erschnüffeln konnten oder weil die Stadt immer wieder Abwechslung bringt. Wir haben  viele Freunde besucht. Aber es gab auch manchmal "unangenehme Situationen"... So kamen beispielsweise bei einem Gassigang am späten Abend mit Fritz und mir zwei Unbekannte mit ihrem Hund frontal auf uns zu. Maxi rief noch "besser nicht!". Doch statt darauf zu hören unterhielt sich das Pärchen weiter und die Frau fragte noch "wieso denn nicht?". Dabei gingen sie weiter auf uns zu, bis dann Fritz und ich uns in die Leine schmissen. Das hat sie offenbar nicht nur beeindruckt, sondern sogar so erschreckt, dass sie schrieen. Offenbar waren sie recht unfreundlich und griffen uns verbal an...ich hörte Worte wie "Maulkorb" und "können Sie nicht aufpassen?", sie meinten sogar wir seien "gemeingefährlich". Angesichts solcher Attacken reagierte Maxi, der Fritz und mich jeweils mit einer Hand hielt (wer jemals einen ca. 38 und 58 Kilo schweren Hund gehalten hat, weiß was ich meine), relativ ruhig als er sagte: "Wer gehts auch nachts frontal direkt auf 2 fremde Hunde zu?" was die Zweibeiner wohl als Beleidigung empfunden haben, jedenfalls regten sie sich so auf, dass mein Zweibeiner nur meinte, dass sich jede weitere Unterhaltung wegen erwiesenem Mangel an Intelligenz erübrigte. Sie schrieen uns noch was hinterher, der Kerl verlanget doch tatsächlich "komm doch her!" Der hatte wohl keine Ahnung, dass sowohl das Festhalten als auch das Weggehen meines Zweibeiners eher zu seinem Schutz war. Schließlich sind wir Molosser zwar für unsere Gelassenheit bekannt, aber auch für unseren Schutzinstinkt.   

Bei einem Gassigang mit Motzi traf mein Zweibeiner auch den Neufundländer wieder. Er lief ohne Leine gut 10 Meter hinter seinem Zweibeiner. Als Maxi den Obdachlosen darauf ansprach (da war der blöde Neufundländer schon auf direktem Weg auf Maxi und Motzi zu), hat der nicht mal gerafft, dass nicht Motzi sein Hund ist. Er ging tatsächlich auf meine Liebe zu! Klar sie ist ja auch schwarz und daher soooo leicht mit einem Neufundländer zu verwechseln. Während der Penner noch auf Motzi zuging rief er immer "komm!". Worauf der Neufundländer überhaupt nicht reagierte. Mittlerweile recht wütend und laut wies mein Zweibeiner ihn darauf hin, dass Motzi (die an der Leine bei meinem Zweibeiner stand) nicht sein Hund war, sondern der "andere Schwarze" in einer anderen Richtung...Da endlich raffte es auch der alte Obdachlose. Diesesmal war wohl das Maß voll, jedenfalls rief mein Zweibeiner nun endlich mal die Polizei deswegen. Na ich habs ja gleich gesagt... Der kann sich glücklich schätzen, dass Fritz und ich nicht dabei waren!

Molosser-Besetzer :-)

Aber solche Situationen waren eher die Seltenheit, und euch Zweibeinern bleiben ja unangenehme Sachen eher im Kopf. Bei uns Hunden ist das zum Glück anders, wir leben wesentlich mehr im Jetzt. Und die Mehrheit der Erlebnisse, auch mit anderen Hunden, verliefen ja gut bis prima. Wozu sich also über solche "Einzelfelle" aufregen? Das lohnt nicht, liebe Zweibeiner...

Schlafzimmer-Blick :-)
Im Bett gings drunter und drüber :-)
Abends war meistens Großkuscheln angesagt. Jeder von uns versuchte dabei möglichst viel von Maxi abzubekommen. Der Arme war von unseren 140 Kilo manchmal ganz schön erdrückt :-) Aber er hat es offenbar genossen. Ein bisschen war ich ja schon eifersüchtig, wenn er jemand anderem mehr Aufmerksamkeit schenkte, schließlich muss ich meine Ressource Mensch ja verteidigen... Aber Maxi hat mich da schnell zurück gerufen und Motzi und Fritz haben mir das zum Glück auch nicht übel genommen.

Da blieb nicht viel Platz für meinen Zweibeiner :-)




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