Donnerstag, 15. Oktober 2015

2 Kastraten griffen mich an - doch mein 2-Beiner schob sie weg

Ehrlich, manchmal spinnt mein 2-beiniges Cerebral-Interface...aber gehörig! So wie gestern auf nem Hundeplatz. Da wurde ich von 2 Kastraten bedrängt. Einer mittelgroß, hatte mich von Anfang an auf den Kieker. Dass ich ihn nicht so ganz ernst nahm, machte ihn irgendwie noch wütender. Aber glaubt jetzt nicht, dass sein Herrchen ihn nun zurückrief. Nö, offenbar fand der es lustig, dass sein etwas kleinere Hund so "mutig" war...naja mutig? eher dämlich...ich versteh ja, dass der sauer ist, weil er keine Eier mehr hat, aber das ist ja nicht mein Problem, kann ich doch nichts zu. Dachte ich...denn da kam sein Kumpel an: eher so meine Größe und dabei sicher ein paar Kilo schwerer. Und da hatte der kleinere eine besonders große Klappe und beide gingen mich an. Zuerst versuchte ich durch Anspielen zu beschwichtigen, aber die beiden ließen nicht locker... Mittlerweile riefen ihre Herrchen sie auch. Doch ohne Wirkung.

Auf den Rheinwiesen (rechtsrheinisch) :-)

Mein 2-Beiner versuchte mich zu sich zu rufen, einmal laut (und scharf) "HIER!" Da kam der größere Hund zu ihm. Maximilian klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und sagte: "Na wenigstens du hörst gut....auf mich!" (Der Blick des Herrchens, der zuvor vergeblich versucht hatte seinen Hund zu rufen war unvergleichlich...) Selbst der etwas kleinere als ich, ließ von mir ab und schaute sich um. Nun konnte ich mich von dem anderen Hund lösen und wollte zu meinem Maxi. Doch der Mittelgroße versuchte mich abzublocken... So langsam verstand ich keinen Spaß! *grrrr*

Von meinem 2-Beiner mich abzublocken? Der ist wohl lebensmüde! *knurrr* Mein Maximilian bemerkte wohl meinen Unmut und bevor ich sauer werden konnte...schob er den Großen einfach beiseite, schubste den anderen weg, als er mich anspringen wollte und ging ganz ruhig zwischen uns, blockte nun seinerseits die Hunde von mir weg. Wie anfangs gesagt...er spinnt, aber gehörig!

Dadurch nun gestärkt, knurrte ich meinerseits die anderen Hunde an. Bevor ich aber ihre provokanten Annährungsversuche beantworten konnte, hielt mich Maxi fest. Die Hunde waren so irritiert, dass sie nun doch endlich zu ihren (offensichtlich nicht weniger irritierten) Herrchen zurückgingen. Wobei der Größere vernünftiger war, der Mittelgroße hielt immer wieder an und knurrte mich an... *schwanzwedelbrumm*

Wir drehten eine Runde auf dem Hundeplatz. Dabei beschnüffelte ich dann andere, wesentlich friedvollere Hunde. Immer wieder aber schaute ich zu den beiden anderen herüber, die immer wieder kläfften und mich zu provozieren versuchten... Was haben Kastraten denn nur gegen uns intakte? Was können wir dafür, dass ihre Menschen die Entscheidung trafen ihnen die Keimdrüsen zu entfernen? Also ich hab Freunde mit und ohne Eier...für mich zählen da ganz andere Kriterien: beispielsweise ob sie cool drauf sind. Erst kürzlich schloss ich mit einem Freundschaft: der Boxer Aron. Wenn wir uns vorher begegnet sind, also an der Leine, nun, da wollten wir aufeinander los... Irgendwie klar, überschneiden sich doch unsere Reviere... Aber einmal trafen wir im Park aufeinander und mein 2-Beiner und Arons kennen sich ja. Mit aller Vorsicht ließen sie uns auf der Wiese ohne Leine aufeinader los...in einigen Metern Abstand voneinander bremsten wir ab. Aron lauerte, ich machte mich groß und fixierte ihn seinerseits...und dann Kaltstart: Wir rannten aufeinander los, es flogen die Pfoten...und wir hatten jede Menge Spaß! Wollten gar nicht mehr voneinander lassen...toller Kumpel! *schwanzwedel*

Anfangs waren wir uns ja nicht sympathisch...

...aber ohne Leine war das Eis gebrochen...

...jetzt sind Aron und ich dicke Kumpels...und dabei ist es uns egal, dass er kastriert ist und ich nicht!

Da fällt mir ein: Viele Halter von Kastraten argumentieren doch oft so, dass es für den Hund weniger Stress sei und er damit cooler wäre...aha, na das scheint dann aber sehr punktuell zu sein ;-) Naja, wir trafen ja mal auf eine Hundehalterin, die ernstahft behauptete, ihr Hund sei durch die Kastration ruhiger geworden, statt alle Hunde anzubellen, bellt er nun nur noch intakte an :-D Während sie das sagte, bellte sich ihr Hund an der Leine schon heiser... Sie machte auch keinen Hehl daraus, dass es ihrer Ansicht nach besser sei, wenn alle Hunde kastriert wären...klar, dann hätte sie ja Ruhe, ganz ohne eigene Arbeit und Training...und ein paar Tierärzte würden da auch ein paar Euro verdienen. Nur mal so zur Info: Amputationen jeglicher Art - und darunter Fallen auch Kastrationen - sind ohne medizinische Indikation gegen das Tierschutzgesetz!

Wie ist es mit euch? Welche Erfahrungen habt ihr mit Kastraten und Intakten gemacht? Haben Kastraten wirklich weniger Stress? Oder sinkt nicht doch vielmehr der Stress ihrer Halter? 



Interessante Links zum Thema Kastration:


6 Kommentare:

  1. Huhu Rico!

    Also ich habe bisher immer nur gute Erfahrungen mit Kastraten gemacht. Mein bester Kumpel Floh ist auch kastriert. Allerdings tut er mir manchmal ganz schön leid. Immer wenn wir beide auf dem Platz toben wollen, versuchen die anderen intakten Rüden ihn zu besteigen. Meistens können wir dann nicht weiter spielen, weil die anderen dann teilweise versuchen mich durch schnappen von Floh zu verscheuchen. Dabei wollen wir nur in Ruhe spielen. Die anderen Besitzer finden das leider immer total niedlich :-/ Und merken gar nicht, wie unwohl sich mein Kumpel dabei fühlt :-(

    Liebe Grüße *wuff*
    Timmy

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    1. Ich hab auch 2 gute Freunde, die kastriert sind...das tut unserem Spaß keinen Abbruch...und ja, leider werden Kastraten von anderen Hunden oft angegangen...ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das auch schon bei dem ein oder anderen gemacht habe... SORRY, aber die riechen manchmal einfach zu lecker *schwanzwedel* Mein 2-Beiner ruft mich dann immer zurück...

      Andererseits hab ich auch erlebt, dass manche Kastraten intakte Rüden angehen und dabei ausnutzen, dass die sich wegen des weiblichen Geruchs weniger zur wehr setzen...

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  2. Also unser Benji ist September 2013 kastriert worden und das obwohl ich/wir immer gegen das unnötige kastrieren waren. Nachdem er sich aber 2x aus dem Sicherheitsgeschirr gelöst hat, 3 Wochen gehungert hat und vor lauter Frust den Boden im Flus durchlöchert hat, haben sowohl unsere Trainerin als auch der Tierarzt gesagt, dass irgendwas passieren muss. Der Arme hat in den 3 Wochen knapp 6kg verloren (35 auf 29kg) und stand nur noch unter Strom. So viel erstmal dazu.

    Die Erfahrung, dass Kastraten gerne auf intakte Rüden gehen haben wir aber auch gemacht, als Benji eben noch intakt war. Teilweise waren sie so penetrant, dass die ihn gar nicht in Ruhe gelassen haben (die Besitzer interessiert da ja leider selten) und wir dann auch gegangen sind.

    Ansonsten ist Benji glücklicherweise kein Kastrat der intakte Rüden nicht mag. An der Leine mag er generell keine anderen Hunde (negative Erfahrungen) und im Freilauf spielen da viele andere Faktoren eine Rolle, aber nicht ob intakt oder Kastrat.

    Zum Thema Stress kann nicht nur sagen: im Bezug auf läufige "Schnecken" hat sich das wirklich sehr geändert, obwohl das Interesse natürlich immer noch da ist. ;) Aber ansonsten hat er genauso viel "Stress" wie alle anderen Hunde.

    Im ürbigen hat sich Benji durch die Kastration nicht verändert. Weder ist er ruhiger, weniger stur oder wie aus Wunderhand besser erzogen gewesen. ;)

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    1. Ja, bei manchen Rüden ist die Reaktion auf läufige Weibchen echt heftig...das haben wir auch schon erlebt: so reagierte beispielsweise Fritz, weswegen er einen Chip bekam...wobei der auch manchmal nicht half...

      Deine Erfahrung zeigt einmal mehr, es gibt keine allgemeine Regel für uns, dafür sind wir zu sehr Individuen. Auch ich habe oft erlebt, wie Kastraten intakte Rüden angehen, und weil diese sich wegen des weiblichen Geruchs nicht so zur wehr setzen, fühlen die Kastraten Oberwasser und machen weiter... Andererseit sah ich auch oft, wie intakte Rüden die Kastraten bedrängten...

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  3. Hey, unser Labrador-Rüde Henry ist nicht kastriert. Ich sehe auch nicht ein, warum dies anders sein sollte: Er ist total ausgeglichen, hört auf mich und ist glücklich, so wie er ist ;-) Ausnahmen gibt es überall, doch ein souveräner Besitzer erspart oft die Kastration ... finden wir! Viele Grüße, Steffi

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    1. Ja, stimmt, vieles hängt auch vom Besitzer ab! Aber die Biologie kann auch er nicht voll beeinflussen...und bei manchen ist das Hormon-Gewitter eben zu viel, bei Weibchen wie bei Rüden. Allgemein gesprochen sind wir auch gegen Kastration ohne medizinische Indikation...aber allgemeine Regeln sind eher Leitplanken, das muss von Fall zu Fall entschieden werden...schließlich sind wir Hunde Individuen *jawohlwedel*

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