Donnerstag, 28. Januar 2016

Neues vom "Arschlochhund": Nicht nur bildlich ein Arschlochhund - Körperbeherrschung ist alles :-)

Zuweilen erstaunt mich ja die Körperbeherrschung meines Hundes. Diese Gewandtheit, diese Kraft...bis hinab zu den kleinsten Muskeln. Ja, selbst seine Körperfunktionen hat er offenbar im Griff wie es jedem Yogi oder Jedi zu Ehre gereichen würde. Und hier zeigt er sich auch manchmal als Arschlochhund (vielen Dank an dieser Stelle für die vielen Zuschriften nach unserem 1. Beitrag in dieser Rubrik. Freut mich, dass er so viele inspiriert hat! Ich selber hab mich vom Arschlochpferd inspirieren lassen). Und zwar nicht metaphorisch, nein, im wahrsten Sinne des Wortes. Denn er hat selbiges voll unter Kontrolle ;-)

Ich benutze ja meist eine verstellbare Führleine. Und Rico weiß schon, dass wenn die auf kürzeste Länge eingestellt ist, dann ist nicht mehr mit gemütlichem Gassi gehen und langem Schnüffeln an jeder Ecke. Denn dann hab ich es meist auch eilig. Aber glaubt mal nicht, dass das Döggelchen  das so einfach hinnimmt...

Döggelchen?

Ruhe Rico! Das ist diesmal mein Beitrag! Du wolltest, dass ich auch mehr meine Sicht beschreibe, das hast du davon ;-)

*brummm*

Also außer das soeben gezeigte Brummen, äußert sich sein Unwillen über unsere Eile auch durch wiederholte Versuche anzuhalten. Meist muss er sich dann spontan und ganz wichtig gerade kratzen. Naja, er deutet es an: sein Hinterbein hebt sich und vollführt ein paar Kratzbewegungen in der Luft. Es berührt allenfalls eine zufällig vorbeifliegende Fliege oder eine Mücke im Suizid-Modus - sein Ohr jedenfalls niemals. Und danach schaut mich Rico an und seine Augen sagen: "Waaas? Das musste sein!" Ja ne, ist klar...

Manchmal, wenn er anhalten will, tut Rico dann so, als ob er müsste. Und da ich ja kein Unmensch bin, geb ich dem dann doch ab und an nach. Wenn man/hund muss, dann muss man/hund. Er hebt sogar manchmal das Beinchen. Aber das ist nur Tarnung...er hebt es dann meist nicht ganz, kein Tropfen kommt raus... Doch sein Blick, in dem sich deutlich seine Mittelkralle spiegelt, sagt: Hab ich doch meinen Willen bekommen!

Moment, nur schnell P-Mailen, dann komm ich... ;-)

Aber DAS ist noch nichtmal das Erstaunlichste für mich. Denn er kann noch mehr. Vor allem, wenn er meine Eile besonders beschissen findet... Er wartet ab, lauert auf den strategisch richtigen Zeitpunkt. Das Placebo-Beinheben war nur Vorgeplänkel. Und dann kommt sein großer Moment: die richtige Gasse, klein und eng, gut überschaubar für jeden, Laden reiht sich an Laden. UND: Es ist eine Gasse wo jeder uns kennt - zumindest vom Sehen her. Genau dann ist Ricos großer Moment...dann scheißt er auf meine Eile.

Vor dem Eingang eines Ladens macht er kurz nen Buckel, sein Hinterteil geht runter. Und schon kackt er. Mitten auf dem Weg. Direkt vor der Ladentür. Dazu sollte man wissen: Sein großes Geschäft macht Rico nicht gern auf der Straße. Lieber ist ihm eine Wiese, noch idealer ein Gebüsch. Und wie so viele Hunde, macht er darum ein Riesenbrimborium: wildes, fast schon hektisches hin und her schnüffeln, das Hinterteil schon leicht runter, ein kleiner Buckel, dann hat er den richtigen Ort, oder doch nicht? Nein, mit gesenktem Hinterteil geht's weiter, ja hier ist besser... Die genauen Details seiner Auswahl entziehen sich leider ebenso meiner Kenntnis wie die plötzliche Umwahl seines Fäkel-Platzes. Im Park macht er auch gern in der Nähe von Mülltonnen. Als sein 2-beiniges Cerebral-Interface find ich das echt klasse! Geradezu rücksichtsvoll von meinem Hund. Normalerweise. Es sei denn, er will mich ärgern. Denn dann vergisst er seine Kack-Präferenzen und -Rituale. So wie eben beschrieben.

Kein langes Schnüffeln, kein langes Suchen (wozu auch? es war ja genau der richtige Moment!), keine Hin und Her, keine langen Körpersignale. Ihm war ganz offensichtlich nicht nach einem Prä-Kack-Gespräch mit mir... Und so kackt er sich einfach aus. Sein nur für mich hörbarer Subtext in seinem Blick: "Ich scheiß drauf!"

Falls dich das nicht erweicht: Ich kann auch noch ne Schippe drauflegen...oder nen Haufen :-D

Achso, für alle Passanten legt er dann auch noch den Ober-Hyper-Mega-Mitleid-Blick auf. Was für mich bedeutet, dass ich von den Passanten im besten Fall einen amüsierten, im mittleren Fall einen bösen Blick kassiere. Und im schlimmsten Fall? Da blieb's nicht bei Blicken, das waren Beschimpfungen...meist von irgendwelchen besserwisserischen Uschis (die der Sorte: gefrustet, aber ich tue mal so, als wäre ich glücklich). Klar, das Ziel der Beschimpfungen war nicht mein Hund, sondern ich. Aufregen? Nö, wozu? Dafür müsste ich die ja erstmal ernst nehmen :-D

Ich bin doch kein Arschlochhund...und wenn, dann auch im wahrsten Sinne des Wortes :-)

Arschloch? Yo, hab ich auch :-D
Und nicht nur, dass das Döggelchen Rico seine Verdauung so weit im Griff hat, dass er den Zeitpunkt selber wählen kann! Nein, der Fäkal-Jedi kann offenbar auch die Konsistenz manipulieren. Es ist zwar fest, also kein Durchfall oder so, der Mist ist genau richtig (aus Ricos Sicht!) "angeweicht". Ein einfaches Aufheben wie sonst meist geht dann nicht, irgendwie bleibt immer ein schmieriger Rest. Und während ich seine Hinterlassenschaften so gut wie möglich beseitige, steht Rico neben mir: Wedelnd seine Rute, triumphierend sein Blick. "Das hast du nun davon!" sagen - ach was, brüllen seine Augen mir lachend entgegen. Und mir bleibt nur ein gepresstes "Arschlochhund!" Sein charmant-höhnisches "Jawohl-Schwanzwedeln" hat dann meist das letzte Wort... :-D



 

2 Kommentare:

  1. Hach... wunderbar. Dieses gezielte "Scheißdrauf" ist immer für einen Lacher gut. Aufregen bringt ja eh nix.

    Flauschige Grüße
    Sandra & Shiva

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    1. Eben, und aufregen sollte man sich nur über das was einem auch wichtig ist...da lohnt für viele Menschen mal der Perspektivewechsel :-)

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