Der prügelnde Hundehasser in der Nähe, eure Reaktionen darauf und nicht zuletzt Motzis Brief haben mich dazu bewogen mich mal näher mit dem Thema zu beschäftigen. Schließlich will ich doch begreifen, warum manche Zweibeiner uns so sehr hassen. Bei meinen Web-Gassigängen bin ich doch tatsächlich auf einen Plan gestoßen, von dem ich euch unbedingt erzählen muss...
Laut Spiegel Online plant der Journalist Wulf Beleites das Blatt "Kot & Köter" (Untertitel: "Die Zeitschrift für den deutschen Hundefeind"). Worum es dabei geht? Es soll für Hundehasser sein. Aus der ökonomischen Sicht der Verlage mag das ja Sinn machen, wenn man neue Zielgruppen erreichen will, moralisch und animalisch kann ich das aber überhaupt nicht nachvollziehen.
Was soll denn da auch drin stehen? Etwa Tipps wie man uns Hunde erschreckt oder gar quält? Kampftechniken zum Angriff eines Hundehalters und seiner Fellnase? Oder sogar Rezepte für Giftköder? Ob das soooo das richtige Umfeld ist in dem Werbekunden Anzeigen schalten wollen, da hab ich hündische Zweifel! Wer sollte das sein? Gift-Hersteller? Kampfschulen? oder Waffenhersteller? Nunja, deren Presseabteilung dürfte dann recht viel zu tun haben...
Nach Angaben, die man gegenüber den Medien machte, soll es ein Ausgleich zu den vielen Zeitschriften für Hundefreunde sein. Schließlich gibt es ja auch welche, die uns nicht so mögen weil wir Lärm oder Dreck machen oder weil sie uns als Gefahr sehen. Genau diese Leute bräuchten laut Beleites eine eigene Plattform. Klingt in meinen Ohren ja zunächst fair und ist in einer Demokratie ja auch legitim (Stichwort: Meinungsfreiheit!). Aber wer will schon in jeder Ausgabe nur Aufregergeschichten über Haufen in Sandkästen (die ja auch von den Kindern stammen können), oder Hundeattacken (die meist auf die geringe Eignung der haltenden Zweibeiner zurückzuführen sind) lesen? Das erschöpft sich doch bald in Wiederholungen (die scheinen die Zweibeiner aber sehr zu mögen, wenn ich mir das Fernsehprogramm so anschaue...)
Und braucht wirklich jede Zielgruppe eine eigene mediale Plattform? Kommt demnächst auch das Blondinen-Hasser Magazin? oder die Zeitschrift der Fenchel-Feinde? Versteht mich nicht falsch, bin sehr für freie Mienungsäußerung (auch wenn diese unbequem ist)! Aber muss jede gleich auch eine mediale Plattform bekommen? Denkt mal den Gedanken bis zu seinem zwar absuden, aber logischen Ende: irgendwann gibt es gar Medien, die sich negativ über Dicke oder gar ausländische Mitbürger auslassen (letzteres gibt es ja bereits leider)....
Ich versteh zwar in manchen Medien nicht den Vergleich mit dem Dritten Reich der Nazis. Das ist geschmacklos, weil unvergleichbar... Bin zwar nur ein Hund, aber so wie ich das mit den Nazis verstanden habe, so hatten die geradezu eine Tötungsindustrie. So sehr ich Hundehasser verachte, doch Nazis waren echt schlimmer!
Der Vergleich ist aber auch aus anderer Sicht nicht passend: Denn der "Hundehasser" Beleites will das Thema mit Humor angehen: "Nuttenpudel und
Ludendogge: Die Rolle des Hundes im Rotlichtmilieu", "Aussetztipps in
der Ferienzeit: Die besten Raststätten im Test" oder "Der tut nichts,
der will nur spielen: Die Phrasen der Hundehalter und zwanzig
schlagkräftige Antworten" stehen wohl auf dem Redaktionsplan. Naja, ist wohl bei einigen Themen ein Humor, den nur Hundehasser lustig finden...
Wie ernst Beleites das nimmt, kann man sich eventuell denken, wenn man weiss, dass er bereits einmal mit dem Thema hausieren ging. Oft auch in Talk-Shows, wo man ja aus dramaturgischen Gründen immer Leute sucht, die extreme Standpunkte vertreten. Beleites war eben der Hundehasser - und kassierte wohl dafür erst 500 Euro, später mit steigendem Bekanntheitsgrad 1000 Euro. Übrigens war die Idee wohl bereits Anfang der 90er in einer Kneipe entstanden; dort überlegte Beleites mit ein paar Freunden, welche "überfällige und überflüssige" Zeitschrift den
deutschen Markt noch bereichern könnte. Es flossen wohl ein paar Biere, dann
war der Titel "Kot & Köter" gefunden.
Bin mal gespannt, ob es dieses mal wirklich was wird. Und auch, welcher Verlag sich dafür findet...eventuell sogar einer, der auch eine Hundefreunde-Zeitschrift herausgibt? Schließlich kämpfen die Verlage ja um Anzeigenkunden und Zielgruppen :-)
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