Donnerstag, 6. Februar 2014

Hilferuf aus Rumänien

Kürzlich erhielt ich einen Hilferuf...aus Rumänien (genauer gebellt: für Rumänien). Viele wissen ja, wie es dort in Sachen Hunde so zugeht, Tierschutz so wie wir ihn hierzulande kennen (und der hier ja auch oft missachtet wird) ist in Rumänien noch seltener. "Der Zustand ist erschreckend", weiß Frank Goralski über das staatliche Tierheim in Breasta zu berichten. Denn er war selber vor Ort, wollte sich ein eigenes Bild machen.

Hund in der Obhut der Tierschutzorga "Speranta Pentru Animale" in
Craiova nach Rettung aus dem öffentlichen Tierheim © Foto Frank Goralski


Gerettet vor dem Tod im öffentlichen Tierheim in der Notunterkunft der
Tierschutzorganisation "Speranta Pentru Animale" in Craiova © Foto Frank Goralski

Dort sind teilweise über 800 Hunde untergebracht, in nur 67 Zwingern! "Hoffnungslos überbelegt", urteilt Frank. Das Schlimme sei, dass man sich des Problems mit Tötung entledigt. "Über Nacht war 1/3 der Zwinger leer", berichtet der Tierschützer mit belegter Stimme. Frank hat zur Aufnahme von Hunden eine staatliche Genehmigung und darf sogar als Privatperson so genannte Listenhunde aufnehmen und Vermitteln; seine Einrichtung ist vom Bundesland als "tierheimähnliche Einrichtung" anerkannt und er arbeitet eng mit Ordnungsamt Hückeswagen und dem Tierheim Remscheid zusammen.

Schon sein 1. Besuch beim Tierheim Breasta glich dem eines Hochsicherheitstraktes: seinen Pass musste er abgeben, er wurde begleitet von einem Wächter. Da braucht es nicht erst Hundeinstinkte um zu ahnen, dass unbequeme Fragen nicht gewollt sind. Denn die Hunde werden nicht schmerzlos eingeschläfert. Ihr Gang über die Regenbrücke ist geprägt von Schmerzen und Qualen.

Hund im öffentlichen Tierheim Breasta - Verstorben wegen
Unterernährung am Tage von Franks Abreise 04.11.2013
© Foto Frank Goralski
Nun alle Tiere nach Deutschland zu bringen ist aber nicht die Lösung. "Damit verlagern wir nur das Problem", meint auch Frank, "außerdem würde sich dann in Rumäinien eine Hunde-Export-Industrie bilden. Er ist für Hilfe vor Ort, denn nur so lässt sich ein Mentalitätswandel herbeiführen. Dabei fehlt es nicht nur an Futter, auch ganz basale Dinge werden gebraucht. So freute sich Frank erst kürzlich über die Spende einer 200 qm großen Lkw-Plane: "Damit bauen wir eine Überdachung, denn die fehlt bisher völlig." Alles wird gebraucht: Gartenschläuche, Hauswasserwerke, Bretter für Hundehütten, "schon ein altes Handtuch kann helfen", sagt Frank, der selber 3 Hunde hat (darunter auch ein gehandicapter und Felle aus Rumänien). Aber auch arme Menschen rund ums Tierheim werden beschenkt, damit diese die Hunde nicht als Spenden-Konkurrenten sehen.

Nicht mal ein Dach über dem Fellkopf © Foto Frank Goralski
Also durchforstet doch beim Frühjahrsputz mal euren Keller oder bevor ihr was wegwerft fragt einfach Frank ob er dafür Verwendung hat. "Auch Kleinigkeiten helfen, denn es fehlt an allem", sagt Frank, der derzeit eine Fahrt Ende Februar mit einem 12 Tonner plant. Es ist auch möglich eine Patenschaft für eine Fellnase zu übernehmen. Nähere Infos und Fotos der Hunde findet ihr auf den Webseiten www.goralski-web.de.




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